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Ein Verlierer, der trotzdem zufrieden ist

Die Fremdsprachen-Initiative ist bachab gegangen. Initiant Jöri Luzi hat schon damit gerechnet, denn schliesslich sei die gesamte Politik gegen das Anliegen gewesen. Ihn freut vor allem die Zustimmung in seiner Heimat, dem Prättigau, wie er im Gespräch mit Radio Südostschweiz sagt.

23.09.18 - 15:18 Uhr
Politik
Fremdspracheninitiative BT Stammtisch Fremdsprachen
Der Initiant der Fremdsprachen-Initiative, Jöri Luzi, sieht es schon als Erfolg, dass «sein» Prättigau hinter ihm stand.
OLIVIA ITEM/ARCHIV

Graubünden sagt Nein zur Fremdsprachen-Initiative, und das mit einer Zweidrittel-Mehrheit. Für den Initianten, Jöri Luzi, ist das nicht nur eine Niederlage: «Für uns war es vor allem ein Erfolg, dass man, trotz aller Querschläger, überhaupt darüber abstimmen konnte.» Er habe erwartet, dass sie die Abstimmung nicht gewinnen würden, so Jöri gegenüber Radio Südostschweiz. «Wenn die gesamte Politik gegen einen schiesst, überrascht dieses Resultat nicht.»

Besonders freut sich der Klosterser daran, dass im Prättigau, seiner Heimat, die Initiative so viel Zustimmung gefunden hat. «Das zeigt, dass viele Leute unser Anliegen für die Zukunft richtig finden», sagt Luzi. Einen Sprachen-Graben im Kanton will der Initiant deshalb aber nicht erkennen. «Jetzt haben die Sprachminderheiten, der Mehrheit halt gesagt, was zu tun ist. Darin werden wir uns jetzt schicken», fasst er zusammen.

Und dennoch, abhaken mag und wird er das Thema Fremdsprachen in den Schulen nicht. Die Sprachorganisationen hätten im Abstimmungskampf klare Versprechungen gemacht, so Luzi, und da werde er natürlich schauen, ob das dann auch so umgesetzt werde. «Pro Grigioni Italiano hat etwa klar gesagt, dass es beim Italienisch-Unterricht bei der Aus- und Fortbildungen für die Lehrer Handlungsbedarf gibt», präzisiert er. 

Eine neue Suppe aufsetzen werde er deswegen zwar nicht, das aktuelle Sprachenkonzept weise aber markante Mängel auf. Luzi fordert darum: «Die Initianten erwarten, dass die Sieger ihrer Verantwortung gerecht werden und die in Aussicht gestellten konstruktiven Vorschläge zur Verbesserung des aktuellen Sprachunterrichts in der Primarschule auch tatsächlich umsetzen. Die Kinder warten sehnlichst darauf. Die Politik ist gefordert.»

Darum ging es:
Mit der Volksinitiative wollten die Initianten den Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe auf eine Fremdsprache reduzieren. Im Kanton Graubünden sollte künftig nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule unterrichtet werden, je nach Sprachregion sollte dies Deutsch oder Englisch sein.

 

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