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Da steht ein Wolf vor mir – was nun?

Der Kanton Graubünden ist Heimat vieler Tiere. Dazu gehören auch Grossraubtiere wie der Wolf. Im Umgang mit Meister Isegrim gibt es einiges zu beachten.

03.09.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
So nah sollte einem Wolf niemand kommen. Einzige Ausnahme: ausgestopfte Exemplare wie hier im Bündner Naturmuseum.
So nah sollte einem Wolf niemand kommen. Einzige Ausnahme: ausgestopfte Exemplare wie hier im Bündner Naturmuseum.
Bild OLIVIA AEBLI-ITEM

Wölfe sind grundsätzlich scheue Tiere und meiden den Menschen. Dank ihrem gut ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn bemerken sie uns meistens viel früher als wir sie und weichen uns aus. Ein Zusammentreffen von Mensch und Wolf ist deshalb höchst selten. Aber genau für diesen seltenen Fall hat das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden (AJF) ein Merkblatt erstellt.

Sicher im Wolfsgebiet unterwegs

Wie das AJF schreibt, ist grundsätzlich auf das Bewandern und Erkunden von nicht ausgewiesenen Wegen und Plätzen zu verzichten. Die Lebensräume sämtlicher Wildtiere seien zu respektieren. Um die Wölfe nicht anzulocken, sollten prinzipiell keine Essensreste im Wald entsorgt werden. Dies gelte auch für kleine Mengen. Wichtig sei auch, dass Wölfe Hunde als Eindringlinge oder Beutetiere betrachten würden, heisst es auf dem Merkblatt weiter. Deshalb sollten Hunde immer unter persönlicher Kontrolle oder angeleint mitgeführt werden.

Wenn der Wolf dann doch auftaucht

Sollte es für präventive Massnahmen zu spät sein, weil der Wolf bereits vor Euch steht, gilt es, Ruhe zu bewahren. Wie das AJF schreibt, zieht sich der Wolf in aller Regel zurück, wenn er Menschen bemerkt. Falls er dies aber nicht tun sollte, macht mit bestimmter Stimme auf Euch aufmerksam. Danach solltet Ihr Euch langsam zurückziehen. Normalerweise wird der Wolf Euch dabei beobachten oder selber flüchten. Was aber definitiv nicht getan werden sollte, ist, sich dem Wolf zu nähern. Auch nicht für Fotos. Auch verfolgen sollte man den Wolf nicht. Zeigt ein Wolf auffälliges Verhalten, wie zum Beispiel fehlende Scheu, so müsst Ihr das umgehend dem zuständigen Wildhüter melden. Auch Wolfsspuren zu folgen sei eine schlechte Idee, schreibt das AJF. Die Spuren könnten nämlich zu einer Wurfhöhle führen. Das Gebiet, in dem sich die Wurfhöhle befindet, sollte unbedingt gemieden werden.

Keine Panik

Bis auf wenige seltene Fälle sollte der Wolf sich Euch weder nähern, geschweige denn euch angreifen. Wie das AJF schreibt, können Wölfe aber aggressiv reagieren, wenn sie krank (Tollwut) oder verletzt sind, angefüttert wurden oder wenn man sie in die Enge treibt. Die gute Nachricht: In der Schweiz gibt es zurzeit keine Tollwut. Alle Verhaltenstipps zum Zusammenleben mit dem Wolf gibt es auf der Webseite des Amts für Jagd und Fischerei.

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt. Mehr Infos

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