Graubünden ist für Firmen nicht attraktiv genug
Nicht Zürich oder Basel, sondern der Kanton Zug steht in Sache Attraktivität für Unternehmer an erster Stelle. Das zeigen die neuesten Zahlen des diesjährigen Standortsqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse. Der Kanton Graubünden steht abgeschlagen auf dem drittletzten Platz.
Nicht Zürich oder Basel, sondern der Kanton Zug steht in Sache Attraktivität für Unternehmer an erster Stelle. Das zeigen die neuesten Zahlen des diesjährigen Standortsqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse. Der Kanton Graubünden steht abgeschlagen auf dem drittletzten Platz.
Geht es nach Skifahrer oder Snowboarder, dann ist grösser immer besser. Zumindest wenn sie vor der Wahl stehen, in welches Wintersportgebiet sie fahren wollen. Graubünden wird hier selten ausser vor gelassen. Attraktiv scheint Graubünden aber mehr für Winterhasen als für Unternehmen.
Das zeigt zumindest der jährliche Standortsqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse, der die Attraktivität der Schweizer Regionen und Kantone für Unternehmen misst. Während die Kantone Zug, Zürich und Aargau unangefochten auf dem Podest stehen, muss sich der Kanton Graubünden mit dem drittletzten Platz zufrieden geben. Nur der Jura und das Wallis weisen mit ihrer anspruchsvollen Topografie eine geringere Standortqualität auf.
Chur im Mittelmass
Graubünden oder Bern sind im Vergleich zu Zürich oder Zug, grössere und heterogene Kantone und weisen somit auch erhebliche Unterschiede auf. Aus diesem Grund betrachten die Ökonomen der Credit Suisse auch die Standortsqualität der Wirtschaftsregionen. Die Zentren Zürich, Zug, Baden, Luzern, Basel und Bern sowie die Agglomerationen stehen bei Firmen in puncto Attraktivität ganz oben. Dies hat hauptsächlich mit deren verkehrstechnischer Erreichbarkeit zu tun.
Chur findet sich nur im schlechteren Mittelfeld und steht mit Bellinzona auf etwa gleicher Höhe. Auch andere Bündner Bezirke können sich hier nicht beweisen. Ein Schicksal, welches sie mit anderen Regionen im Alpen- und Jurabogen teilen.
Hohe Unternehmenssteuern in Graubünden
Die Credit Suisse schaut schon sieben Jahre in die Zukunft. Ökonomen der Grossbank haben eine Zukunftsprognose für die Standortqualität 2025 gemacht. Basierend auf den von den Kantonsregierungen beabsichtigen Anpassungen der Unternehmensbesteuerungen, die in vielen Fällen schrittweise bis zirka 2025 implementiert würden, haben sie den Standortsqualität-Teilindikator «Steuerliche Attraktivität für juristische Personen» neu berechnet.
2025 bleibt für Graubünden unverändert
Auch im Jahr 2025 soll der Kanton Zug in diesem hypothetischen SQI für das Jahr 2025 weiterhin von der Spitze grüssen. Basel-Stadt rückt mit der geplanten Senkung der Gewinnsteuerbelastung auf 13,04 Prozent auf den zweiten Platz vor und überholt damit den Kanton Zürich. Während sich auch Genf (geplante Gewinnsteuerbelastung 13,79 Prozent) deutlich verbessern würde, gäbe es für Graubünden keine Veränderungen. Somit soll der grösste Kanton der Schweiz auch im Jahr 2025 weiterhin den drittletzten Platz belegen.
Jürg Abdias Huber ist Multimediaredaktor bei «suedostschweiz.ch». Der gelernte Kaufmann aus der Stadt Zürich hat Multimedia Production studiert und lebt im Herzen von Chur. Er arbeitet seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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