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Quellrock Open Air findet nicht statt, andere Bündner Festivals warten ab

Das diesjährige Quellrock Open Air fällt ins Wasser. Andere Bündner Festivals geben die Hoffnung noch nicht auf und wollen erst später entscheiden.

Südostschweiz
22.03.21 - 09:56 Uhr
Kultur
Soll erst nächstes Jahr wieder stattfinden: Das Quellrock Open Air in Bad Ragaz.
Soll erst nächstes Jahr wieder stattfinden: Das Quellrock Open Air in Bad Ragaz.
ZVG

Das Quellrock Open Air findet dieses Jahr erneut nicht statt. Das teilten die Organisatoren am Montag mit. Die Enttäuschung beim OK des Bad Ragazer Festivals sei riesig, heisst es. Mögliche Schutzkonzepte seien geprüft worden, Ressourcen und Finanzen geklärt und mit Partner und Behörden nach Lösungen gesucht worden.

Anfang Februar wandte sich das OK sogar an den Bundesrat und bat um einen möglichen Fahrplan für Grossanlässe im Sommer. «Bis heute fehlt leider ein solcher Fahrplan und es ist für die Ragazer Macher unmöglich, das Festival unter diesen Umständen zu planen», schrieb das OK.

Auch das Gurtenfestival und das Openair St. Gallen werden dieses Jahr nicht stattfinden. Beide Veranstalter begründen ihren Entscheid wie auch das Quellrock Open Air mit fehlender Planungssicherheit. Ihre Forderung an die Politik: «Bietet der Kulturbranche und der Bevölkerung eine Perspektive.» Kapazitäten, Rahmenbedingungen und Schutzmassnahmen müssten geklärt werden, damit in diesem Sommer und Herbst so viele Anlässe wie möglich stattfinden könnten.

Wie Quellrock-OK-Präsident Andy Hartmann auf Nachfrage von Radio Südostschweiz sagte, ist es aus logistischen Gründen nicht möglich, Infrastruktur für Schnelltests oder das Scannen von Impfpässen bereitzustellen. Und: «Mit weniger Leuten würde es finanziell nicht mehr rentieren.»

Die Verantwortlichen wollen in den nächsten Tagen mit den Bands Kontakt aufnehmen. «Wir können vermutlich jeder Schweizer Band proaktiv eine Ausfallentschädigung auszahlen», sagte Hartmann. Das Ziel: Das Festival im Sommer 2022 mit dem gleichen Programm durchzuführen. Es würden zudem Gespräche mit den Bündner Behörden laufen, um finanzielle Aufwendungen und Verpflichtungen decken zu können.

Kein finanzielles Problem

Man sei aber weiterhin zuversichtlich, dass das Quellrock Open Air auch künftig in Bad Ragaz durchgeführt werden könne. «Wir sind klein und agil, arbeiten alle gratis. Das ist ganz eine andere Situation wie jene der grossen Festivals», so Hartmann. Fast alle Sponsoren des Quellrock Open Airs hätten die Verträge verlängert, einige sogar À-fonds-perdu-Beiträge gesprochen. Finanziell sei es kein Problem. «Ich habe eher Respekt vor dem ganzen Enthusiasmus und Herzblut. Wir sind jetzt alle zwei Jahre älter und machen das freiwillig. Wir müssen den Puls hochhalten, dass wir dann auch wieder Lust haben, endlich wieder anfangen zu planen.»

Gekaufte Tickets bleiben für das nächste Jahr gültig, heisst es weiter. Wer sein Ticket zurückerstattet haben wolle, könne dies anfordern. Die 42. Ausgabe des Quellrock Open Air soll vom 24. bis 25. Juni 2022 stattfinden.

Openairs Malans, Safiental und Chappella warten zu

Noch will Pascal Benesch vom Chapella Openair nicht Forfait geben: Das OK will erst Mitte Juni entscheiden, ob das Festival im Oberengadin tatsächlich über die Bühne gehen kann. Man plane jetzt erstmal ganz normal weiter, so Benesch. «Aufgrund der letztjährigen Erfahrungen haben wir aber schon coronakonforme Konzepte vorbereitet, wo wir je nachdem Massnahmen treffen könnten», sagte er. «Wir sind zuversichtlich, dass wir das Openair durchführen können.»

Ähnlich klingt es beim Openair Malans. Auch dort geht man davon aus, das Openair in kleinem Rahmen durchführen zu können, wie OK-Präsidentin Armanda Capaul auf Anfrage von Radio Südostschweiz sagte. Der finale Entscheid soll bis spätestens Anfang Juni kommuniziert werden. Capaul sieht den Vorteil des Openairs Malans in seiner geringen Grösse. «Wir haben letztes Jahr bis zum Schluss gehofft, das machen wir dieses Jahr auch.»

Auch Stefanie Buchli, OK-Präsidentin des Openairs Safiental sprach die geringe Anzahl Personen an, die jeweils ans Festival pilgern. Abhängig sei man von den Massnahmen des Bundes und der Bewilligung der Gemeinde, sagt sie. Spätestens einen Monat vor Beginn des Openairs am 16. Juli müsse man Bescheid wissen. «Bis dahin sind wir recht locker.»

Das Openair Lumenzia will übrigens bis Ende März entscheiden, ob und wie das Festival stattfinden kann. (jas)

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