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Der teuerste Burger, die beste Cremeschnitte und viel Sonne

So manches ist in St. Moritz sehr teuer. Es gibt aber auch Superlative, die einfach schön sind. Zum Beispiel kulinarische und klimatische.

19.10.17 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Der mit 168.- Franken – vermutlich – teuerste Burger der Schweiz wurde in St. Moritz im Restaurant «La Marmite» auf Corviglia serviert. Kalbspojarski, gebratene Entenleber und grosszügig frisch gehobelter, weisser Trüffel haben eben ihren Preis. 20 Minuten hat den Burger vor einiger Zeit getestet und wenn man den Reaktionen der beiden Reporter glauben will, war der Luxus-Burger seinen stolzen Preis wohl sogar wert.

In einer ganz anderen Liga spielt die Whisky-Bar des Hotels «Waldhaus» am Ufer des St. Moritzer Sees – notabene die grösste Whisky-Bar der Welt. Die weltweit letzte Flasche eines 1878er Single Malt «Macallan» lagert dort seit Jahrzehnten im Keller. Diesen Sommer hat sich ein chinesischer Gast nun ein Glas des Edeltropfens (zwei Zentiliter) gegönnt und dafür sage und schreibe 10'000.- Franken hingeblättert.

Die teuerste Hotelsuite der Schweiz bucht der geneigte Multi-Millionär zwar in Genf – die Präsidenten-Suite im Hotel «President Wilson» kostet 80'000.- Franken pro Nacht – aber auch die St. Moritzer Hotellerie muss sich in Sachen Luxussuiten nicht verstecken. Rund 20'000.- Franken muss man springen lassen, um im «Padrutt’s Palace» die teuerste Suite für eine Nacht zu mieten.

In diesem Artikel seht Ihr, wie die luxuriösesten Hotelsuiten in der Region aussehen:

300'000 für Dekorationen, für eine Nacht

Bekannt ist das Palace neben den prominenten Gästen, zu denen etwa Alfred Hitchcock, Winston Churchill oder Andy Warhol gehörten, auch für rauschende Parties. So lässt sich das Hotel allein die Dekorationen für die Silvesternacht weit über 300'000.- Franken kosten, wie der Hoteldirektor Hans Wiedemann einmal in einem Interview mit der FAZ sagte.

In Sachen Fläche hat allerdings ein anderes Haus die Nase vorn: Das luxuriöse Penthouse im Hotel «Carlton» ist 386 Quadratmeter gross. Die grösste Suite im Padrutt’s misst «nur» 280 Quadratmeter. In der Liga der ganz grossen spielen damit allerdings beide nicht mit. Hier liegt wiederum das «President Wilson» in Genf an der Spitze: 1680 Quadratmeter misst die grösste Suite Europas.

322 Sonnentage pro Jahr

Geschmack, egal ob in Kunst oder Kulinarik, ist ja durchaus subjektiv. Dennoch kann man es sich mit Recht auf die Fahne schreiben, wenn die «New York Times» ein Produkt zum «besten der Welt» erklärt. Es dürfte sich also lohnen, dem «El Paradiso» am Suvretta-Hügel einen Besuch abzustatten und eine Cremeschnitte zu bestellen. Die soll nämlich genau das sein: «The best in the world».

Und selbst wer sich nicht an diesen monetären Superlativen beteiligen kann oder will, findet in St. Moritz einen Superlativ komplett gratis: das Wetter! St. Moritz verzeichnet 322 Sonnentage pro Jahr, mehr als jeder andere Ort in der Schweiz.

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Superlative oder Supernaive?
Findet derzeit ein verschärfter Publikationswettbewerb über Kapitalismusdekadenz statt? Die Tiefpunkte der Ausbeutung kontrastieren mit den Höhepunkten des "Mehr Leben aus dem Leben kitzeln wollen geht immer schiefer"? Eine Nerzfelle-tapezierte 180-Millionen-Villa am Suvretta-Monokultur-Hang eines St. Moritz, aus dem nichtreiche Einheimische längst "ausgegrenzt" wurden? Alles Schnee von gestern, der zu allem Überfluss in der Schweiz immer mehr schmilzt, allerdings nicht aus Einsicht sondern dem Gegenteil? Nicht mehr teure Zigarren, Yachten und Diamanten sind der "letzte Schrei", sondern Gesundheit, Langes Leben und ZEIT. Tja, der Trend in den USA stand ja sogar in der SO, aber in St. Moritz ist man wohl noch längst nicht so weit. Beissen Sie weiter in Kaviar-Brötchen (deswegen hat Sibirien grösste Faunaprobleme) oder ins Gras, scheint mir etwa dasselbe beim Aufwärtstrend der Krankenwesenkosten und Abwärtstrend von Umwelt und Lebenserwartung.
https://www.youtube.com/watch?v=eyGuUL-hAko#t=0m4s
https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Was-Sterbende-am-meiste…
"St. Moritz verzeichnet 322 Sonnentage pro Jahr, mehr als jeder andere Ort in der Schweiz."
Werten Sie das als Vorteil oder als Witz?
Das lässt sich noch STEIGERN im Klimawandel. - Dass diese (ver)blendende Medaille zwei Seiten hat – Wasser- und Chlorophyll-Schwund – wer denkt denn so weit? Denken? DAS scheint heute unbezahlbar bzw. der echte Luxus im essenziellen Sinne.
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2017-08-02/chinese-zahlt-10…
https://www.suedostschweiz.ch/9999

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