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Die St. Luzi-Brücke würde das Stadtbild nicht zerstoeren?

Wenn man das Bild mit der geplanten St. Luzi-Brücke in der Südostschweiz vom 23. April anschaut, erscheint die Behauptung von Stadträtin Maissen, dass eine Verbreiterung der existierenden Strasse als Alternative zur St. Luzi-Brücke das Ortsbild der Stadt vernichten würde, einfach nur lächerlich. Die Brücke würde das Stadt- und Landschaftsbild in viel grösserem Masse verschandeln. Ein ungeheurer Preis um ein geringes Problem zu lösen und nicht nur in Franken!
Der Verkehr in der Innenstadt, die hauptsächlich ein Geschäftsviertel ist, soll verringert werden. Koste es, was es wolle. Gleichzeitig schlägt der Stadtrat den Kantonsbehörden ein Tauschgeschäft vor, wobei die Grabenstrasse von der Stadt übernommen und die Ringstrasse, die zum grossen Teil durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet führt, zur Kantonsstrasse klassifiziert werden soll. Da kann man sich nur an den Kopf greifen.
Vor 32 Jahren erhielt der Stadtrat von der Churer Bevölkerung den Auftrag, Maßnahmen zur flächendeckenden Verkehrsberuhigung insbesondere in den Wohnquartieren zu ergreifen, sowie längerfristig eine Reduktion des privaten Motorfahrzeugverkehrs anzustreben. Niemals war da die Rede, dass dies nur für die Innenstadt gelten soll. Ausserdem ist eine Umverteilung keine Reduktion. Seither hat der Verkehr stetig zugenommen. Leider wollen die Verkehrsplaner einfach nicht akzeptieren, dass jede Erleichterung für den Verkehr zu einer Zunahme des Gesamtverkehrs führt. So viel zur Nachhaltigkeit.

Fritz Schulthess
25.04.21 - 22:57 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
«Ein geringes Problem, mit teurer Lösung», Ausgabe vom 23. April
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Sehr geehrter Herr Schulthess
Danke für ihren Kommentar. Die Brücke wird das Problem für die Stadt nicht lösen! Es wird den Durchgangsverkehr ins besonders an den Wochenende nur auf die andere Talseite verschieben. Dort staut der Durchgangsreiseverkehr je nach Wochenende von der Lichtsignalanlage Sommerau bereits bis zum Araschgerrank und auch noch weiter zurück. Dies wird nach Erstellung der Brücke unweigerlich zum Vekehrskollaps führen. Zuste muss der Kanton/Stadt das Verkehrsproblem Sommerau-Rosenhügel-Araschgerrank lösen, bevor sie mit der St. Luzibrücke ein Denkmal setzen wollen!
Freundliche Grüsse aus Chur-Araschgen
Reto Mani

