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Personaldienstleister Adecco erleidet erneut Umsatzrückgang

Adecco hat auch im dritten Quartal unter der wirtschaftlichen Abschwächung gelitten. Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um knapp 2 Prozent auf 5,90 Milliarden Euro ab.

Agentur
sda
05.11.19 - 07:54 Uhr
Wirtschaft
Im Zuge der wirtschaftlichen Abkühlung sind die Dienste des Personalvermittlers Adecco weniger gefragt. (Archiv)
Im Zuge der wirtschaftlichen Abkühlung sind die Dienste des Personalvermittlers Adecco weniger gefragt. (Archiv)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage resultierte ein Umsatzschwund von 4 Prozent, wie der Personaldienstleister am Dienstag mitteilte. Das (bereinigte) Geschäftsvolumen nimmt seit mehreren Quartalen ab. Im Vorquartal war es um rund 3 Prozent, im ersten Quartal 2019 um 2 Prozent und im Schlussquartal 2018 um 1 Prozent geschrumpft.

Bergab ging es im Berichtsquartal etwa im wichtigen Markt Frankreich (-6%) sowie in weiteren europäischen Märkten - insbesondere in «Deutschland, Österreich, Schweiz» (-14%). Besser lief es in Japan (+9%). Konzernchef Alain Dehaze sprach in der Mitteilung gleichwohl von einer Stabilisierung vieler europäischer Märkte. Hingegen habe sich das Geschäft in Nordamerika abgekühlt.

Höherer Bruttogewinn

Bei den Gewinnzahlen war die Entwicklung uneinheitlich. Der Bruttogewinn nahm trotz des Umsatzrückgangs um 2 Prozent auf 1,15 Milliarden zu. Der operative Gewinn (EBITA, bereinigt) ging hingegen um 4 Prozent auf 288 Millionen und der Reingewinn sogar um 34 Prozent auf 179 Millionen zurück.

Auf die Gewinnzahlen drückten unter anderem die Investitionen ins Wachstumsprogramm. Und im Vorjahr hatte noch ein Firmenverkauf den Gewinn unter dem Strich angehoben.

Keine rasche Besserung

Im Ausblick gibt sich Adecco wie üblich relativ wenig konkret. Die kombinierten Umsätze im September und Oktober seien ebenfalls um 4 Prozent zurückgegangen (bereinigt), hiess es. Somit zeichnet sich keine rasche Besserung ab.

Das Management bestätigte zudem die Ziele zur Effizienzsteigerung: So soll das Wachstums- und Sparprogramm «GrowTogether» ab 2020 weiterhin Einsparungen von 250 Millionen Euro bringen. Man sei auf Kurs, hiess es. Im laufenden Jahr sollen Einsparungen von 70 Millionen Euro erzielt werden.

Verkauf von US-Tochter

Gleich zu Beginn des nächsten Geschäftsjahres steht derweil ein weiterer Verkauf einer Tochter an. Der Verkauf der im Gesundheitswesen aktiven US-Personalvermittlerin Soliant Health spült Adecco 612 Millionen Dollar in die Kasse. Käufer ist die US-Beteiligungsgesellschaft Olympus Partners.

Adecco begründete den Schritt in einer separaten Mitteilung vom Dienstag mit seiner Strategie. Der Personalvermittler will sich neben digitalen Lösungen auf Marken konzentrieren, die sich global ausbauen lassen. Beim Gesundheitswesen seien dabei die Aussichten ausserhalb des US-Markts, wo die Dynamik im Gesundheitssektor einzigartig sei, begrenzt.

In dem per Ende Juni 2019 endenden Geschäftsjahr habe Soliant 344 Millionen Dollar umgesetzt und einen Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA von 54 Millionen Dollar erwirtschaftet. Adecco geht davon aus, den Verkauf mit einem Gewinn abschliessen zu können. Der Deal soll bis im ersten Quartal 2020 über die Bühne gehen.

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