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«Die Aufholjagd der Schweizer war sensationell»

Dank der Heldentat, dem Sieg gegen Weltmeister Frankreich im EM-Achtelfinal, wird den Schweizer Fussballern die Aufmerksamkeit der ausländischen Sportmedien zuteil.

Agentur
sda
29.06.21 - 14:52 Uhr
Fussball
Die Parade aller Paraden von Yann Sommer
Die Parade aller Paraden von Yann Sommer
KEYSTONE/AP/Robert Ghement

Die Schweizer Nationalmannschaft wird vorwiegend in der Schweiz gelobt, wenn sie eine gute Leistung abliefert. Ist die Leistung, wie im Achtelfinal gegen Frankreich, überragend und in den Weltfussball ausstrahlend, kommt das Lob plötzlich aus aller Herren Länder. Auch von den Franzosen, von denen die Romands gern als «Petits Suisses» belächelt werden. Das Verhältnis der Westschweiz zu Frankreich ist so ambivalent wie das der Deutschschweiz zu Deutschland. Ein kleiner Minderwertigkeitskomplex spielt eine Rolle. Seit den Ereignissen vom Montagabend in Bukarest ist er weggeblasen. Deshalb darf man in der Schweiz vor allem die ausländischen Pressestimmen nach dem epochalen Triumph genüsslich konsumieren.

«L'Equipe» (wichtigste Sportzeitung Frankreichs): «Ein phantastischer Match, ein unfassbares Scheitern, eine riesige Enttäuschung: Frankreich - Schweiz war alles aufs Mal und noch viel mehr. Die Weltmeister wurden auf brutale Weise nach Hause geschickt, bestraft von ihren eigenen Unzulänglichkeiten. ... Die Schweizer haben ein hervorragendes Potential, aber noch vor drei Jahren hätten die Franzosen sie abgewiesen. ... Es ist ein Bruch in der bisher glorreichen Ära Deschamps. ... Die Franzosen haben an dem Abend nichts beherrscht. Nicht die von Didier Deschamps vorgegebene Organisation und nicht den Vorsprung von zwei Toren nach 80 Minuten. ... Man hätte nie geglaubt, dass Frankreich nach dieser Führung von von seiner Wolke herunterfallen könnte.»

«Le Figaro» (Frankreich): «Jetzt wird bald Bilanz gezogen und abgerechnet werden ... Die Männer von Didier Deschamps leisteten nicht, was wir von ihnen und von ihrem Status erwartet hatten.»

Le Parisien (Frankreich): «So eine Ohrfeige. Als Benzema in die Mannschaft zurückkehrte und mit Kylian Mbappé und Antoine Griezmann den besten Angriff der Welt formierte, hat dies uns alle blind gemacht. Jetzt kommen sie früh zurück, ohne Pokal.»

«Gazzetta dello Sport» (Italien): «Mbappé vergibt den letzten Penalty, und die Schweiz schickt dieses Super-Frankreich von Weltklasse nach Hause.»

«Marca» (Spanien): «Es ist ein Desaster, das Kylian Mbappé der ganzen Kritik aussetzen wird.»

«Politiken» (Dänemark): «Es war schon wieder ein atemberaubendes Drama an dieser EM. Die Aufholjagd der Schweizer war sensationell.»

«Daily Telegraph» (England): «Das Ausscheiden Frankreichs öffnet den Wettbewerb komplett. Die Franzosen haben eine Leistung nach 'Doktor Jekyll und Mister Hyde' geboten.»

«Bild» (Deutschland): «Danke, Frankreich! Danke, Schweiz! Dieses Spiel war fabelhaft! Und eine riesige Sensation! Die Schweizer hauen Favorit Frankreich in einer grandiosen EM-Partie aus dem Achtelfinal. Dabei sehen die Franzosen nach 80 Minuten wie die sicheren Sieger aus.»

«Kicker» (Deutschland): Als es fast niemand erwartete, schrieb die Schweizer Nationalmannschaft Geschichte. Erstmals gewann die 'Nati' ein Spiel in der K.o.-Phase einer EM, und erstmals überhaupt konnte man Frankreich, den Weltmeister, in einem Pflichtspiel besiegen. Nach einem grossen Spiel setzten sich die Eidgenossen dank einer taktischen Meisterleistung und mit ein bisschen Glück im Elfmeterschiessen durch."

«Tagesanzeiger»: «Was ist das für ein Abend. Was für ein Spiel. Was für ein Auftritt der Schweizer Mannschaft! Und vor allem: Was ist das für ein Ende! ... Die Verwunderung ist in diesem Spiel schon früh da gewesen. Es ist die Verwunderung über diese Schweizer Mannschaft, über die Art, wie sie auftritt, wie sie ihre Nerven unter Kontrolle hat und mit einem Selbstverständnis spielt, als würde sie nie etwas anderes machen.»

«Neue Zürcher Zeitung»: «Unglaublich, aber wahr: Schweizer Fussball-Wunder geschehen. ... Sie waren als Aussenseiter ins Spiel gegangen gegen den klaren Favoriten. Doch sie hatten den hochdekorierten Franzosen die Stirn geboten in einem Spiel, das zum Besten gehört, was die Schweizer jemals gezeigt haben.»

«Blick»: «Liberté, Egalité, Viertelfinalé. SeNATIonell! ... Im sechsten Anlauf seit 1954 schafft es die Schweizer Nati an einem grossen Turnier erstmals wieder in einen Viertelfinal!»

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