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Musikstars kritisieren Visaregeln für Künstler nach Brexit

Mehr als 100 Musik-Stars wie Elton John, Ed Sheeran und Sting haben der britischen Regierung Versagen bei der Verhandlung von Visaregeln für Kulturschaffende nach dem Brexit vorgeworfen.

Agentur
sda
20.01.21 - 10:24 Uhr
Kultur
ARCHIV - Die Flaggen Großbritannien und der Europäischen Union wehen bei der Ankunft des britischen Prinz Charles und Herzogin Camilla dem militärischen Teil des Flughafen Tegel im Wind. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
ARCHIV - Die Flaggen Großbritannien und der Europäischen Union wehen bei der Ankunft des britischen Prinz Charles und Herzogin Camilla dem militärischen Teil des Flughafen Tegel im Wind. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
Keystone/ZB/Monika Skolimowska

Es klaffe eine riesige Lücke anstelle der versprochenen Bewegungsfreiheit, kritisieren die prominenten Künstler in einem Brief, der am Mittwoch in der Zeitung «The Times» veröffentlicht wurde. Die Kosten für Arbeitserlaubnisse, Visa und andere bürokratische Regeln machten Tourneen unrentabel - besonders für junge Musiker, die aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin Schwierigkeiten hätten.

Seit dem 1. Januar, dem Ende der Brexit-Übergangsphase, benötigen Musiker und Künstler teure Visa für Auftritte in Grossbritannien beziehungsweise der EU. Grossbritannien und die EU machen sich gegenseitig für die Situation verantwortlich.

Der Brief wurde unter anderem von Queen-Gitarrist Brian May, Oasis-Sänger Liam Gallagher, Dirigent Simon Rattle, Komponistin Judith Weir, den Sex Pistols und The-Who-Mitgründer Roger Daltrey unterzeichnet. «Dieses Verhandlungsversagen wird viele Künstler in den Abgrund stürzen», heisst es in dem Schreiben. Die Regierung müsse sich für Reisefreiheit einsetzen. Eine Online-Petition hat bisher mehr als 260 000 Unterschriften gesammelt.

Die britische Regierung betonte, dass sie zu weiteren Verhandlungen bereit sei. Kultur-Staatssekretärin Caroline Dinenage sagte, die EU habe einen Vorschlag abgelehnt. Anders als von einigen Medien berichtet, habe die Staatengemeinschaft ihrerseits kein Angebot über bis zu 90 Tage Visafreiheit vorgelegt, sagte Dinenage der Nachrichtenagentur PA zufolge.

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