Richtig, Fritz Schulthess, "da kann man sich nur an den Kopf greifen".
(Nebenbei: Ich hatte zu diesem St. Luzi-Brücke-Artikel einen Kommentar eingereicht, der nicht veröffentlicht wurde; ich habe ihn nochmal durchgelesen, und verstehe nicht, warum in der Meinungsfreiheits-Demokratie von einem Monopol-Medien-Unternehmen, das aus meiner Sicht umso mehr Verpflichtung hätte zu Service Public, derart Zensur betrieben wird. Ich bin es inzwischen derart was von leid, meine Kapazitäten gegen Windmühlen zu verschleissen. Wenn man in einer Welt, die warum so weit runtergekommen ist (?), nonkonformistische Stellungnahmen unterdrückt statt solche Inputs als mutmasslich einzige Rettung erkennt, nun, dann ists eh medizynisch hoffnungslos.)
Ich greife mir seit Jahren an den Kopf über die Autostadt alias Motown Chur (übrigens: eine Stadt in einem Talkessel mit durchführender Autobahn ist eh "vorbelastet", da ist der intensive Stadtverkehr ein Draufsatteln, dem sich gegensteuern liesse, finde ich, auch mit konsequenter staubschluckender Fassadenbegrünung, aber auch damit bin ich beim Kanton offenbar gescheitert trotz Doku).
Leider sehen die meisten heutzutage die Schäden nur im Stoff CO2, was ich einen schweren Fehler finde. Denn es sind ganz andere Chemikalien und es ist der Feinstaub, der unsere Gesundheit ruiniert, inklusive Reifenabrieb und Bremsstäube, wie kürzlich Saldo/Ktipp berichtete. Und zwar nicht nur zur Winterszeit, wo das Ausmass derart im Schnee in Chur "ablesbar" war, dass das sogar zu Leserreaktionen führte. Nun, ohne Schnee sieht man es halt weniger, vielleicht noch wenn man auf den Putzlappen schaut von Fenstern und Fensterbänken, die auch nur widerspiegeln die eigenen Atemwege und Arterien. Aber wen interessiert es? Wenn interessiert irgend noch etwas?
Selbst wenn die Schweiz ihr nationales Klimaziel erreichen würde, würde es nichts nützen aus meiner Sicht, weil es sich nicht exportieren lässt, denn nicht alle haben so viel Geld wie die Schweiz; hingegen was sich aber weltweit anwenden liesse ist mein Edental-Modell, worin ist deswegen die einzige Lösung sehe, zudem würde es am zeitnah funktionieren.
SO 13.4.2021 titelt: «Die Schweiz verpasst ihr nationales Klimaziel deutlich» und schreibt, dass das Verkehrs-CO2 sogar gestiegen ist.
Spektrum.de titelt am 23.4.2021: "Die Paralleluniversen des Klimaschutzes"
Nun, über mein Chur-Wohnen-Paralleluniversum berichte ich seit Jahren: Laubbläser, Rasenmäher und weitere Abgaselärmgerätschaften das ganze Jahr – während ich im Internet Videos über Wohnen-Paradiese (wo man alles nur wachsen lässt, fördert, SEIN lässt, in FRIEDEN lässt, statt es ständig wie mit hyperaktiven Putzequipen porenrein öde zu schrubben, während man dabei umgekehrt quasi der Luft die Poren verkleistert mit Facilitymanagers-Abgasen; im Tennis würde man sagen: Doppelfehler) sehe. Jedenfalls für Mieter in der Schweiz kenne ich kein einziges Paradies wie im Internet, sonst wäre ich nämlich schon längst dorthin geflüchtet, als Flüchtling (denn ich gehöre auch zu den Arten) im eigenen Land, jawohl.
Wo sind denn Idealismus, Zivilcourage, Fantasie geblieben (zusammen mit früheren Generationen gestorben?), warum steht niemand mehr auf für Projekte wie diese:
https://turnaround-to-eden.webnode.com/
Ein Teil des veröffentlichungsverweigerten Textes:
Jugend (…) Viel mehr als den Wunsch nach möglichst baldigem Fahrausweiserwerb kann ich da kaum erblicken, denn die Klimabewegung ist zwar medial immer wieder mal präsent, jedoch offenbar dennoch marginal und von Projekten à la Greta wie Systemwechsel sehe ich nichts. Reine Appelle – ohne geistig-sinnliche Hebelwirkung (wie von mir vorgeschlagen) – halte ich eh für praktisch nicht zielführend.
Was ich seit Jahren predige und aus meiner Sicht der einzige Hebel für Systemwechsel innert nützlicher Frist wäre: An einem Ort die Vollversion des Gegenmodells erlebbar (bewerbbar) zu machen (Prototypprinzip), eine andere Welt zum Anfassen, Staunen (Aha-Erlebnis), so wie das – zwar für ganz andere Inhalte – der Europapark Rust darstellt, der die Magnetwirkung wohl bestätigt.
Bitte dafür sollte der Kanton 70 Millionen (das sind nicht mal zehn Prozent des laufenden Strassenbaubudgets) investieren: als "Vorbild für die Welt", für die Zukunft.
Wozu NOCH mehr Strassen, wenn der Verkehr eh sinken muss, die Investitionen ganz wo anders vonnöten sind? Denn ohne Gesundheit ist alles nichts, wie der Volksmund weiss.
https://planet-im-eimer.webnode.com/

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