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Weit mehr als eine Gewerbeausstellung

Vom 30. Oktober bis 4. November findet die Expo Valposchiavo statt. Die Veranstalter versprechen ein unvergessliches Erlebnis, bei dem sich Legenden und Wirklichkeit begegnen.

17.10.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Expo Valposchiavo bietet nachhaltige Erlebnisse.
Die Expo Valposchiavo bietet nachhaltige Erlebnisse.
PRESSEBILD

Das lokale Wirtschaftsleben der Valposchiavo zeichnet sich seit jeher durch seine Dynamik und die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen aus. Wie vielfältig und innovativ die lokalen Betriebe sind, zeigt sich besonders deutlich während der Expo Valposchiavo, wenn sich fast alle lokalen Betriebe Seite an Seite den Besuchern präsentieren. In den verschiedenen Ausstellungsräumen herrscht jeweils eine regelrechte Dorffest-Stimmung. Die Expo Valposchiavo ist seit 1989 ein beliebter Anlass, bei dem sich Konsumenten und Produzenten, Einheimische und Gäste treffen. Rund 50 Aussteller präsentieren dieses Jahr ihre Produkte an den Ständen, 6000 Eintritte werden erwartet.

«Die Ausgabe 2018 der Expo Valposchiavo wird in Erinnerung bleiben», ist OK-Präsident Orlando Lardi überzeugt. Zahlreiche Neuigkeiten stehen auf dem Programm der 16. Ausgabe der Gewerbeausstellung, die vom 30. Oktober bis am 4. November in Poschiavo stattfinden wird.

Wirklichkeit und Legenden

Eine der wichtigsten Änderungen ist der neue Standort: Die Expo Valposchiavo verlässt die Ausstellungsräume im Vecchio Ginnasio Menghini und im historischen Zentrum von Poschiavo. Der Schauplatz der diesjährigen Ausstellung ist das Centro Tecnologico del Legno direkt am Bahnhof von Poschiavo. Damit bewegt sich die Expo auf die RhB zu, die dieses Jahr ihrerseits das zehnjährige Jubiläum des Unesco-Welterbes der Albula- und Berninalinie feiert. Und noch weitere Jubiläen werden an der Gewerbeausstellung mitgefeiert: 100 Jahre Società Agricola Poschiavo, 30 Jahre Artigiani & Commercianti Valposchiavo und 20 Jahre Giardino dei Ghiacciai di Cavaglia.

Wie bereits in den vergangenen Jahren steht die Expo Valposchiavo auch 2018 unter einem Motto: Nach «Luce e Legno» (2012) und «Sapere e Sapori» (2015) lautet das diesjährige Motto «Tra realtà e leggende» – «Zwischen Wirklichkeit und Legenden».

Märchen und Künstler

Die Expo Valposchiavo ist für die Einheimischen weit mehr als nur ein Schaufenster des lokalen Handels und Gewerbes. «Es ist einer der grössten Anlässe im Tal», sagt Co-Organisatorin Mariangela Lardi. Die Gewerbeausstellung ist ein sozialer Treffpunkt, ein Ort, wo gemeinsam gegessen, getrunken und gefeiert wird. Während fünf Tagen gibt es ein Unterhaltungsprogramm mit Kabarett-Einlagen, Musik und Vorträgen zu verschiedenen Themen.

Damit die Gewerbeausstellung ein nachhaltiges Erlebnis bleibt, arbeitet das OK an einem Märchenweg zu den Sagen und Legenden der Valposchiavo. Der Weg führt von Poschiavo zum kleinen Kirchlein San Pietro hinter dem Bahnhof Poschiavo. Weiter geht es durch die Wälder, vorbei an einem Aussichtspunkt und zurück nach Poschiavo. Entlang des Weges realisieren lokale und internationale Künstler Skulpturen aus Stein und Holz, die von den Sagen und Legenden der Valposchiavo inspiriert sind. Der Märchenweg und die Skulpturen werden dem Publikum während der Expo Valposchiavo 2018 vorgestellt und eingeweiht.

Puschlaver und Bergeller

Im Nachbartal Val Bregaglia hat der Bergsturz am Pizzo Cengalo das tägliche Leben und die Wirtschaft des Bergells im vergangenen Jahr schwer getroffen. «Natürlich blieb die Valposchiavo von dieser Katastrophe nicht unbeeindruckt», schreiben die Organisatoren in einer Mitteilung. Im Bewusstsein der engen sprachlich und kulturellen Verbindung mit dem Nachbartal haben sie das Bergell als Ehrengast der diesjährigen Gewerbeausstellung eingeladen. Die Einladung wurde angenommen und bildet einen weiteren Attraktionspunkt der Expo Valposchiavo 2018.

Fadrina Hofmann ist als Redaktorin für die Region Südbünden verantwortlich. Sie berichtet über alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Themen, die in diesem dreisprachigen Gebiet relevant sind. Sie hat Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Rätoromanisch an der Universität Fribourg studiert und lebt in Scuol im Unterengadin. Mehr Infos

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