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Trocken, aber «nicht dramatisch»

Die Pegel der Gewässer sinken. Der Kanton Thurgau hat deshalb ein Wasserentnahmeverbot verhängt. Auch in St. Gallen wird ein solches Verbot diskutiert. Nicht in Graubünden – noch nicht.

20.07.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Situation der Gewässer in Graubünden ist regional unterschiedlich, aber nicht prekär.
Die Situation der Gewässer in Graubünden ist regional unterschiedlich, aber nicht prekär.
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Im Kanton Thurgau hat sich das Wasserdefizit verschärft. Deshalb gilt im ganzen Kanton seit letzter Woche ein Verbot für die Entnahme von Wasser. Die Massnahme betrifft nicht nur Bäche, Flüsse und natürliche Weiher, sondern unter anderem auch Teiche für die Fischaufzucht oder Kanäle für die Nutzung von Wasserkraft. Ausgenommen sind vorläufig Bodensee und Rhein. Auch Entnahmen aus dem Grundwasser oder aus Quellen bleiben bis auf Weiteres erlaubt. Solche Verbote gab es im Kanton Thurgau bereits 2015, 2011, aber auch 2006 und 2003, wie die SDA schreibt. Auch in St. Gallen wird ein Wasserentnahmeverbot geprüft, wie mehrere Medien berichten. An zahlreichen Stellen in kleineren Bächen mussten bereits Fische in andere Gewässer umgesiedelt werden.

In Graubünden präsentiert sich die Gewässersituation im Vergleich zum langjährigen Mittel ebenfalls «ausserordentlich trocken», wie von Daniel Güttinger, dem stellvertretenden Leiter des Amtes für Natur und Umwelt (ANU), zu erfahren ist. Regional sei die Situation aber stark unterschiedlich. So sei der Grundwasserspiegel etwa im Oberengadin relativ hoch, was auf die Gletscherschmelze zurückzuführen sei. In der Landwasser seien die Grundwasserwerte dafür sehr tief. «Tendenziell sind Grundwasser und Abflüsse im Kanton tief, aber die Situation ist nicht dramatisch», so Güttinger. Ein Wasserentnahmeverbot steht deshalb im Moment nicht zur Diskussion. Bleibt es aber weiterhin so trocken, werden die Ämter die Situation neu beurteilen müssen. Beim Amt für Jagd und Fischerei heisst es, dass das Umsiedeln von Fischen derzeit kein Thema sei.

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