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Pro Senectute Glarus macht Druck mit gedrucktem Fahrplan

Im Glarner Fahrplan sind alle Verbindungen mit Zug, Bus, Schiff und Seilbahnen im und aus dem Kanton verzeichnet. Gedruckt gibt es das Werk eigentlich nicht mehr. Trotzdem ist es auch für 2018 wieder erhältlich.

Südostschweiz
04.12.17 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Pro Senectute
100 Jahre Pro Senectute, Jubiläumstour auf dem Alexanderplatz in Chur. Line-Dance Flashmob. Fotografiert am 7. April 2017Bild Yanik Bürkli
Yanik Buerkli

Gratis und franko gibt es den gedruckten Glarner Fahrplan für 2018 ab Freitag, 8. Dezember, in den Tourismusbüros im Kanton, allen Filialen der Glarner Kantonalbank, den Linienbussen der Niederer Autobetriebe AG, bei Pro Infirmis Glarus und natürlich bei der Pro Senectute Glarus. Denn von ihr und Tourismus Glarnerland wurde die Neuauflage lanciert. Werner Scherf, Dozent am Bildungszentrum Gesundheit und Soziales in Glarus, habe es dann geschafft, «eine Gruppe von Organisationen und Firmen dafür zu begeistern und sich finanziell an den Kosten zu beteiligen», steht in der Mitteilung von Pro Senectute.

«Wink an die Behörden»

Nichts zum gedruckten Fahrplan beitragen wollte laut Mitteilung der Kanton: «Das Departement Bau und Umwelt hatte auf Anfrage eine Beteiligung an der Finanzierung bereits im Juni ausgeschlossen.» Die Neuauflage könne nun «in diesen Zeiten von Buslinienstreichungen und Sparmassnahmen auch als Wink an diese Behörden gewertet werden», wird auf die Absicht des Regierungsrats angespielt, nicht rentable Buslinien 2019 nicht mehr anzubieten.

Noch deutlicher gewunken wird dann mit der Begründung, was die Neuauflage auch bedeute: «Es zeigt, dass mit gutem Willen, Engagement und Kreativität vieles, was unmöglich erscheint, realisiert werden könnte und Partner gefunden werden, die mithelfen, den Service public zu unterstützen.»

Zum 100-Jahr-Jubiläum der Pro Senectute Schweiz wurde im Glarner Ableger erstmals beschlossen, wieder einen gedruckten Fahrplan für das Glarnerland zu machen. «Nach mehrjähriger Absenz», wie in der Mitteilung steht, und «als einmalige Jubiläumsaktion für die Fahrplanperiode 2016/2017». Über 3000 Exemplare seien darauf innert kürzester Zeit bezogen worden.

Das wird als Beweis gewertet, «den Nerv der Zeit getroffen» zu haben. Wichtiger sei aber, dass es mit der Digitalisierung keine gedruckten Fahrpläne mehr für ganze Regionen gebe. Das und «dass bei Weitem noch nicht alle Menschen einen Internetzugang haben», könne für ältere Menschen und Menschen mit Handicap zu einer Einschränkung ihrer Mobilität führen. Zumindest im Glarnerland ist diese Gefahr auch für 2018 gebannt.

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