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Hauptsache drei Punkte

Der HCD gewinnt auch Spiel 5 gegen die Rapperswil-Jona Lakers. Beim 7:4 vermögen die Bündner aber über weite Phasen nicht zu überzeugen.

Roman
Michel
05.02.21 - 22:02 Uhr
Eishockey
SCHWEIZ EISHOCKEY DAVOS RAPPERSWIL
Davos gewinnt, auch wenn es hinten teilweise lichterloh brannte.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Vier Spiele, vier Siege – die Rapperswil-Jona Lakers haben sich in dieser Saison zum Davoser Lieblingsgegner entwickelt. Im fünften Duell erwischt der dezimierte HCD (neben den verletzten Palushaj, Knak, Du Bois, Mayer, Paschoud und Dino Wieser fehlt Captain Ambühl krankheitshalber) einen Horrorstart. Bereits nach wenigen Sekunden tauchen die Lakers erstmals gefährlich in der gegnerischen Zone auf, können aber von einer 3:1-Situation nicht profitieren. Nach fünf Minuten fällt das 1:0 dann doch, weil in der Mitte kein Davoser bei Torschütze Clark steht. Ein Weckruf! Denn nur drei Minuten später gelingt Corvi in Unterzahl (!) der Ausgleich. Danach fällt der HCD aber sofort wieder in den Tiefschlaf, kassiert innert zwei Minuten zwei Tore zum 1:3. Weil Nygren kurz vor der ersten Pause auf 2:3 verkürzt, kommt der HCD in Drittel Nummer 1 mit einem blauen Auge davon. Besser wirds mit dem Defensivverhalten im Mitteldrittel nicht. Aber immerhin fallen jetzt vorne die Tore. Corvi mit einem Doppelpack, dazu der Treffer von Marc Wieser kurz vor der zweiten Pause. So heisst es plötzlich 5:4 für den HCD. Dabei bleibts – bis Baumgartner und Herzog (ins leere Tor) die Bündner mit ihren beiden Treffern kurz vor dem Ende erlösen.

Die Tore 🎯
5. Minute: Kevin Clark, 0:1. Schöner Pass von Dufner, der die Scheibe von der rechten Seite zur Mitte spielt. Dort steht Clark völlig frei.

9. Minute: Enzo Corvi, 1:1. In Unterzahl entwischt der Stürmer der Lakers-Defensive und lässt Goalie Bader mit einem Kabinettstückchen aussteigen.

10. Minute: Nando Eggenberger, 1:2. Wieder pennt die HCD-Defensive. Moses spielt die Scheibe ins Zentrum, dort kann sich Eggenberger in aller Ruhe die Ecke aussuchen.

12. Minute: Nico Dünner, 1:3. Was ist denn hier los? Wieder verteidigen die Davoser völlig kopflos. Dünner hat am Ende das leere Tor vor sich.

19. Minute: Magnus Nygren, 2:3. Nach Corvi schiesst auch der zweite Rückkehrer ein Tor. Nygren trifft, wie Nygren eben trifft – mit einem Distanzschuss von der blauen Linie.

27. Minute: Enzo Corvi, 3:3. Bloss 19 Sekunden braucht der HCD im dritten Powerplay – dann liegt die Scheibe drin. Nach Nygrens Zuspiel trifft Corvi aus der Distanz.

30. Minute: Roman Cervenka, 3:4. Lange hält das 3:3 nicht. Cervenka trifft aus kurzer Distanz.

39. Minute: Enzo Corvi, 4:4. Corvi, wer denn sonst? Wieder kommt das Zuspiel von Nygren. Wieder trifft Corvi aus der Distanz.

40. Minute: Marc Wieser, 5:4. Und plötzlich liegt der HCD vorne. Wieser verzögert geschickt und schiebt die Scheibe dann an Bader vorbei ins Tor.

56. Minute: Benjamin Baumgartner, 6:4. Etwas glücklich kommt die Scheibe nach einem Zuspiel von Frehner zu Baumgartner. Dieser hat alleine vor Bader keine Mühe.

58. Minute: Fabrice Herzog, 7:4. Die Lakers gehen früh auf «tutti», ersetzen Goalie Bader durch einen zusätzlichen Feldspieler. Es geht wie so oft schief.

Die Aufreger 😲
1. Der HCD hat eines der schlechtesten Boxplays der Liga, kassiert in jedem vierten Unterzahlspiel ein Gegentor. Aber: Kein Team trifft so häufig mit einem Mann weniger auf dem Eis. Der Shorthander von Corvi zum 1:1 ist Tor Nummer 8 im Boxplay.

2. Im dritten Drittel muss der Bald-Davoser Dominik Egli nach einem hohen Stock von Fabrice Herzog mit blutendem Gesicht vom Eis. Bereits im ersten Drittel musste Jesse Zgraggen verletzt in die Kabine.

Der Beste 👍🏼
Enzo Corvi: Der Mann fehlte zuletzt wegen Grippe? Davon ist nichts zu spüren. Drei Tore. Damit ist alles gesagt.

Der Schlechteste 👎🏼
Die HCD-Defensive im Kollektiv: Haarsträubend wie viel Platz die Lakers teilweise haben. Mal für Mal stehen die Davoser Verteidiger völlig im Schilf.

Ausblick 🔜
Doppelte Doppel-Woche für den HCD. Am Dienstag und Freitag gehts gegen Genf. Danach am Sonntag und Montag gegen Bern.

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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