Tiefencastel: Heutige Post nur bis 2020

An sich eine für Tiefencastel und die Gemeinde Albula/Alvra positive Mitteilung der Post gestern: Die Poststelle in der Zentrumsfraktion des Tals wird bis 2020 sicher in der heutigen Form am Bahnhof weitergeführt. Grund für diesen Beschluss im Rahmen der generellen Filialüberprüfung waren laut Mitteilung die laufenden Abklärungen zu einer baulichen Entwicklung auf dem Bahnhofareal in Tiefencastel – die Gemeinde arbeitet bekanntlich an einer Machbarkeitsstudie für ein neues Verwaltungszentrum an diesem Standort. Diese Bemühungen habe man in den Entscheid und die Zeitplanung miteinbezogen, schreibt die Post.

Allerdings fügt sie an, bis spätestens 2022 – und zwar unabhängig von der allfälligen Realisierung eines Verwaltungszentrums – die Poststelle gemeinsam mit einem geeigneten Partner in eine Postagentur umzuwandeln. Und gelinge dies nicht, werde die Post ihre Dienstleistungen ab 2023 als Hausservice anbieten.

Kampfbereite Gemeinde

Hausservice? «Das kommt nicht infrage», stellt Daniel Albertin, Gemeindepräsident von Albula/Alvra, klar. «Das kann sich die Post gleich abschminken. So dürfen Sie mich auch zitieren.» Gegen eine solche Lösung werde die Gemeinde vehement kämpfen. «Es kann nicht sein, dass man aus Albula/Alvra einen eingeschriebenen Brief in Thusis aufgeben müsste. Dort wäre nämlich die nächste Poststelle.» Bei der für 2022 angepeilten Lösung mit Partnerfiliale hoffe er auf einen Standort beim Bahnhof oder im Dorf unten und nicht im Tankstellenshop vis-à-vis des Bahnhofs, «das wäre wegen der Strassenüberquerung ungünstig». Die Situation sei dort heute schon heikel und ein Fussgängerstreifen nicht möglich.