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Der Biber nagt in Grüsch – und das ist gut so

Wer in diesen Tagen in Grüsch an der Landquart entlang spaziert, für den ist schnell klar: hier war ein Biber am Werk. Das ist kein Problem. Ganz im Gegenteil.

09.03.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Einst war er ausgerottet und in der Schweiz kein Thema mehr. Seit etwas mehr als 50 Jahren ist der Biber wieder zurück in der Schweiz. Und er ist fleissig – auch im Kanton Graubünden.

Dabei spielt es gar keine Rolle, dass der Winter dieses Jahr in den Frühling fällt. Der Biber ist nicht nur robust, er ist auch ziemlich schlau, wie Andrea Baumann vom Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden erklärt: «Biber legen einen Nahrungsvorrat für den Winter an. Oft liegt dieser unter der Wasseroberfläche.» So sei auch bei Frost und Futtermangel die Versorgung sichergestellt. Denn selbst wenn die Oberfläche eines Gewässers zufriert, kann der Biber zu seinen Vorräten gelangen.

In Grüsch, an einem Seitengewässer entlang der Landquart, hat der lokale Biber einen idealen Ort gefunden. Das sei speziell, so Baumann. «Die Landquart führt im Frühling oft viel Hochwasser und unterliegt starken Pegelschwankungen, was dem Biber grundsätzlich nicht gefällt.» Dank einer vorgelagerten Kiesinsel ist der vom Biber gewählte Standort ist aber ziemlich geschützt. So kann der Biber einen konstanten Wasserpegel schaffen und seinen Bau errichten. Dieser Arbeit geht der Grüschener Biber auch fleissig nach, wie dieses Video beweist:

 

Biber-Fieber in Grüsch? SUEDOSTSCHWEIZ

Ein Problem seien Biber aber pauschal nicht. Auch wenn es immer wieder zu Konflikten mit den Bibern kommen könne, gebe es verschiedene Massnahmen, um diese Konflikte zu lösen, betont Baumann. «Ausserdem hat die Anwesenheit des Bibers durchaus auch Vorteile. Durch das Stauen von Wasser fördert der Biber die Strukturvielfalt im Gewässerlebensraum und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Biodiversität.»

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt. Mehr Infos

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Allein schon der Titel dieses Artikels verursacht bei mir nichts als Kopfschütteln. Sind sich derartige Schreiber überhaupt bewusst welche schwerwiegenden Folgen es haben kann, die so ein Biber mit seiner Bautätigkeit verursacht. Es wird sich also gar nicht vermeiden lassen, dass alle wiederangesiedelten Tiere entfernt werden müssen. Oder wollen wir etwa unseren Lebensraum in Zukunft als entvölkerten Naturpark den verschiedenen international und national tätigen Organisationen überlassen? Den Städtern wird eine Zukunft mit unberührter Natur vorgegaukelt. So etwas kommt bei denen vermutlich gut an. Klar ist, dass der Biber in diesem Lebensraum auf die Dauer nicht bleiben kann. Um die Akzeptanz für den Biber zu heben, helfen auch solche Artikel rein gar nichts.

SO-Reporter

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