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Was für Österreich noch kommt, ist «eh» historisch

Österreich übertrifft an der EM eine persönliche Bestmarke um die andere. Im Achtelfinal soll es nicht zu Ende sein, auch wenn der Gegner am Samstag im Wembley Italien heisst.

Agentur
sda
26.06.21 - 05:45 Uhr
Fussball
Das ÖFB-Team bereitet sich auf in historisches Spiel im Wembley-Stadion vor
Das ÖFB-Team bereitet sich auf in historisches Spiel im Wembley-Stadion vor
KEYSTONE/AP/Vadim Ghirda

Der letzte Ernstkampf zwischen Italien und Österreich an einer Endrunde liegt 23 Jahre zurück. An der WM in Frankreich spielten sie in der Gruppe A. Österreich holte in den ersten zwei Spielen gegen Kamerun und Chile je ein 1:1 dank je einem Tor in der 90. Minute, erzielt von Ivica Vastic und Toni Polster. Im abschliessenden Match gegen Italien hätten die damals von Herbert Prohaska befehligten Österreicher abermals ein Remis benötigt, um weiterzukommen. Tatsächlich trafen sie erneut in der 90. Minute, durch einen Foulpenalty von Andreas Herzog. Zu dem Zeitpunkt stand es in dem aufregenden Match jedoch bereits 2:0 für Italien. Im ORF-Studio sass jeweils Hans Krankl als Experte. Der aufwühlende Verlauf der drei Spiele nahm ihn nervlich derart mit, dass er zuletzt nicht mehr konnte und sagte: «I mog nimma onolisiern.»

Österreich schied als Gruppendritter aus und bestritt danach bis heute kein WM-Spiel mehr.

Wie sollen die Österreicher am Samstag mit einem Gegner fertig werden, der in den Gruppenspielen mehr überzeugt hat als jede andere der 24 Mannschaften? 3:0-Siege gegen die Türkei und die Schweiz, dazu ein mit einer alternativen Auswahl erzieltes 1:0 gegen Wales - in keiner der drei Partien, die sie auch deutlich höher hätten gewinnen können, blieben die Azzurri unter Trainer Roberto Mancini irgendetwas schuldig. Das um die juvenilen Veteranen Leonardo Bonucci (34) und Giorgio Chiellini (36) formierte Defensivspiel wurde noch nie ausgehebelt. In der Offensive (7 Tore) wurden sie bislang nur von den Niederländern (8) übertroffen.

Österreich hofft wie die Schweiz

Österreich hat wie die Schweiz nie ein K.o.-Spiel einer EM gewonnen. Und wie die Schweizer gegen Frankreich finden sich auch die Österreicher gegen Italien als Aussenseiter in der Rolle einer Mannschaft wieder, die mit ihrer ganzen Nation zumindest so lange hoffen darf, bis der Achtelfinal abgepfiffen ist.

«Wir haben Geschichte geschrieben. Es ist schon sehr viel passiert in den letzten Wochen, aber wir sind schon noch bereit für die eine oder andere Geschichte», sagte Österreichs bei Hoffenheim engagierter Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner. Marcel Sabitzer von RB Leipzig, neben David Alaba der zweite Spieler von hohem Renommee, versprach in jedem Fall Gegenwehr: «Wir können Italien mit unseren Waffen schlagen. Natürlich sind wir der Underdog, wir werden aber nichts herschenken.»

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