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US-Kongresskammer stimmt für Aufklärungsgremium zu Kapitol-Attacke

Mehr als vier Monate nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols hat das Repräsentantenhaus die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu dem Angriff beschlossen.

Agentur
sda
20.05.21 - 06:36 Uhr
Politik
ARCHIV - Mehr als vier Monate nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols hat das Repräsentantenhaus die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu dem Angriff beschlossen. Foto: Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa
ARCHIV - Mehr als vier Monate nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols hat das Repräsentantenhaus die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu dem Angriff beschlossen. Foto: Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa
Keystone/Zuma Press/Essdras M. Suarez

Die Kongresskammer stimmte am Mittwoch (Ortszeit) mit der Mehrheit der Demokraten und gegen den Widerstand aus weiten Teilen der republikanischen Fraktion für die Einrichtung eines solchen Gremiums. Ob auch in der zweiten Kongresskammer, dem US-Senat, die nötige Mehrheit dafür zustande kommen wird, ist jedoch unklar.

Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Kapitol-Polizist. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende des Verfahrens wurde der Republikaner freigesprochen.

Im Heimatschutzausschuss des Repräsentantenhauses verständigten sich Demokraten und Republikaner vor wenigen Tagen auf die Einsetzung eines Untersuchungsgremiums zu der Attacke vom 6. Januar. Die Kommission soll demnach das Recht haben, Zeugen vorzuladen und als geheim eingestufte Informationen anzufordern. Ob das Gremium aber tatsächlich kommen wird ist fraglich. Dafür müsste auch der Senat zustimmen - und dort sind die Demokraten auf Unterstützung aus den Reihen der Republikaner angewiesen.

Kurz nach der überparteilichen Einigung auf Ausschuss-Ebene hatten sich die republikanischen Führungsköpfe in beiden Kongresskammern, Kevin McCarthy und Mitch McConnell, gegen die Einrichtung einer solchen Kommission gestellt und unter anderem argumentiert, es gebe bereits genügend Untersuchungen an anderer Stelle im Kongress und bei den Strafverfolgungsbehörden. Im Senat dürften viele Republikaner der Linie ihrer Führung folgen.

Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, warf der Republikaner-Führung vor, die Aufarbeitung der Attacke zu sabotieren. Dahinter stehe der «schändliche» Wunsch, Trump zu schützen. Trump hatte seine Republikaner aufgerufen, gegen das Gremium zu stimmen.

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Die USA haben diesen Schock gebraucht.
Und man muss hoffen, dass er ausreicht. Die Alternativen wären zum Teil noch viel schrecklicher.
Das Land und die Nation sind auf einem Scheideweg. Besoffen von der eigenen Grossartigkeit hat man sich niemals selbstkritisch mit sich selbst, seiner Historie und seiner Gesellschaftsstruktur auseinandergesetzt. Die USA brauchen radikale Sozialreformen. Das würde die Probleme zwar nicht völlig ausrotten können, aber die Situation würde sich gravierend verbessern und befrieden.
Wenn Joe Biden aber wirklich nichts anderes als "back to normal" durchzieht, wird es noch schlimmer werden.

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