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Schweizer gewinnen WM-Hauptprobe

Der Schweiz glückt die WM-Hauptprobe. Einen Tag nach dem 3:0-Sieg gewinnt das Team von Trainer Patrick Fischer auch das zweite Testspiel in Riga gegen Lettland, diesmal 2:1.

Agentur
sda
15.05.21 - 22:53 Uhr
Eishockey
Die Taktik von Nationaltrainer Patrick Fischer und seiner Crew ging auch im zweiten Test gegen Lettland auf
Die Taktik von Nationaltrainer Patrick Fischer und seiner Crew ging auch im zweiten Test gegen Lettland auf
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Dario Simion brachte die Schweizer bereits nach 55 Sekunden mit einem Ablenker in Führung; der Zuger Stürmer hatte schon am Freitag zweimal getroffen. Die Vorarbeit leistete EVZ-Teamkollege Gregory Hofmann, der nach dem Ausgleich von Martins Dzierkalis (37.) in der 55. Minute bei vier gegen drei Feldspielern für den Siegtreffer verantwortlich zeichnete.

Die Führung nach 20 Minuten ging absolut in Ordnung. Die Schweizer zeigten erneut ein starkes erstes Drittel. Danach bekundeten die Gäste aber einige Mühe, zu guten Chancen zu kommen. Insofern entbehrte es nicht einer gewissen Logik, dass das 2:1 in Überzahl fiel. «Im zweiten Drittel verloren wir den Faden und wurden etwas nachlässig», sagte Fischer.

Die letzten zwei Abschnitte seien typisch für ein letztes Spiel vor der WM gewesen, «niemand wollte sich mehr richtig weh tun. Es passierte auf beiden Seiten nichts mehr Zwingendes. Es war von den vier Partien in der WM-Vorbereitung unser schlechtestes Spiel. Dennoch gewannen wir gegen einen aufsässigen und unangenehmen Gegner. Das ist sicher positiv.»

Für Fischer und Co. standen nach der Partie schwierige Entscheide an, mussten doch noch vier Spieler aus dem Kader gestrichen werden. Schon feststehen dürfte eine Sturmlinie: Hofmann, Simion und Center Enzo Corvi. Das Trio harmonierte in beiden Spielen gegen die Balten ausgezeichnet.

«Die drei verstanden sich gleich gut», führte Fischer aus. «Klar Simion und Hofmann kennen sich. Man merkt, dass sie Spielfreude haben und vor Selbstvertrauen strotzen. Enzo ist ein ähnlicher Spieler wie Kovar (führte bei Zug die Sturmlinie mit Simion und Hofmann an, die Red.), ist ebenfalls sehr schlau und scheibensicher. Er kann die beiden gut einsetzen und ist sehr stark im Bully. Die anderen Sturmlinien müssen sicher noch wachsen und effizienter werden. Wir müssen mehr Tore schiessen und im Powerplay präziser und kaltblütiger werden.»

Im Tor stand am Samstag bis zur 32. Minute Meistergoalie Leonardo Genoni, ehe noch Melvin Nyffeler, die Nummer 3 im Team, etwas Spielpraxis erhielt. Der Keeper der Rapperswil-Jona Lakers war beim Gegentor machtlos, Dzierkalis traf mit dem Schlittschuh. Das Warm Up hatten auch die NHL-Spieler Nico Hischier, Timo Meier, Philipp Kuraschew und Jonas Siegenthaler bestritten. Ein Einsatz des Quartetts kam nicht in Frage, da es erst wenige Stunde zuvor in der lettischen Hauptstadt angekommen war.

Die Schweizer nehmen die WM ungeschlagen in Angriff, hatten sie doch schon die beiden Tests gegen Russland (3:1 und 1:0) für sich entschieden. Fischer zieht aber nicht nur wegen den vier Siegen ein positives Fazit: «Unseren grössten Gegner, das Coronavirus, hatten wir bis jetzt im Griff. Ausserdem verletzte sich niemand.»

Erster WM-Gegner ist am kommenden Samstag Tschechien. Erst einmal begeben sich die Eisgenossen nun aber in eine zwei Tage dauernde Selbstisolation, in der sie das Zimmer nicht verlassen dürfen. Darauf folgt eine drei Tage dauernde Team-Isolation, in der zwar trainiert wird, es aber keine Durchmischung mit anderen Mannschaften gibt. «Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Quarantäne», fasste Fischer zusammen.

Telegramm:

Lettland - Schweiz 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)

Riga. - SR Zviedritis/Griskevics, Ozolins/Druseiks. - Tore: 1. (0:55) Simion (Hofmann) 0:1. 37. Dzierkals (Cibulskis, Kenins) 1:1. 55. Hofmann (Alatalo, Simion/Ausschlüsse Balinskis, Jaks; Müller) 1:2. - Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lettland, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Lettland: Kivlenieks; Skvorcovs, Freibergs; Balinskis, Rubins; Zile, Cibulskis; Jaks, Kulda; Daugavins, Abols, Darzins; Dzierkals, Indrasis, Kenins; Redlihs, Bicevskis, Roberts Bukarts; Meija, Batna, Marenis; Krastenbergs.

Schweiz: Genoni/Nyffeler (ab 32.); Heldner, Frick; Geisser, Alatalo; Untersander, Moser; Fora, Müller; Rod, Vermin, Bertaggia; Simion, Corvi, Hofmann; Praplan, Bertschy, Scherwey; Mottet, Walser, Ambühl.

Bemerkungen: Schweiz ohne Berra, Diaz, Egli, Loeffel, Andrighetto, Herzog (alle überzählig), Siegenthaler, Hischier, Kuraschew und Meier (erst kurz zuvor in Riga angekommen). - Powerplay-Ausbeute: Lettland 0/2; Schweiz 1/3.

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