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Kolumbien sucht nach Lösung für Escobars Nilpferde

Angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Nachkommen von Pablo Escobars Nilpferden suchen Behörden und Institutionen in Kolumbien nach einer gemeinsamen Lösung.

Agentur
sda
09.02.21 - 18:27 Uhr
Ereignisse
Nilpferde schwimmen im See im Hacienda Napoles Park, dem ehemaligen Privatanwesen des Drogenbosses Pablo Escobar, der vor Jahrzehnten vier Nilpferde auf seine Hacienda brachte. Foto: Fernando Vergara/AP/dpa
Nilpferde schwimmen im See im Hacienda Napoles Park, dem ehemaligen Privatanwesen des Drogenbosses Pablo Escobar, der vor Jahrzehnten vier Nilpferde auf seine Hacienda brachte. Foto: Fernando Vergara/AP/dpa
Keystone/AP/Fernando Vergara

«Wir haben bei der kolumbianischen Botschaft in den Vereinigten Staaten Unterstützung beim Erwerb eines Langzeitverhütungsmittels für Grosstiere beantragt», hiess es in einer Mitteilung der regionalen Umweltagentur Cornare. Ihr unterliegt zusammen mit dem Umweltministerium, dem Instituto Humboldt und Universitäten des südamerikanischen Landes die Entscheidung über die Zukunft der «Kokain-Hippos». Kolumbianische und mexikanische Forscher hatten in einer Studie kürzlich empfohlen, die Tiere zu töten. Der Drogenbaron Escobar brachte einst vier afrikanische Flusspferde auf seine Hacienda Nápoles, zuletzt streiften geschätzt zwischen 65 und 80 Tiere durch die Region. Sie zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anwohner in Gefahr. Die Experten fürchten, dass sich die vermehrungsfreudigen Tiere in grösseren Teilen Kolumbiens niederlassen. Nachdem Escobar 1993 von Sicherheitskräften erschossen worden war, verfiel die Hacienda Nápoles. Die Nilpferde zogen in die umliegenden Wälder und pflanzten sich fort. «Das (Töten) ist eine Option, die immer auf dem Tisch war, aber das ist nicht die einfachste», hatte der Biologe David Echeverri von Cornare der Zeitung «El Tiempo» gesagt. Die Umweltagentur Cornare untersucht das Vorkommen der Nilpferde in dem Departamento Antioquia, in dem die Hacienda Nápoles liegt, seit Jahren. Es würden nun auch andere Möglichkeiten wie die chemische Kastration geprüft.

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