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So haben die Bündner Gemeinden abgestimmt und gewählt

Nicht nur auf nationaler und kantonaler Ebene wurde am Sonntag abgestimmt, auch über diverse kommunale Vorlagen hat das Bündner Stimmvolk entschieden. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.

Südostschweiz
13.06.21 - 10:30 Uhr
Politik

Ticker

Damit schliessen wir unsere Berichterstattung im Ticker zu den kommunalen Vorlagen in Graubünden ab.

Hier die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • Die Churer Stimmbevölkerung stimmt sowohl der Vorlage zum Kauf des Stadhallenareals als auch der Vorlage zur Schul- und Sportanlage Ringstrasse deutlich zu.
  • In Flims kam es zu dreimal Ja. Unter anderem wurde dem Bau der Erschliessung der Unesco Tektonikarena Sardona zugestimmt.
  • In Arosa sprachen sich die Stimmberechtigten gegen das neue Gesetz über Zweitwohnungen (Kommunales Zweitwohnungsgesetz, kZWG) aus.
  • In Vaz/Obervaz wurde das neue Tourismusgesetz angenommen.
  • Ein klares Ja gab es zur Teilrevision der Ortsplanung «Gewässerräume» in St. Moritz.  
  • Die Schierser Stimmbevölkerung stellte sich hinter die geplante Parkierungsanlage «Sunnabündti».
  • In Samnaun gab es dreimal ein Ja. Unter anderem wurde die Anschaffung einer Autodrehleiter für die Feuerwehr genehmigt.
  • Das Stimmvolk von Klosters lehnt beide Volksinitiativen «Schulschliessungen vors Volk» ab.
  • Carmelia Maissen wurde als Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion wiedergewählt, Clau Schlosser wurde in Breil/Brigels wiedergewählt und in Medels übernimmt das Amt Claudio Simonet.
  • Der Souverän der 19 Regionsgemeinden genehmigte die im letzten Jahr auf Antrag der Gemeinde Thusis überarbeiteten Statuten der Region Viamala aus dem Jahr 2015 in einer neuen Fassung.
  • Gewählt wurde mit Renzo Blumenthal ein Ex-Mister Schweiz in den Gemeindevorstand von Lumnezia.

Altersheim Davos kann ausgebaut werden

Die Stiftung Zentrum Guggerbach Davos, welche das gleichnamige Alterszentrum in Davos Platz betreibt, kann ihre Planung für einen Erweiterungsbau an die Hand nehmen. Mit 3113:555 Stimmen hat das Davoser Stimmvolk am Sonntag dazu die Grundlage gelegt und eine für das Projekt erforderlichen Teilrevision der Ortsplanung genehmigt. Entstehen soll der Erweiterungsbau auf einer Nachbarparzelle. Vorgesehen sind neue -Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner des Zentrums Guggerbach Davos sowie eine Tiefgarage. 

Mit 2974:656 Stimmen bewilligt wurde im Weiteren auch eine Teilrevision der Davoser Ortsplanung zum Skigebiet Parsenn. Damit können im Bereich der Talabfahrt nach Davos Dorf ein Ausbau der Beschneiungsanlagen sowie eine Pistenkorrektur vorgenommen werden. (béz)

Schlosser in Brigels bestätigt

Clau Schlosser bleibt Gemeindepräsident von Breil/Brigels. Bei den am Sonntag durchgeführten Wahlen erhielt er 575 von 627 gültigen Stimmen. Neu in den Vorstand gewählt wurden Maurus Tomaschett (Breil, 481 Stimmen) und Maria Luisa Middea (Andiast, 347), bestätigt wurden Roman Cathomas (Breil, 529) und Heini Hunger (Vuorz, 518), wie aus dem Wahlprotokoll hervorgeht. Neu im Gemeinderat Einzug halten Pieder Blumenthal (Danis, 449), Christian Friberg (Breil, 430), Werner Vincenz (Breil, 412), Cornelia Deplazes-Cathomen (Breil, 401), Gérard Carigiet (Breil, 357) und Rolf Sgier (Andiast, 306), wiedergewählt wurden Corsin Albin (Danis, 537), Retus Cathomas (Tavanasa, 467), Luzi Pfister (Vuorz, 466), Mengia Risch (Vuorz, 450), Tarcisi Dietrich (Andiast, 400) und Sven Seeli (Vuorz, 383).

Neu fällt die bisherige Fusionsregelung weg, wonach acht Mitglieder des Rats aus Breil, drei aus Vuorz und zwei aus Andiast stammen müssen. Nun haben alle Fraktionen – auch Dardin und Danis-Tavanasa – Anrecht auf mindestens einen Sitz. (jfp)

PHILIPP BAER/OLIVIA AEBLI-ITEM

Es geht weiter mit Carmelia Maissen

Das Wahlvolk von Ilanz/Glion hat die bisherige Gemeindeprädentin für eine weitere Amtsperiode bestätigt. Der Exekutive gehören zwei neue Köpfe an, dem kommunalen Parlament gleich neun. 

