Trotz Coronakrise: Kanton Graubünden erwirtschaftet Plus von 80 Millionen Franken
Der Kanton Graubünden weist in der Jahresrechnung 2020 ein besseres Gesamtergebnis als im Vorjahr aus. Grund dafür ist unter anderem die hohe Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank.
Der Kanton Graubünden weist in der Jahresrechnung 2020 ein besseres Gesamtergebnis als im Vorjahr aus. Grund dafür ist unter anderem die hohe Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank.
Der Kanton Graubünden hat das erste Coronajahr in finanzieller Hinsicht gut überwunden. Gerechnet hat er mit einem Minus von knapp 130 Millionen Franken, eingefahren hat er jedoch ein Plus von fast 82 Millionen Franken. Zum guten Gesamtergebnis hätten die vierfache Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank von 62 Millionen Franken, die Jubiläumsdividende der Graubündner Kantonalbank von 12,6 Millionen Franken und höhere Steuerbeträge beigetragen, wie es in der Mitteilung des Bündner Finanzdepartements heisst.
Mehreinnahmen bei den Kantonssteuern
Bei den Kantonssteuern verzeichneten die direkten Steuern der natürlichen Personen (Einkommens-, Vermögens- und Quellensteuern sowie Aufwandsteuern von ausländischen Personen) gegenüber dem Budget (+29,3 Mio. / +5,1%) sowie dem Vorjahr (+28,9 Mio. / +5,0%) einen deutlichen Anstieg. Auch die direkten Steuern der juristischen Personen (Gewinn- und Kapitalsteuern) liegen deutlich über dem Budget (+18,1 Mio. / +24,9%) und dem Vorjahr (+6,5 Mio. / +7,8%).
Nachtragskredite nicht ausgeschöpft
Die Coronakrise hat den Kanton bisher rund 60 Millionen Franken gekostet. Nachtragskredite zur Bekämpfung der Pandemie wie Beiträge an die Einnahmeausfälle im Gesundheitsbereich und das kantonale Härtefallprogramm wurden gemäss Kanton nicht voll ausgeschöpft: Von den Betriebsbeiträgen an öffentliche Gemeinwesen und Dritte bleiben 82 Millionen Franken übrig. Mehr als die Hälfte davon wären zur Abfederung der Coronakrise für die Wirtschaft gedacht gewesen.
Andere Aufwandpositionen wie die budgetierten 20-Millionen-Kredite beim Sach- und Betriebsaufwand wurden nicht beansprucht. Weil im vergangenen Jahr weniger Investitionen getätigt werden konnten, liegen auch die Abschreibungen des Verwaltungsvermögens um 24 Millionen tiefer als budgetiert. Die getätigten Nettoinvestitionen von 200 Millionen Franken, beispielsweise für laufende Bauprojekte des Hoch- und Tiefbaus, lagen im vergangenen Jahr fast 90 Millionen unter den budgetierten Werten.
Solide Basis für zweites Coronajahr
Für das kommende Jahr rechnet das Budget mit einem Defizit von gut 34 Millionen Franken. Über das Jahresergebnis für das zweite Coronajahr lassen sich gemäss Mitteilung noch keine Aussagen machen. Weitere behördliche Einschränkungen könnten den Kantonshaushalt aber weiterhin belasten. Das gute Jahresergebnis 2020 und die finanzielle Basis des Kantons bildeten aber eine gute Ausgangslage für die Bewältigung der Pandemie, wie es weiter heisst. Der Grosse Rat wird die Jahresrechnung 2020 in der Junisession 2021 behandeln. (jas)
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