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Das Bündner Baukartell

Kaum ein anderes Thema war 2018 so lange und so oft in den Schlagzeilen wie die illegalen Preisabsprachen im Unterengadiner Baugewerbe. Es war ein Skandal, der auch die Regierungsratswahlen beeinflusste. «Südostschweiz»-Redaktor Olivier Berger hat regelmässig über das Baukartell berichtet.

Corinne
Raguth Tscharner
20.12.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft

Über Jahre hinweg haben sich Baufirmen im Unterengadin illegal abgesprochen. Sie sprachen Preise ab und legten fest, wer den Zuschlag für einen Auftrag erhalten soll. Erkenntnisse, die die Bündner Wirtschaft und Medienlandschaft 2018 stark prägten. Und dies, obwohl sie nicht erst in diesem Jahr ans Licht kamen. Bereits im Oktober 2012 geriet der erste Stein ins Rollen, als das Sekretariat der Wettbewerbskommission (Weko) aufgrund vermuteter Submissionsabsprachen im Kanton Graubünden eine Untersuchung gegen Bauunternehmungen, den Graubündnerischen Baumeisterverband und diverse Ingenieurbüros eröffnete. Bauunternehmer Adam Quadroni aus Ramosch lieferte die wichtigen Hinweise dafür.

Skandal wirkt sich auf Wahlen aus

Trotzdem dominierte der Bauskandal auch 2018 noch die Berichterstattung verschiedenster Medien. Im Januar erhob Quadroni schwere Vorwürfe rund um seine Verhaftung, welche er in Zusammenhang mit seiner Rolle als Informant brachte. Später geht er mit Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen der Kantonspolizei Graubünden und Regierungsrat Jon Domenic Parolini vor.

Weiter ins Rollen kommt die Geschichte, als das Onlinemagazin «Republik» im April mit Quadroni spricht und die beiden Regierungsratskandidaten Jon Domenic Parolini und Andreas Felix an den Pranger stellt. Felix gerät derart unter Druck, dass er später als Kandidat zurücktritt.

Zudem setzt der Kanton zum ersten Mal überhaupt eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ein, die alle Rollen, die kantonale Stellen im Zusammenhang mit den aufgeflogenen illegalen Absprachen gespielt haben könnten, untersucht. Olivier Berger, Redaktor der Zeitung «Südostschweiz», berichtet im Video zum Jahresrückblick, wie er die verwirrende Geschichte um das Bündner Baukartell erlebt hat:

Ein kurzer Rückblick:

Regierungsratskandidaten Parolini und Felix in der Kritik:

Die Weko büsst sieben Unterengadiner Baufirmen:

Felix tritt zurück, Parolini wird knapp gewählt:

Eine PUK wird eingesetzt:

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos

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