Carmelia Maissen kann bis 2025 Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion bleiben: Die als einzige Kandidatin angetretene Die Mitte-Frau erhielt am Sonntag an der Urne 774 von 954 gültigen Stimmen. 180 Stimmen entfielen auf Einzelne. Nach dem Rücktritt von Damian Cadalbert (Sevgein) und Roman Cantieni (Ilanz) werden zwei Neue mit der Castrischerin in der Exekutive sitzen: der parteilose Martin Capeder aus Duvin (684 Stimmen) und Alice Bertogg-Darms aus Sevgein (Die Mitte, 629). Im Amt bestätigt wurden FDP-Vertreter Hanspeter Bundi aus Castrisch (629) und Caroline Gasser Curschellas von der Mitte aus Ilanz (538).

 29 Kandidierende hatte es für die 25 Sitze im Gemeindeparlament gegeben, darunter 13 Neuanwärterinnen und -anwärter. Neun von ihnen schafften am Sonntag den Sprung in die Legislative: Jan Berni (Castrisch, 593), Annette Cola (Ruschein, 556), Daniel Candinas (Rueun, 540), Anna Gschwend Malin (Sevgein, 462), Flavio Elvedi (Ilanz, 420), Ivo Capaul (Rueun, 397), Gian Marco Bianchi (Ilanz, 376), Christian Caduff (Ilanz, 334) und Ivo Frei (Ilanz, 327). 

Wiedergewählt wurden alle angetretenen Bisherigen: Tarcisi Cavigelli (Siat, 577), Manuel Montalta (Ilanz, 565), Thomas Zinsli (Riein, 550), Gierina Gabriel (Ilanz, 535), Bruno Caderas (Ladir, 511), Jeannette Dalbert-Caviezel (Luven, 511), Claudio Quinter (Ilanz, 477), Anita Caduff-Giger (Ilanz, 470), Julian Bertogg (Castrisch, 460), Remo Bearth (Sevgein, 455), Kurt Vieli (Ilanz, 455), Marcus Camenisch (Pitasch, 450), Michal Karin Hohl (Castrisch, 449), Ursin Cajochen (Ruschein, 414) und Mathilda Derungs Carisch (Ilanz, 341). Ebenfalls bestätigt wurde Martin Capeder, der aber auch in die Exekutive gewählt wurde. Er muss sich für ein Amt entscheiden. Wählt er den Vorstand, besteht im Parlament kein automatisches Nachrückungsrecht.

Übrigens werden im neuen Parlament die Parteilosen in der Überzahl sein: 15 von 25 gehören keiner Partei an. 7 sind in der Mitte, 3 in der FDP. (jfp)

Ex-Mister Schweiz im Vorstand

Die Gemeinde Lumnezia hat ein prominentes neues Vorstandsmitglied: Renzo Blumenthal. Der ehemalige Mister Schweiz wurde am Sonntag an der Urne mit 236 Stimmen ins Amt gewählt, wie aus dem Wahlprotokoll der Gemeinde hervorgeht. 80 Stimmen gingen an Einzelne. Blumenthal folgt auf das im September 2020 gewählte, aber bereits wieder zurückgetretene Vorstandsmitglied Georg Derungs. (jfp)

PRESSEBILD

Churerinnen und Churer wollen die zwei Grossprojekte

In Chur haben die stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner gleich über zwei Grossprojekte entschieden und beide mit einem Ja-Anteil von über 83 Prozent deutlich angenommen. Gesamthaft ging es um Steuergelder von brutto gut 96 Millionen Franken, die teilweise aber auch wieder zurückfliessen sollen.

Die Vorlage zur Schul- und Sportanlage Ringstrasse hat der Churer Souverän mit 11'180:2090 Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 53,5 Prozent. Damit sagen die Churerinnen und Churer Ja zu einer neuen Schul- und Sportanlage auf dem Areal des heutigen Sportplatzes auf der Ringstrasse. Umfassen wird das Projekt ein Primarschulhaus mit schulergänzenden Tagesstrukturen, ein Schulhaus der Sekundarstufe I, eine Dreifachturnhalle mit Zuschauertribüne für 1600 Personen, eine Einzelturnhalle sowie eine Multifunktionsaula.

Durch den Bau der neuen Schul- und Sportanlage könnten die Schulhäuser Daleu und Florentini umgenutzt werden.

Auch Ja zum Kauf des Stadthallenareals

Ebenfalls zugestimmt hat die Churer Stimmbevölkerung dem Kauf des Stadthallenareals durch die Stadt. Dies mit einer Stimmbeteiligung von rund 53,3 Prozent und 10'984:2196 Stimmen.

