×

Auf Ski- und Schlittelpisten in der Region herrscht endlich Betrieb

Die Skigebiete in der Region freuen sich über die guten Schneebedingungen. Auch die kleinen Lifte konnten nach den jüngsten Schneefällen endlich loslegen. Einige Pisten und Wege bleiben allerdings wegen Lawinengefahr geschlossen.

Christine
Schibschid
12.01.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft

Skifahren und Schlitteln – an Weihnachten herrschte diesbezüglich in der Region noch weitegehend Flaute. Allein in Amden hatten schon zwei Lifte für Skifahrer offen. Jetzt sieht es anders aus: Inzwischen freuen sich alle Wintersportdestinationen im Linthgebiet über beste Pistenbedingungen.

Mancherorts Lawinengefahr

«Aktuell ist es wunderschön, wir sind rundum glücklich», sagt etwa Roger Meier, Geschäftsführer der Sportbahnen Atzmännig. Dort startete der Winterbetrieb vergangenen Sonntag. «Alle Anlagen sind in Betrieb, die Schlittelbahn präpariert.» Lediglich einer von zwei Schneeschuhpfaden war gestern wegen Lawinengefahr noch geschlossen. «Richtung Chrüzegg gibt es eine Stelle, die etwas heikel ist», so Meier. Vielleicht könne der Weg aber heute freigegeben werden. Auch wenn das Wetter am Wochenende «nicht so rosig» werden soll, erwartet Meier viele Gäste im Atzmännig.

Auch in Amden ist die Stimmung bestens. «Wir haben sehr viel Schnee bekommen. Im Dorf liegt fast ein Meter, im Skigebiet sind es mindestens 1,5 Meter«, sagt Vreni Rüdisüli von den Sportbahnen. Am Wochenende wären fast alle Lifte in Betrieb. «Beim Bärenfall sind wir noch nicht sicher. Im Moment herrscht dort Lawinengefahr.» Ob die Piste am Wochenende geöffnet werden könne, entscheide der Ausschuss der Lawinenkommission.

Zur Kommission gehört auch Gemeindepräsident Markus Vogt. «Am Donnerstag hat Amden schweizweit die meisten Niederschläge bekommen», sagt er. Der Aufbau der Schneeschichten sei nicht optimal. Es sei eine «Rollschicht» vorhanden. «Wir beobachten die Situation sehr genau», so Vogt. Ach im Bereich Mittenwald/Durschlegi sei die Lage problematisch. «Wir haben Anwohner dort aufgefordert, die Strassen nur mit dem Auto und nicht als Fussgänger zu nutzen.»

Auch die kleinen Lifte sind offen

Kein Thema sind Lawinen beim Skilift Bildhaus auf dem Ricken, wie Betreiber Josef Ruoss sagt. Der Lift ist seit vergangenem Sonntag in Betrieb. «Wir haben bis zu 60 Zentimeter Schnee und die Pisten sind gut präpariert. Im Moment ist die Lage vielversprechend», so Ruoss.

Vergangenen Sonntag starteten auch die beiden kleine Lifte beim Skilift Oberholz bei Wald. «Heute wird auch der grosse Lift in Betrieb gehen, am Wochenende fahren alle Lifte», sagt Evelyne Hengartner vom Verwaltungsrat. Lawinen seien in dem Gebiet kein Thema. Zu flach für Lawinen ist es auch im Gebiet um die Rickenloipe, wie Präsident Stefan Rüsch sagt. «Am Donnerstag sind wir mit dem Spuren kaum hinterhergekommen, jetzt ist aber alle in bestem Zustand.» Die Schnupperkurse am Wochenende seien ausgebucht.

Stress bei Bergwirtschaften

Auch im Gebiet um die Alp Egg in der Gemeinde Gommiswald sei Lawinengefahr «weniger ein Thema», sagt Wirt Kilian Wicki. «Die Situation hier ist wunderschön, es gibt sicher einen Meter Neuschnee und eine super Schlittelpiste.» Die Besucher kämen rege. «Dass das Wetter am Wochenende nicht optimal werden soll, macht uns keine Sorgen. Wir haben eher Sorgen, dass wir überrannt werden.» Die 100 Plätze in dem Lokal seien schnell belegt, wenn die Schlittelpiste offen sei.

Ähnlich sieht es bei der Alpwirtschaft Tanzboden in Rieden aus: «Wir sind zufrieden und gut besucht. Es ist fast ein bisschen hektisch bei dem vielen Schnee», sagt Wirt Karl Jud.

Es kann eine gute Saison werden

Während aktuell alle Liftbetreiber glücklich sind, fiel das wichtige Weihnachtsgeschäft aus. Einzig in Amden lief es gut. «Während unten Nebel war, hatten wir hier oben super Wetter», so Rüdisüli von den Sportbahnen. «Im Vergleich zu anderen Jahren stehen wir gut da.» Rüdisüli hofft nun, dass zum Schnee noch ein paar sonnige Wochenenden hinzukommen. «Dann wird es ein guter Winter.» Dieses Wochenende sei die Wetterprognose aber leider nicht so gut.

Auch Roger Meier vom Atzmännig hofft auf das Wetter: «Es wäre schön, wenn es Anfang nächster Woche kalt bleibt, und es Schnee statt Schneeregen gibt.» Dann blicke man optimistisch in Richtung der Winterferien Ende des Monats. «Die Sportwoche wäre wichtig», so Meier. Der Winterbetrieb an Weihnachten sei diese Saison bereits zum dritten mal in fünf Jahren ausgefallen. «Ohnehin ist bei uns aber der Sommerbetrieb das Hauptgeschäft.»

Ricken: Loipe Wissboden wird weiter gespurt
Die Loipe vom Skilift Bildhaus zum Wissboden wird weiter gespurt. «So es nicht anders in der Schutz- verordnung steht, spuren wir weiter», sagt Stefan Rüsch vom Verein Rickenloipe. Die Gemeinde Gommiswald überarbeitet die Schutzverordnung derzeit und möchte sie im Laufe des Jahres der Bevölkerung vorlegen. Es war im Gespräch, die Loipe zum Schutz des Wildes zu schliessen (diese Zeitung berichtete). im Waldentwicklungsplan für gommiwald wird dasThema als «offener Konflikt» bezeichnet.

Spital froh: Schnee als Polster bei Stürzen
Was Verletzungen beim Wintersport abgeht, ist der viele Schnee positiv zu bewerten. Zwar wurden laut Pierre Krayenbühl, Chefarzt im Spital Linth, bereits einige Patienten mit Ski-Sportverletzungen eingeliefert. «Stürze bei schlechten Schneebedingungen haben tendenziell aber eher Folgen als bei Pulverschnee», so Krayenbühl.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR