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Hüttensommer schrammt knapp am Rekord vorbei

Die SAC-Hütten in der Val Bondasca waren 2018 aufgrund des Bergsturzes bei Bondo geschlossen. Wären sie offen gewesen, hätten sie dem Schweizer Alpen Club womöglich einen Rekordsommer beschert. Schlechter lief es im Winter.

Südostschweiz
06.03.19 - 12:18 Uhr
Wirtschaft
Während die Hütten im Val Bondasca geschlossen blieben, trugen andere zum guten Ergebnis bei. Hier die Ela Hütte.
Während die Hütten im Val Bondasca geschlossen blieben, trugen andere zum guten Ergebnis bei. Hier die Ela Hütte.
ARCHIVBILD MARCO HARTMANN

Der Sommer 2018 zeigte sich wettertechnisch von seiner schönsten Seite. Praktisch ab Mitte Juni herrschten mit wenigen Ausnahmen lang anhaltende Schönwetterperioden mit hohen Temperaturen. Das lockte viele Menschen in die Berge und bescherte den Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC) in der Sommersaison so viele Übernachtungen wie kaum je zuvor.

Dazu beigetragen haben vor allem auch die SAC-Hütten in der Südotschweiz. So konnten laut Mitteilung die Hütten in den Glarner und St. Galler Alpen und im Alpstein um mehr als 33 Prozent zulegen. Die Hütten in Graubünden um mehr als 16,4 Prozent.

Hütten in der Val Bondasca hätten Rekord gebracht

Insgesamt verzeichneten die SAC-Hütten schweizweit zwischen dem 1. Mai und dem 31. Oktober rund 278'550 Übernachtungen. Das sei das drittbeste Ergebnis in der Geschichte der Hütte und seien nur 3000 weniger Übernachtungen als im bisherigen Rekordsommer 2009. Dieser Sommer wäre übertroffen worden, wenn alle Hütten offen gewesen wären, wie es heisst.

Aufgrund des Bergsturzes bei Bondo blieben die Capanna Sciora und die Capanna Sasc Furä in der Val Bondasca das ganze Jahr über geschlossen. Sie hätten noch zahlreiche Gäste mehr in die Berge locken können. Ebenso wurden die Albert-Heim-Hütte, die Binntalhütte und die Hüfihütte im Sommer umgebaut und waren für Gäste nicht zugänglich. Ohne all diese Ausfälle, wäre der Rekord gebrochen worden, vermutet der SAC.

Enttäuschende Wintersaison

Auch in der Wintersaison schwangen die Südostschweizer Hütten oben aus. So empfingen sie trotz schlechtem Wetter am Osterwochenende viele Gäste, während andere Regionen in dieser Zeit Gäste einbüssten.

Insgesamt sei die Wintersaison enttäuschend verlaufen, schreibt der SAC. Zwischen dem 1. November 2017 und dem 30. April 2018 mussten Einbussen von 3,9 Prozent hingenommen werden. Die insgesamt 64‘350 Übernachtungen entsprechen dem zweitschlechtesten Resultat der letzten zehn Jahre.

Über 30 Millionen Franken umgesetzt

«Über alles betrachtet dürfen die hüttenbesitzenden Sektionen und die Hüttenteams sehr zufrieden sein mit dem Hüttenjahr 2018», schreibt der SAC zusammenfassend. Die gut gefüllten Kassen zum Saisonschluss hätten die Strapazen der zahllos aufeinander folgenden Tage mit (fast immer) voll belegten Schlafplätzen und Tausenden von Tagesgästen vergessen gemacht. Zum ersten Mal überhaupt wurden in den geöffneten Hütten mehr als 30 Millionen Franken umgesetzt. 8,2 Millionen Franken davon mit Übernachtungen und 22,3 Millionen mit Essen und Getränken.

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"Aufgrund des Bergsturzes bei Bondo blieben die Capanna Sciora und die Capanna Sasc Furä in der Val Bondasca das ganze Jahr über geschlossen. Sie hätten noch zahlreiche Gäste mehr in die Berge locken können. "

Tja....Das ist mal wieder bitter zu lesen. Bei diesen Zahlen und Formulierungen braucht man sich ja kaum die Frage Stellen, warum im August 2017 die Hütten nicht geschlossen wurden bzw die Wanderwege nicht gesperrt wurden, obwohl die Verantwortlichen wussten, dass ein Bergsturz droht.

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