Mit dem Kauf soll zum einen die Planungssicherheit für den Bau der neuen Brambrüeschbahn steigen, wie die «Südostschweiz» berichtete. Diese muss nämlich auf dem Areal gebaut werden. Die Churer Bevölkerung hatte diesen Neubau mit dem erforderlichen Kredit bereits an der Urne gutgeheissen.

Die bestehende Stadthalle genügt laut Botschaft den heutigen Anforderungen an eine zeitgemässe Messe- und Eventhalle nicht mehr. Der Bau einer neuen Messe- und Eventhalle, inklusive Betriebskonzept, wird zu einem späteren Zeitpunkt separat vom Stimmvolk genehmigt werden müssen. (kup/so)

Revidierte Statuten genehmigt

Der Souverän der 19 Regionsgemeinden hat am Sonntag an der Urne grünes Licht gegeben: Die im letzten Jahr auf Antrag der Gemeinde Thusis überarbeiteten Statuten der Region Viamala aus dem Jahr 2015 sind in einer neuen Fassung genehmigt. Das Ja kam laut einer Mitteilung mit insgesamt 3932:744 Stimmen zustande. Sämtliche Gemeinden stimmten der Teilrevision zu. Sie betrifft unter anderem die personelle Vertretung im Regionalausschuss: Neu hat die einwohnerstärkste Gemeinde der Region – konkret ist das aktuell Thusis – Anspruch auf einen Sitz im Ausschuss. Dasselbe gilt aber auch für mindestens zwei Gemeinden mit unter 1000 Einwohnern. (jfp)

Simonet ist erneut Präsident in Medels

Der Souverän der Gemeinde Medel/Lucmagn hat am Sonntag an der Urne den früheren Gemeindepräsidenten Claudio Simonet wieder ins Amt gewählt. Simonet, der das Präsidium von 2005 bis 2010 innegehabt hatte, hatte sich nach dem Rücktritt von Rico Tuor erneut zur Verfügung gestellt. Seine Wahl erfolgte mit 158 von 176 gültigen Stimmen. In den Vorstand gewählt wurden Gabriel Venzin (bisher) und Werner Venzin (neu), er ersetzt die zurückgetretene Tabea Baumgartner. Neuer Stellvertreter ist Lucas Venzin. Neue Mitglieder in der Baukommission sind Rico Bearth und Franco Pally sowie Damian Bundi als Stellvertreter; bestätigt wurde Alfons Venzin. Die Geschäftsprüfung übernehmen Carla Flepp (bisher) sowie Corsin Flepp und Victor Venzin (beide neu). (jfp)

Vaz/Obervaz bekommt ein neues Tourismusgesetz

Die Stimmbevölkerung von Vaz/Obervaz hat am Sonntag über ein neues Tourismusgesetz entschieden. Sie hat die Vorlage «Erlass eines neuen Tourismusgesetzes für die Gemeinde Vaz/Obervaz» mit 594:552 Stimmen angenommen, wie es in einer Mitteilung der Gemeinde heisst. Insgesamt waren 1183 Stimmzettel eingegangen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 64,4 Prozent.

«Es ist ein knappes Resultat. Aber ich denke, bei einer solchen Vorlage, bei der man mehr bezahlen muss, können wir mit dem Resultat sehr zufrieden sein», sagte Gemeindepräsident Aron Moser gegenüber Radio Südostschweiz.

Laut Botschaft ist das Ziel der Gesetzesrevision unter anderem, die Gästeabgabe und die Tourismusförderungsabgabe zu pauschalisieren, deren Abrechnungsprozess zu vereinfachen sowie die Vorgaben des kantonalen Rechts aufzunehmen. Mit Mehreinnahmen solle zudem die Attraktivität der Tourismusdestination erhalten und wo möglich gesteigert werden. «Wir rechnen mit etwa 890'000 Franken Mehreinnahmen pro Jahr. Es kommt immer darauf an, wie viele Gäste wir haben», so Moser. (so)

Klosters lehnt Initiativen ab

Das Stimmvolk von Klosters hat am Sonntag über zwei kommunale Initiativen entschieden und beide abgelehnt. Die Volksinitiative «Schulschliessungen vors Volk, Allgemeine Anregung für eine Abstimmung (angepasste Verfassungsinitiative)» mit 1027:955 Stimmen, bei 57 leeren und 12 ungültigen Stimmzetteln. Die Volksinitiative «Schulschliessungen vors Volk, Allgemeine Anregung Standortwahl (angepasste Gesetzesinitiative)» mit 1043:940 Stimmen, bei 57 leeren und 13 ungültigen Stimmzetteln.

Bei beiden Initiativen lag die Stimmbeteiligung bei rund 67 Prozent. (so)

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