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Tanzprojekt im Kirchner Museum Davos

Am Karsamstag, 3. April, tanzen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung der Compagnie «BewegGrund» mitten in der Ausstellung und machen die Verletzlichkeit direkt erfahrbar

Davoser
Zeitung
22.03.21 - 06:43 Uhr
Kultur
Bei der Compagnie «BewegGrund» tanzen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Bei der Compagnie «BewegGrund» tanzen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
zVg/Cie «BewegGrund»

Das Projekt ist eine Co-Produktion des Kirchner Museums und der Tanzcompagnie «BewegGrund». Seit über 20 Jahren fördert «BewegGrund» inklusives Tanzen und hat sich breite internationale Anerkennung erarbeitet. Die Tänzerinnen und Tänzer stellen mit ihren Performances den Mythos des perfekten Körpers in Frage und bieten neue Rollenmodelle für Menschen mit Beeinträchtigungen an.

Der Lebensbaum

Die Arbeit von«BewegGrund»passt perfekt zur aktuellen Ausstellung im Kirchner Museum. Die eindringlichen Bilder und Plastiken des Schweizer Künstlers Martin Disler beschäftigen sich ebenfalls mit dem menschlichen Körper und zeigen ihn in seiner Verwundbarkeit und Zerrissenheit.
Besonders eindrücklich zeigt sich das am Gemälde «Unter dem Baum (Der Lebensbaum)». Das Bild imponiert nicht nur durch seine monumentale Grösse (480 x 280 Zentimeter), sondern wirkt unglaublich kraftvoll-körperlich und gleichzeitig deutlich versöhnlicher als andere Werke Dislers. Bereits bei der Schaffung des Gemäldes spielte der Tanz eine zentrale Rolle: Martin Disler legte die Leinwand flach auf den Boden und «tanzte» während dem Malprozess ständig um das Bild herum. Der Lebensbaum bildet den Ausgangspunkt für die rund 30-minütigen Tanzaufführungen von «BewegGrund». Die drei Tanzprofis Esther Kunz, Kilian Haselbeck und Meret Schlegel erweitern mit ihrer Performance den Blick auf den menschlichen Körper. Die Vorstellung wird am Karsamstag, 3. April, drei Mal im Kirchner Museum aufgeführt. Die Zahl der Gäste wird gemäss den geltenden Regelungen begrenzt.

Inklusives Museum

Das Kirchner Museum ist Trägerin des Labels «Kultur inklusiv» von Pro Infirmis und möchte möglichst vielen Menschen ein barrierefreies Museumserlebnis ermöglichen. Deshalb stehen alle zentralen Ausstellungstexte auch in leichter Sprache zur Verfügung. Zudem erarbeitet das Museum ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstätte ARGO Davos.

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