Hat Quadroni seine Bilanz gefälscht?

Wie das Onlineportal «blick.ch» berichtet, ist Adam Quadroni Mitte 2014 von seinem ehemaligen Treuhänder Roger Tobler wegen betrügerischen Konkurses, Pfändungsbetrugs und Betrugs angezeigt worden. Tobler habe aufgrund des nahenden Konkurses von Quadronis Baufirma Ende November 2012 zusammen mit einem Investor 51 Prozent der Firmenaktien aufgekauft. Tobler wollte zusätzliche Liquidität in die Firma einschiessen, um den Konkurs abzuwenden.

Falsche Forderungen?

Doch Tobler erlebte ein böses Erwachen: Gemäss der Reportage von «blick.ch» stellte sich nämlich heraus, dass die Zahlen der Liquiditätsplanung manipuliert waren. Die offenen Forderungen – also Geld, das Dritte der Firma schuldeten – die Quadroni in seiner Firmenbilanz aufführte, sollen nicht der Wahrheit entsprochen haben.

Eine der gefälschten offenen Forderungen, die «blick.ch» aufführt, ist jene an eine Versicherung. Im November 2012 habe Quadroni eine Forderung von 40'500 Franken an Tobler abgetreten. Dabei sei es um einen offenen Versicherungsbetrag gegenüber der Baufirma für einen Schneeschaden an Quadronis Jagdhütte gegangen. Als Tobler bei der Versicherung nachhakte, soll diese geantwortet haben, dass der Schaden mit dem Eigentümer Adam Quadroni schon lange abgewickelt und erledigt worden sei. Die Versicherung habe den Schaden bereits 2011 und 2012 mit 90'090 Franken in drei Zahlungen privat an Quadroni und seine Mutter vergütet.

Rückendeckung von Nay

Als alt Bundesrichter Giusep Nay, der Vertreter von Quadroni, von «blick.ch» mit diesen Vorwürfen konfrontiert wurde, wehrte sich dieser. Die Vorwürfe seien unhaltbar und entsprächen in keiner Weise den Tatsachen, so Nay. Dass über Quadronis Firma Konkurs eröffnet wurde, sei nichts Neues und sei vor allem eine Folge von Quadronis Ausstieg aus dem Baukartell. Weiter habe Nay erwähnt, dass Quadronis ehemaliger Treuhänder heute Treuhänder der Firma sei, welche vier durch die Weko wegen des Baukartells bestrafte und gebüsste Firmen übernommen habe. (sz)