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«Reaktion auf Brandballons»: Israel attackiert Ziele im Gazastreifen

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Militäreinrichtungen und einen Raketenstartplatz der islamistischen Hamas im Gazastreifen beschossen.

Agentur
sda
18.06.21 - 02:20 Uhr
Politik
Maskierte Palästinenser füllen in einem Gebiet östlich von Gaza-Stadt Ballons mit Kühlgas, die dann mit Brandsätzen und brennbarem Material versehen werden und vom Wind in israelisches Gebiet getragen werden sollen. Foto: Mohammed Talatene/dpa
Maskierte Palästinenser füllen in einem Gebiet östlich von Gaza-Stadt Ballons mit Kühlgas, die dann mit Brandsätzen und brennbarem Material versehen werden und vom Wind in israelisches Gebiet getragen werden sollen. Foto: Mohammed Talatene/dpa
Keystone/dpa/Mohammed Talatene

Der Angriff sei eine «Reaktion auf Brandballons» gewesen, die zuvor aus dem Küstengebiet in Richtung Israel losgeschickt worden seien, teilte das Militär in der Nacht zu Freitag über Twitter mit. Die Armee befinde sich in erhöhter Bereitschaft «für verschiedene Szenarien und wird ihre Angriffe auf Hamas-Terrorziele in Gaza fortsetzen», hiess es.

Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatte das Militär Luftangriffe auf militärische Einrichtungen der Palästinenserorganisation im Gazastreifen geflogen. Es waren die ersten seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas vor vier Wochen gewesen. Auch diese Luftangriffe waren mit vorherigen Brandballon-Attacken begründet worden. Militante Palästinenser lassen immer wieder solche mit Spreng- und Brandsätzen beladenen Ballons über die Grenze nach Israel fliegen, um dort Schäden zu verursachen.

Israels Streitkräfte hatten sich im vergangenen Monat einen elftägigen Konflikt mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Dabei wurden in Israel nach Behördenangaben 13 Menschen getötet, in Gaza starben palästinensischen Darstellungen zufolge 255 Menschen. Ägypten vermittelte schliesslich eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.

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Die Palästinenser finden immer wieder neue Methoden, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen und das leider immer auf Kosten der Zivilisten. Zuerst waren es terroristische Überfälle und die Massaker an Dorfbewohnern in den 50er Jahren, gefolgt von Flugzeugentführungen in den 60er Jahren. Zusammenarbeit mit Moskau in den 70er Jahren, Entführung in den 80er Jahren. Intifada-Unruhen in den 90er Jahren, dann Raketen in den 2000er Jahren und aktuell wieder Angriffe auf Zivilisten ausgelöst aus Kommandozentralen stationiert in Zivilbasen.
Sie scheinen mittlerweile alles versucht zu haben, ausser Zusammenarbeit und der Wille zum Frieden.

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