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Sympathie ohne Grenzen kann die Dänen weit tragen

Die Dänen erreichen nach dem lebensgefährlichen Zusammenbruch von Christian Eriksen unter widrigen Umständen die K.o.-Phase. Ganz Europa fiebert mit ihnen. Auch für den Achtelfinal gegen Wales.

Agentur
sda
26.06.21 - 05:00 Uhr
Fussball
Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand bedankt sich in Kopenhagen für den Support
Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand bedankt sich in Kopenhagen für den Support
KEYSTONE/AP/Jonathan Nackstrand

Es fehlte nicht viel, und die Schweiz wäre anstelle von Wales Dänemarks Gegner im Achtelfinal in Amsterdam geworden. Dass es trotzdem Wales ist, hängt auch damit zusammen, dass die Waliser das letzte Gruppenspiel gegen die bereits qualifizierten und bei weitem nicht in bester Besetzung angetretenen Italiener nur 0:1 verloren - und nicht 0:3 wie die Schweiz.

Auch die Schweiz hätte am Samstag alle Fans mit Ausnahme der eigenen gegen sich. Aber man müsste es freundlich ausdrücken: Ganz Europa über alle Grenzen hinweg fiebert mit den wackeren Dänen. Da Dänemark überdies über ausgezeichnete, überdurchschnittlich gute Fussballer verfügt, erinnern sich schon viele ans Jahr 1992, als die Dänen, kurzfristig anstelle der Jugoslawen in die Endrunde geholt, Europameister wurden.

Wie in den drei Gruppenspielen in Kopenhagen kann die Mannschaft von Coach Kasper Hjulmand auch in Amsterdam auf die volle stimmliche Unterstützung zählen, zumal die Fans aus Wales wegen der in Grossbritannien verbreiteten Delta-Variante des Coronavirus nicht in die Niederlande reisen dürfen.

Hjulmand spricht von einem «50:50-Spiel». Dennoch sind die Dänen auch aufgrund der sportlichen Möglichkeiten favorisiert. Sie steigerten sich nach dem 0:1 gegen Finnland, das wegen Eriksens Kollaps schwer zu bewerten ist, von Spiel zu Spiel. Sie überzeugten im Match gegen Belgien trotz der 1:2-Niederlage, bevor sie Russland 4:1 bezwangen.

Hjulmand erhielt viel Lob dafür, dass er die Mannschaft nach dem Schock in die Spur zurückbrachte. «Seine Qualitäten als Mensch und als Trainer gehen Hand in Hand», sagte Mittelfeldspieler Thomas Delaney. «Er kümmert sich sehr. Er ist sehr ehrlich, und du kannst immer zu ihm gehen. Er ist ein sehr moderner Trainer. Es ist für uns Spieler wichtig, gerade in diesen Zeiten jemanden wie ihn zu haben, der das Team auf diese Weise führt.»

Wie Hjulmand bei den Dänen gilt Rob Page bei den Walisern als Erfolgsgarant. Der 46-Jährige mit dem stark tätowierten rechten Arm spricht über Stolz, Teamgeist und die zuhause mitfiebernde Nation. Page erzählt von Kabinenansprachen, die von Herzen kommen, und berührt zur Betonung den Drachen auf seiner Brust.

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