×

Kommen die Gäste aus der Romandie wieder?

Die Schweizer haben im vergangenen Sommer ihr eigenes Land entdeckt. Wie wird es 2021 in Graubünden und Glarus aussehen? Südostschweizer Tourismusexperten blicken auf die kommende Saison.

21.03.21 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Arosa Spielplatz Kinder Rutschbahn Tourismus Spass
Ob sich die Gäste aus der Romandie wieder so zahlreich ihre Sommerferien in Arosa (hier abgebildet) kommen werden, wird sich zeigen.
BERNHARD AEBERSOLD

Unter dem Strich war das ganze Tourismusjahr 2020, also Sommer- und Wintersaison, für die Südostschweizer Regionen ein schlechtes. Insgesamt machte der Tourismus im Kanton Graubünden Einbussen von neun Prozent. Zurückzuführen sei dies insbesondere auf die internationalen Destinationen, wie St. Moritz oder Davos, sagt Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien, im «Rondo Fokus» von TV Südostschweiz.

Und doch gebe es verschiedene Erfolge zu verkünden, welche Mut für die nächste Saison machten. «Noch nie haben wir so viele Schweizer Gäste in Graubünden gehabt wie in diesem Sommer.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Kanton Glarus. Dort machten die Gruppenunterkünfte zwar einen grossen Verlust und dürften es wohl auch in diesem Sommer wieder tun. Aber: «Wir haben einen grossen Zuwachs bei den Ausflüglern gespürt und auch neue Gästegruppen entdeckt», erklärt Fridolin Hösli Geschäftsführer von Visit Glarnerland. So seien beispielsweise viele junge Menschen aus urbanen Gebieten mit Campern ins Glarnerland gekommen.

Die Westschweizer ziehts in den Osten

Sowohl in Glarus als auch in Graubünden waren Westschweizer auffallend mehr zu Gast. «Wir hatten bis zu zwölf Prozent mehr Gäste aus der Romandie als üblich», sagt Martin Vincenz, CEO von Graubünden Ferien. Warum? Das könne er sich auch nicht komplett erklären. Es sei keine zusätzliche Werbung gemacht worden. Er vermutet: «Man geht quasi von der einen Ecke der Schweiz in die andere, was sonst weniger gemacht wird.»

Der grössere Andrang aus Westen wollen sich die beiden Destinationen Glarus und Graubünden auch im kommenden Sommer zu nutze machen. Dabei werde insbesondere auf die Sprache Französisch geachtet. Dass aber plötzlich alle Bündner und Glarner fliessend Französisch sprechen müssen, schliesst Hösli aus. Die Kommunikation mit Händen und Füssen mache alles auch ein wenig sympathisch und aus der Schulzeit sollte das eine oder andere Wort Französisch doch noch hängengeblieben sein.

Touring Trend zu Nutze machen

Auffallend sei im vergangenen Jahr ebenfalls gewesen, dass viele Gäste aus der Romandie mit dem Auto angereist seien. Dieser Touring Trend wolle man sich in diesem Sommer ebenfalls zu nutze machen, bestätigen die beiden Tourismusfachleute.

«Wenn Menschen wieder reisen können, dann tun sie das auch», ist sich Martin Vincenz sicher. Seine erste Vermutung bezüglich der kommenden Saison sei trotzdem, dass es eher weniger Schweizer Gäste geben werde.

Das ausführliche Interview könnt Ihr hier nachsehen:

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR