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Die meisten tödlichen Sportunfälle passieren in den Bergen

In Graubünden sterben pro Jahr durchschnittlich 23 Menschen an den Folgen eines Sportunfalls. Die meisten Todesfälle werden im Bereich der Bergsportarten verzeichnet – sowohl im Kanton als auch schweizweit.

Südostschweiz
24.09.20 - 16:45 Uhr
Leben & Freizeit
Winter
Gehört zu den «traurigen Top Drei»: Im Schnitt sterben pro Jahr vier Personen beim Tourenskifahren im Kanton.

Seit zehn Jahren bilden dieselben Sportarten die «traurige Top Drei» in der kantonalen Unfallstatistik, sagt Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU. «Aufgrund der bergigen Lage des Kantons stehen tödliche Unfälle beim Wandern, Bergsteigen und Tourenskifahren an der Spitze der Statistik», sagt er im Gespräch mit Radio Südostschweiz.

Zu weniger tödlichen Unfällen komme es in den letzten Jahren hingegen auf den Skipisten. «Nur» eine Person verstirbt pro Jahr in Folge von Unfällen beim Pistenskifahren. Dafür seien vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend, erklärt Kipfer: «Einerseits sind tendenziell etwas weniger Personen auf den Pisten unterwegs. Andererseits merkt man, dass sich die Präventionsarbeit der letzten Jahre bezahlt macht.» Skigebiete seien sich heute bewusster, wie man eine Skipiste zu konstruieren habe, dass beispielsweise gefährliche Kreuzungen vermeidet werden können. Auch im Bereich der Infrastruktur in den Gebieten habe sich einiges getan.

Im Allgemeinen fällt auf, dass sporttreibende Männer häufiger tödlich verunglücken als Frauen. Auch dies habe zwei Gründe: Zum einen verweist Kipfer auf die Tatsache, dass Männer tendenziell mehr Sport treiben als Frauen. Der andere Grund: «Die Risikobereitschaft von Männern ist höher. Zudem treiben Männer häufig Sportarten, die von Grund auf risikoreicher sind.»

Laut Kipfer sagen diese Zahlen jedoch nichts über das eigentliche Risiko der betroffenen Sportarten aus. Hierfür müsste man auch andere Faktoren, wie das Wetter oder die Bergerfahrung der verunglückten Personen miteinbeziehen. (reb)

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