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Berichte über Putschversuch im Sudan: Internet und Telefone blockiert

Im ostafrikanischen Sudan soll es nach Medienberichten am frühen Montagmorgen einen Putschversuch gegeben haben. Der Ministerpräsident Abdullah Hamduk soll unter Hausarrest stehen, weitere Mitglieder der Regierung sollen festgenommen worden sein.

Agentur
sda
25.10.21 - 09:16 Uhr
Politik
ARCHIV - Im ostafrikanischen Sudan soll es nach Medienberichten am frühen Montagmorgen einen Putschversuch gegeben haben. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
ARCHIV - Im ostafrikanischen Sudan soll es nach Medienberichten am frühen Montagmorgen einen Putschversuch gegeben haben. Foto: Marwan Ali/AP/dpa
Keystone/AP/Marwan Ali

Das berichteten der Sender Al-Hadath und das Nachrichtenportal Sudan Tribune. Nach Angaben der britischen Organisation Netblocks, die weltweit Internetsperren dokumentiert, sind seit den frühen Morgenstunden das Internet, das Mobilfunknetz und Teile des Festnetzes gestört.

Die sudanesische Organisation Sudanese Professionals Association rief auf Facebook zum Widerstand auf. Nach Angaben eines Augenzeugen war es am Morgen im Wohnviertel Riad ruhig. Allerdings habe der Himmel sich schwarz verfärbt, sagte der Augenzeuge; nach Berichten sollen Demonstranten Reifen verbrennen.

Nach Regierungsangaben war es bereits am 21. September zu einem Putschversuch gekommen. Seither hat sich die politische Lage im Sudan weiter zugespitzt. Seit Wochen gibt es immer wieder Proteste. Demonstranten verlangten den Rückzug des Militärs aus der Regierung und demokratische Reformen.

Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Omar al-Baschir regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen ebnen soll.

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China ist der wichtigste ausländische Investor im Sudan. Ein Drittel des sudanesischen Erdöls geht nach China. Inzwischen deckt der Sudan etwa sechs bis acht Prozent der gesamten Öliporte Chinas.
Wird sich zeigen, wie die mit der Sache umgehen werden.

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