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Mehrere Tote bei Angriff auf russische Schule

Bei einem Angriff mit Schusswaffen auf eine russische Schule sind mehrere Menschen getötet worden. Zwei russische Staatsagenturen berichteten am Dienstag übereinstimmend von elf Todesopfern in der Grossstadt Kasan in der Republik Tatarstan - die meisten Kinder.

Agentur
sda
11.05.21 - 11:17 Uhr
Ereignisse
Bewaffnete Einsatzkräfte gehen zum dem Gymnasium Nummer 175. Foto: Yegor Aleyev/Tass/dpa
Bewaffnete Einsatzkräfte gehen zum dem Gymnasium Nummer 175. Foto: Yegor Aleyev/Tass/dpa
Keystone/Tass/Yegor Aleyev

Die Pressestelle des Republikchefs Rustam Minnichanow bestätigte zunächst 8 Getötete und 20 Verletzte. Minnichanow sprach von einer «grossen Tragödie». Ein 19 Jahre alter Verdächtiger soll festgenommen worden sein. Zunächst war unklar, ob es sich um einen Einzeltäter handelte.

Zeugen berichteten auch von einer Explosion. Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Rauch aus einem mehrstöckigen weissen Gebäude stieg. Es waren Schreie zu hören. Zahlreiche Schüler wurden aus dem Gebäude in einen benachbarten Kindergarten gebracht. Ein lokaler Fernsehsender berichtete, dass Kinder aus den Fenstern des dritten Stocks gesprungen seien. In Russland hatten die Schulen erst am Dienstag nach mehr als einwöchigen Ferien begonnen.

Der festgenommene 19-Jährige soll Medienberichten zufolge vor etwa vier Jahren seinen Schulabschluss gemacht haben. Kurz vor der Tat soll er das Verbrechen im Nachrichtenkanal Telegram angekündigt haben. Er soll zunächst mit einem Maschinengewehr die Schule durch einen Haupteingang betreten und sofort um sich geschossen haben. Es gab auch Berichte über einen möglichen zweiten Angreifer, die zunächst aber nicht bestätigt wurden.

Nach früheren Angriffen auf Schulen haben viele Bildungseinrichtungen in dem Riesenreich Wachpersonal an Eingängen. Ob das auch bei der Schule Nummer 175 in Kasan der Fall war, war zunächst unklar.

In Russland gab es in der Vergangenheit immer wieder Festnahmen, weil Jugendliche angeblich Angriffe auf Schulen geplant hatten. Die letzte grosse Tragödie gab es im Oktober 2018, als in der Stadt Kertsch ein 18-Jähriger an einer Berufsschule um sich geschossen und einen Sprengsatz gezündet hatte. Er und 20 weitere Menschen starben.

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