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Bald doppelt so viele Diamanten in Domat/Ems

In Domat/Ems werden bald noch mehr Diamanten gepresst. Diamanten aus Kremationsasche von Verstorbenen. Dazu wurde am Mittwoch der erste Teil einer neuen Lieferung abgeladen.

Südostschweiz
03.04.19 - 16:16 Uhr
Wirtschaft

Am Mittwoch hat die Algordanza AG den ersten Teil einer Diamantenpressen-Lieferung bekommen. Damit investiert das Unternehmen in den Ausbau am Standort Domat/Ems, an dem es seit mehr als 15 Jahren Erinnerungsdiamanten herstellt – aus Kremationsasche oder Haaren von Verstorbenen. In diesem Bereich ist Algordanza Weltmarktführer mit Kunden aus mehr als 30 Ländern, wie es in einer Mitteilung heisst.

Die globale Nachfrage nach einer besonderen Bestattungsform steigt trotz Importerschwernissen in Südamerika und Gegenwind seitens der katholischen Kirche an, schreibt das Unternehmen weiter. Diese Woche folgt die erste Lieferung der insgesamt neun selbstentwickelten Diamantenpressen am Standort Domat/Ems. Im Herbst werden die restlichen Pressen geliefert und bis Ende des Jahres werden die Produktionskapazitäten in Graubünden verdoppelt.

Die neue Diamantenpresse wird abgeladen. PRESSEBILD
Die neue Diamantenpresse wird abgeladen. PRESSEBILD

«Die Produktionserweiterung in unserem Jubiläumsjahr in Domat/Ems freut uns. Sie ist notwendig, um die stark zunehmende Nachfrage in Europa und den USA bedienen zu können», sagt Rinaldo Willy, Gründer und Geschäftsführer. Zuletzt investierte Algordanza in den chinesischen Markt. Aktuell ist der Eintritt in den indischen Markt geplant. (so)

Die neue Diamantenpresse in Domat/Ems. PRESSEBILD
Die neue Diamantenpresse in Domat/Ems. PRESSEBILD

Diamanten aus Asche oder Haaren
Diamanten aus Asche oder Haaren In der Fertigung von Algordanza in der Schweiz entstehen blaue, synthetische Diamanten mit den gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie sie die in der Natur vorkommenden Diamanten aufweisen. Aus mindestens 500 Gramm Kremationsasche oder mindestens fünf Gramm Haaren  wird der verbliebene Kohlenstoff extrahiert, welcher dann zuerst in Grafit umgewandelt und später zu einem Diamanten transformiert wird. Dazu müssen der extreme Druck und die hohen Temperaturen simuliert werden, wie sie auch bei der natür-lichen Entstehung über Tausende von Jahren im Inneren der Erde vorherrschen. 

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