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Leserin Dujanna N.: «Langsam nervt das Ganze nur noch!»

Ab Freitag um Mitternacht steht die Bündner Gastroszene still. Der Kanton hat einen zweiwöchigen Beizen-Lockdown verhängt. Knall auf Fall müssen die Restaurants in Graubünden schliessen. Das stösst einigen sauer auf. In den sozialen Medien haben einige Leserinnen und Leser ihrem Unmut Luft gemacht.

Südostschweiz
04.12.20 - 04:30 Uhr
Politik
In den sozialen Medien ist die Stimmung am brodeln. SO-Leserinnen und Leser sind wütend ob den neuen Corona-Massnahmen.
In den sozialen Medien ist die Stimmung am brodeln. SO-Leserinnen und Leser sind wütend ob den neuen Corona-Massnahmen.
BILDMONTAGE SÜDOSTSCHWEIZ.CH

Unverständlich. Unverhältnismässig. Unnötig. Ihr seid keine Freunde des Gastro-Lockdowns, den die Bündner Regierung verhängt hat. Wir haben eure Reaktionen auf die Massnahmen gelesen und einige davon zusammengetragen.

So schreibt Esther H. zu den Massnahmen: «Die spinnen. Also bestelle Lebensmittel wegwerfen, Gästereservationen streichen, Angestellte wie Ware wieder nach Hause schicken. Ich möchte wissen, auf welchem Mist diese Entscheidung gefallen ist.»

Auch Lars H. ist mit dem Mini-Lockdown nicht einverstanden: «Die Politik hat vollkommen die Kontrolle verloren, der Kanton sowie der Bund. Aber hey, ich habe gehört, im Bundeshaus darf man Party machen. Inklusive Blaskapelle und Gesang.»

Auch Fabienne B. kann sich mit der vorübergehenden Schliessung der Restaurants nicht anfreunden: «Für mich ist diese Entscheidung unverständlich und unverhältnismässig!»

Ingrid H. zieht den Föderalismus als Lösung hinzu: «Ab in einen anderen Kanton auswärts Essen gehen!»

Sauer stösst auch die vermeintliche Willkür auf. Zum Beispiel bei Dujanna N.: «Aber den Chriskindmarkt bewilligen. Und jetzt müssen die Gastronomen wieder dran glauben. Langsam nervt das Ganze nur noch. Ich habe meine Familie seit über einem Jahr nicht gesehen, weil sie in einem Risiko-Bundesland wohnen.»

Auch in unserer Umfrage vom Donnerstagmittag ist die Tendenz deutlich:

Ist die erneute Schliessung von Restaurants gerechtfertigt?

Ja
35%
Nein
65%
4108 Stimmen

Aber jetzt langets doch, oder? Und dänn no ohni Vorlaufziit- Restaurants mönd Läbesmittel wegwerfe! Gohts no! Und z Bern im Parlament fiireds Partys! Unglaublich.

Gepostet von Brigitta Hinterberger am Donnerstag, 3. Dezember 2020

Direkt Betroffene blasen ins selbe Horn. So schreibt etwa Gastronom Heinz B.: «Man fühlt sich dabei als Gastronom schon etwas verschaukelt. Seit Wochen investieren wir viel Geld und Zeit, um Konzepte auszuarbeiten, mit findigen Ideen mehr Platz zu schaffen und alle Covid-Massnahmen korrekt umzusetzen, und jetzt das. (…) wir hatten unsere Hausaufgaben gemacht und waren bereit, uns einzuschränken. Das ist der Dank dafür.»

Dabei findet eure Wut eine klare Zielscheibe. Schuld sei die Politik. Deshalb fordert Claudia M.: «Die Bündner Regierung soll mit sofortiger Wirkung zurücktreten! Die sind ja genauso bescheuert wie der Bundesrat!»

Frage mich wie lange die Bevölkerung sich dies noch gefallen lässt.

Gepostet von Tirzah Krausz am Donnerstag, 3. Dezember 2020

Roger S. geht noch weiter und begibt sich mit seinem Vorschlag rechtlich auf dünnes Eis. So schlägt er vor: «Liebe Gastronomen. Bitte kommt alle (…) zum Regierungsgebäude und schmeisst eure Vorräte wie Eier, Tomaten und so weiter diesen Diktatoren an die Fassade! Jetzt heisst es auf in den Kampf!»

Dass Kommentare wie diese bei der Facebook-Community auf Gefallen stossen, zeigt deutlich, was die «Südostschweiz»-Leser von dem kommenden Beizen-Lockdown halten. Nur wenige zeigen Verständnis oder befinden diese Massnahme als überfällig. Eine dieser Wenigen ist Marina G. Sie sagt: «Typisch Schweiz. Bisher geschlafen.»

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Auch ich finde die Geburtstagsparty im Bundeshaus völlig daneben. Aber diese Argumetation ist Kindergarten (wenn er darf, darf ich auch...). Freiheitsliebende Schweizer machen alles weiter wie vorher. Viel zu lange inkonsequent rumgetrödelt. Die Chance auf eigenverantwortliche Selbstbeschränkung war da- jetzt folgt die Quittung. Leute: seit eineinhalb Monaten steigen die Zahlen im Kanton kontinuierlich. Hängt Euer Glück wirklich vom hier und jetzt ab? Schränkt Euch ein und verschiebt Schönes und Wünschenswertes aber nicht Überlebenswichtiges auf NachCorona, Euch, der Wirtschaft und letztlich unserem Wohlstand zu liebe!!! Danke!!!

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