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Schluss mit Gepäck und Ski schleppen, die SBB übernehmen das

Die SBB und Schweiz Tourismus übernehmen das Schleppen des Reisegepäcks der Wintertouristen – gratis. Auch an mehrere Bündner Destinationen können Gäste ihr Gepäck liefern lassen. Das freut die Bündner Touristiker.

Südostschweiz
14.11.19 - 04:30 Uhr
Tourismus

Mit Ski, Skischuhen, Koffer und Helm in den Zug steigen ist gar nicht so einfach. Man hat schliesslich nur zwei Hände. Wer die Last beim Reisen nicht selbst tragen will, kann das Gepäck bei den SBB auch aufgeben und die Bahn übernimmt den Transport von Zuhause bis in eines der 150 Hotels, die bei dem Service mitmachen. Das Ganze kostete bisher zehn Franken pro Gepäckstück – bisher.

Nun, auf die Wintersaison hin, haben die SBB das «Gepäck-Special» lanciert. Das Angebot bleibt ähnlich: Der Reisende kann das Gepäck an einer beliebigen Adresse in der Schweiz und Liechtenstein abholen lassen. Am übernächsten Tag wird es in ausgewählte Hotels oder auch in die Ferienwohnung geliefert. Neu machen jedoch 240 Hotels an 48 Ferienorten bei der Aktion mit. Und: der Service ist bis Ende Winter gratis.

Mit der Aktion will Schweiz Tourismus in Zusammenarbeit mit den SBB neue Gäste gewinnen, schreibt die Tourismusorganisation in einer Mitteilung. Die Skigäste und deren Tage auf den Skis würden immer mehr ansteigen. Deshalb sei man überzeugt, dass der Winter weiterhin grosses Potential habe. Die Winterangebote müssten den Gästen jedoch so zugänglich und bequem wie möglich gemacht werden. Auch der Klimagedanke spiele eine Rolle.

Graubünden als Vorreiter mit dabei

In Graubünden machen Hotels in über 30 Destinationen bei der Aktion mit. Darunter Lenzerheide, Pontresina, St. Moritz, Davos, Laax oder Scuol. Auch Arosa ist mit 16 Hotels vertreten. «Sie werden spüren, dass ihre Gäste Freude an dem Angebot haben», sagt der Aroser Tourismusdirektor Pascal Jenny. Man habe die lokalen Hotels im Vorfeld zu Informationsveranstaltungen eingeladen und viele seien von dem neuen Gepäck-Service überzeugt. «Man trifft mit der Aktion den Nerv der Zeit», so Jenny. Aus Sicht der Gäste und der Hotels.

«Es ist ein gutes Angebot zur richtigen Zeit», meint auch Ernst «Aschi» Wyrsch, Präsident Hotelleriesuisse Graubünden, gegenüber Radio Südostschweiz. «Es bedient das Thema ‘Convenience’. Also wie kann man das Reisen angenehmer und bequemer anbieten und das Reiseverhalten bedienen.» Wyrsch sieht mit dem Angebot beispielsweise Vorteile für Familien, die beim Reisen mit dem Zug gar keinen Platz für ihr ganzes Gepäck hätten. Oder auch für umweltbewusste Gäste, die lieber auf das Auto verzichten würden, wenn denn möglich. «Dass man das Gepäck nun vor der Reise aufgeben kann, passt zum Qualitätsanspruch, den Schweiz Tourismus anpeilt.»

Wyrsch ist überzeugt, dass das Projekt Erfolg haben wird. Die Hotels, die noch zögern und das Projekt noch nicht umsetzen, aber beobachten, werden seiner Meinung nach schlussendlich auf den Zug aufspringen. «Es ist ein Angebot, bei dem früher oder später jeder mitmachen wird.» (rac)

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