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Matteo Badilatti und Tom Bohli starten heute zur Tour de Romandie

Heute treten die besten Radprofis der Welt an der 74. Tour de Romandie erstmals seit 2019 wieder an einer Tour in der Schweiz an. Unter den Fahrern sind auch zwei Südostschweizer.

Agentur
sda
27.04.21 - 05:30 Uhr
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Endlich sind die besten Radprofis der Welt wieder auf Schweizer Boden zu bestaunen. Unter ihnen auch der Poschiaviner Matteo Badilatti und der Riedner Tom Bohli.

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DIE SCHWEIZER. Die Augen werden aus Schweizer Sicht auch an der Tour de Romandie auf Marc Hirschi gerichtet sein, der erstmals in seiner Karriere die Westschweizer Rundfahrt bestreitet. Hirschi kündigte an, auf einen Etappensieg zu fahren. Am Wochenende bewies der Berner mit seinem 6. Rang im Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, dass er in Form ist. Insgesamt stehen 17 Schweizer in den Aufgeboten der 20 teilnehmenden Teams.

DER PUSCHLAVER. Unter dem starken Teilnehmerfeld ist auch Matteo Badilatti. Der Puschlaver, der ehemalige Langläufer, hat mit seinen 28 Jahren ein grosses Zeil erreicht. Letztes Jahr unterschrieb er einen Vertrag mit dem französischen Team Groupama-FDJ. Das perfekte Team, um sich weiterzuentwickeln. «Groupama-FDJ ist wie erwartet sehr professionell aufgestellt. Die enorme Erfahrung aller Teammitglieder ist jederzeit spürbar», erklärt Badilatti in einem kürzlichen Interview mit der Südostschweiz. Die Integration wurde Badilatti durch seine etablierten Schweizer Kollegen Stefan Küng, Fabian Lienhard und Sébastien Reichenbach erleichtert. Die Bergetappen sind das bevorzugte Terrain des zierlichen Athleten, der aufgrund der späten Lancierung seiner Radsportkarriere gewisse technische Defizite aufweist. Er wurde primär für Helferdienste am Berg verpflichtet, diese Dienste sollen dem Team auch an der Tour de Romandie zum Tragen kommen.

DER RIEDNER. Der in Uznach geborene und in Rieden aufgewachsene Tom Bohli hat schon weit mehr Erfahrung als Matteo Badilatti. Schon früh feiert Bohli Erfolge. Nicht auf der Strasse, aber auf der Bahn. Einige seiner grössten Erfolge: 2012 wird er Juniorenweltmeister in der Einerverfolgung. Dazu kommen U23-Europameistertitel im Jahr 2013 (Mannschaftsverfolgung) und 2014 (Mannschaftsverfolgung und Einerverfolgung). Tom Bohli startet bereits zu seiner fünften Tour de Romandie. Im Prolog hat Bohli dabei schon einige Erfolge gefeiert. 2018 fährt er im Prolog auf Platz 2. Im 2019 auf Platz 3. Kann er auch in diesem Jahr zum Start auf sich aufmerksam machen?

DIE FAVORITEN. Die Tour de Romandie wartet wie fast immer mit einer starken Besetzung auf. Die Favoriten kommen insbesondere aus dem Team Ineos, das mit der Doppelspitze Geraint Thomas und Richie Porte antritt. Porte hat die Westschweizer Rundfahrt 2017 bereits einmal gewonnen. Auch dem Kolumbianer Miguel Angel Lopez vom Team Movistar wird ein Top-Resultat zugetraut. Chris Froome (neu bei Israel Start-Up Nation), der Sieger der Jahre 2013 und 2014, steht ebenso auf der provisorischen Startliste.

DER ABWESENDE. Der grosse Abwesende heisst Primoz Roglic. Der Slowene hat die letzten beiden Ausgaben der Tour de Romandie 2018 und 2019 für sich entschieden. Dieses Mal legt der 31-jährige Slowene vom Team Jumbo-Visma nach den Ardennen-Klassikern eine Rennpause ein, um sich optimal auf die Tour de France im Juli und die Olympischen Spiele in Tokio vorzubereiten.

DER AUFTAKT. Die sechs Etappen umfassende Rundfahrt beginnt am Dienstag mit einem Prolog, einem gut vier Kilometer langen Zeitfahren. Sehr viele Zeitfahr-Spezialisten stehen am Start, so auch die Schweizer Stefan Küng, Stefan Bissegger und Tom Bohli. Sie treffen unter anderen auf die Weltmeister Filippo Ganna aus Italien und Rohan Dennis aus Australien. Auch am letzten Tag steht in Freiburg noch einmal eine Prüfung gegen die Uhr im Programm.

DIE STRECKE. Nach der Corona-bedingten Absage im Vorjahr kommt es zur «Neuauflage» der letztjährigen Rundfahrt. Der Etappenplan ist derselbe wie 2020 und auch die Streckenführung ist nahezu identisch. Der Parcours kündigt sich als schwierig an: Rund 12'500 Höhenmeter haben die Profis auf den 684 Kilometern zu bewältigen, die Königsetappe am zweitletzten Tag führt von Sitten hinauf in die Skistation «Thyon 2000».

CORONA. Wie derzeit alle Sportanlässe kann auch die Tour de Romandie nur mit strengen Schutzauflagen durchgeführt werden. Die Fahrer werden in einer «Bubble» abgeschirmt, der Kontakt mit der Öffentlichkeit - sonst ein wichtiges Element im Radsport - wird auf ein absolutes Minimum beschränkt. Kommt es in einem Team zu einem positiven Corona-Fall, wird dieses aus dem Rennen genommen - wie Marc Hirschis Team UAE Emirates am vergangenen Mittwoch bei der Flèche Wallonne.

74. Tour de Romandie. Der Etappenplan. Dienstag, 27. April: Dienstag, 27. April: Prolog in Oron (4,05 km). - Mittwoch, 28. April: 1. Etappe, Aigle - Martigny (168,1 km). - Donnerstag, 29. April: 2. Etappe, La Neuveville - St-Imier (165,7 km). - Freitag, 30. April: 3. Etappe, Rundkurs in Estavayer (168,7 km). - Samstag, 1. Mai: 4. Etappe, Sitten - Thyon 2000 (161,3 km). - Sonntag, 2. Mai: 5. Etappe, Einzelzeitfahren in Freiburg (16,2 km). - Total 684,05 km / 12'471 m Höhendifferenz.

Schweizer Fahrer (17): Marc Hirschi (UAE Emirates), Mathias Frank (AG2R Citroën), Tom Bohli (Cofidis), Stefan Bissegger (EF Education), Matteo Badilatti, Fabian Lienhard, Stefan Küng, Sébastien Reichenbach (alle Groupama-FDJ), Reto Hollenstein (Israel Start-Up Nation), Johan Jacobs (Movistar), Mathias Reutimann, Joel Suter, Cyrille Thièry, Claudio Imhof, Mathias Flückiger, Joab Schneiter, Simon Pellaud (alle Swiss Cycling).

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