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Abstand vs. Verdichtung

Südostschweiz
12.06.20 - 04:30 Uhr
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Liebes Publikum,
erneut meine Frage: könnte nicht ein Gesundheits-Duo hier ebenfalls einen Vlog bekommen (zwecks journalistischer Ausgewogenheit) auf dieser Monopol-Plattform, denn zwei Millionäre, vor allem dieser Herr Kiesunternehmer... oje. Er ist für die zusätzliche Fliegerei-Förderung staatlicherseits, und nun meint er anscheinend, Corona könne die Städter in die Dörfer treiben bzw. die Landeier am Eskapismus in die Stadt hindern.
Weltweite Landflucht: heute wohnt die Mehrheit in Städten, Tendenz steil steigend. Warum? Was soll denn auf dem Land besser sein? Ich sehe null (gemäss bisheriger Unordnung), ich sähe Riesenpotenzial (gemäss machbarer Ordnung).
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2015-06-16/tinizong-will-sich-sex…
https://www.suedostschweiz.ch/blogs/convivenza/2020-04-27/ein-acht-quad…
Wenn man denn wollen täte. Tut man aber nicht. Warum? Tatsache ist, man hemmt die natürliche Tälerentvölkerung mit unnatürlichen Subventionen. Wenn Sie mich fragen läuft alles falsch, alles.
Wenn die Täler wesentliche Vorteile hätten, gäbe es keine Entvölkerung (und dass man sie künstlich verhindert, ist erst recht falsch, verhindert Gesundung) bzw. im Gegenteil Stadtflucht. Dass sich die Verstädterung von selbst eindämmt wegen Platzmangels, komische Idee, Herr Renggli, wird jedenfalls weltweit widerlegt. Und nun soll Corona das Ei des Kolumbus sein (dessen Denkmal in den USA vom Blackmatter zu Recht gekippt und ein anderes in einen See geschmissen wurde)?
https://www.suedostschweiz.ch/polizeimeldungen/2020-06-11/kolumbus-denk…
Tja, es gäbe Fragen, die Lichtjahre realitätsnäher sind, aber ich habe hier keinen Vlog. Corona auf dem Land besser? Verdichtet wird auch auf dem Land. Auch dort hocken Sie in den Häusern aufeinander, kriegen die Aerosole (ob Corona oder Tabakrauch, der übrigens beweist, wie sehr weit die fliegen) ab, sobald Sie die Fenster öffnen, wie soll man denn da lüften. Und Outdoor macht es eh kaum einen Unterschied.
Also, warum sollten Menschen in Nichtstädten wohnen? DIESE Frage sollte hier beantwortet werden. Kleiner Tipp: Falls es dort die Essentials gibt, die bisher fehlen: Stille und ReineLuft (und noch paar andere Sachen). Und bitte, bitte, endlich nicht mehr dieses alternativlose schreckliche Laminat und bitte endlich wieder eine Badewanne aus medizinischen und lebensanschaulichen Gründen.
Gemäss einem Artikel in KULTCHUR (Sommer 2020): ist der Anteil von Zweitwohnungen in GR von allen Kantonen am höchsten. Die rund 48‘000 nur zeitweise bewohnten Wohnungen machen stolze 37 Prozent aus (Quelle: Volkszählung des BFS, 2000). Trotz erfolgreicher Zweitwohnungsinitiative werden (weiterhin) alte Heuställe (und Maiensässe) zu modernen Ferienwohnungen umgebaut. Obwohl Bauen und Wohnen in der Schweiz teuer ist, macht man es DOPPELT. Und: Es sei dringend davon abgeraten worden, Coronaquarantäne in Zweitwohnungen zu verbringen. Warum, Herr Renggli?
Mein Fazit:
Die Siedlungs- und Verkehrspolitik in GR finde ich falsch, es wird so schlechter statt besser. Und die aus meiner Sicht absolut ungerechte Umetikettierung von Heuschobern (auf Zeit, so wie Zelte, die man auch wieder räumen muss) zu Bauland inmitten Natur, kommt wieder exakt den Falschen zugute, nämlich den Stärksten statt den Schwächsten, die solche Oasen zum gesundheitlichen Überleben nötig hätten.
Gemäss meinen Referenzen gibt es eine grosse Nachfrage nach Wohnen meiner Art. Aber selbst wenn jemand da skeptisch wäre, ist es so essenziell, dass dies Abzuklären via Prototyp das Minimum wäre. Falls Sie Gründe dagegen (Kontraindikationen) sehen, bitte unbedingt melden, ich bin am meisten interessiert an möglichen Fehlern):
https://turnaround-to-eden.webnode.com/