×

43. Solothurner Literaturtage: «mehr Publikum als erwartet»

Die 43. Ausgabe der Solothurner Literaturtage ist am Sonntag zu Ende gegangen - mit rund 11'000 Zuschauerinnen und Zuhörern, die sich den Veranstaltungen im Netz zugeschaltet und grossmehrheitlich auch dafür bezahlt haben.

Agentur
sda
16.05.21 - 15:01 Uhr
Kultur
Die 43. Solothurner Literaturtage sind am Sonntag zu Ende gegangen. Das Literaturfestival hat zwar im Netz stattgefunden - doch das Publikumsinteresse war höher, als die Veranstalter zu hoffen gewagt hatten. (Archivbild)
Die 43. Solothurner Literaturtage sind am Sonntag zu Ende gegangen. Das Literaturfestival hat zwar im Netz stattgefunden - doch das Publikumsinteresse war höher, als die Veranstalter zu hoffen gewagt hatten. (Archivbild)
Keystone/ANTHONY ANEX

Bereits zum zweiten Mal sind die Solothurner Literaturtage ins Netz ausgewichen, abgesehen von zehn Veranstaltungen, die mit Publikum angeboten wurden. Aber anders als im letzten Jahr hat die 43. Ausgabe ein Vollprogramm angeboten. Für die mehr als 150 Veranstaltungen mit über 80 Autorinnen, Übersetzern sowie internationalen Gästen haben die Macher Eintritt verlangt.

Pro Veranstaltung haben sich bei den Videostreams durchschnittlich 150 Personen eingeloggt, für Audiostreams etwa 65, wie die Verantwortlichen am Sonntag mitteilten. Laut Hochrechnungen von Samstagabend haben sich an den drei Tagen des Literatur-Festivals insgesamt rund 11'000 Literaturbegeisterte zugeschaltet. Auch wenn sich die Zahlen nur bedingt vergleichen lassen: Letztes Jahr waren 21'000 Interessierte im Netz dabei und 2019 sind hochgerechnet 17'800 Besucherinnen und Besucher nach Solothurn gepilgert.

Rund 10'000 bezahlte Tickets

Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz. Dani Landolf, der neue Geschäftsführer der Solothurner Literaturtage, zeigt sich gar «überwältigt» von dem Zuspruch. «Wir hatten mehr Publikum als erwartet», sagt er gegenüber Keystone-SDA und räumt ein: «Bis zum Schluss haben wir gezittert, ob die Leute auch bereit sind zu bezahlen.» Er schätzt, dass 10'000 Tickets verkauft wurden, gratis wurden nur 1000 vergeben.

Nach seiner ersten Festivalausgabe, die er selbst verantwortet, wird ihm ganz besonders die Lesung und das Gespräch mit dem irischen Autor Colum McCann von Samstag in Erinnerung bleiben, erzählt er weiter. Dessen Buch «Apeirogon» thematisiert den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. «Berührend» sei die Veranstaltung gewesen, «besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Verhältnisse in Israel und den Palästinensergebieten», so Landolf.

Eindruck auf ihn gemacht hat zudem der Auftritt der Westschweizer Rapperin KT Gorique am Samstagabend. «Sie hat den Saal zum Kochen gebracht.» Und ganz besonders freue ihn, dass die Veranstaltungen, die Literatur in den Kontext von Politik und Identität gesetzt haben «gut angekommen sind, weil mir diese Thematik besonders am Herzen lag».

Audio-Formate auch in Zukunft

Und was wird von der 43. Ausgabe für die Zukunft bleiben? «Es hat sich gezeigt, dass Audio ein gutes Format ist», sagt Landolf. «Vermutlich werden wir auch in den kommenden Jahren Vorstellungen, die wir vor Ort in Solothurn anbieten, online zugänglich machen.» Denn es habe sich in den vergangenen Tagen gezeigt, dass sich die meisten Besucherinnen und Besucher «nicht nur kurz zugeschaltet haben, um dann weiter zu hüpfen - nein, sie sind dabei geblieben, bis zum Schluss der Veranstaltung».

Dennoch freuen sich die Verantwortlichen der Solothurner Literaturtage auf die 44. Ausgabe, die vom 27. bis 29. Mai 2022 wieder vor Ort in Solothurn stattfinden soll. «Denn schliesslich ist es unser Kerngeschäft, hier in Solothurn ein Literaturfest zu feiern», sagt Landolf. Dieses Jahr habe es nur ein «bisschen davon gegeben, am Freitag, als das Wetter noch schön war und man sich auf den Strassen getroffen hat.»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Kultur MEHR