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Graubünden hat schon 17 Tourismus-Oscars

Ganze 17 Mal konnte ein Projekt oder eine Person einen Milestone – die wichtigste Auszeichnung der Schweizer Tourismusbranche – nach Graubünden holen. Alleine vier Stück gingen an die Destination Arosa, die auch dieses Jahr auftrumpft.

Corinne
Raguth Tscharner
13.11.19 - 17:00 Uhr
Tourismus

Der Milestone: Ein Award, der auch gerne mal Oscar der Schweizer Tourismusbranche genannt wird. Seit dem Jahr 2000 wird er von Hotelleriesuisse und der Zeitschrift «htr hotel revue» verliehen und vom Bund unterstützt. Insgesamt über 30'000 Franken gibt es jeweils für die nominierten Projekte und Personen zu gewinnen und nicht selten landet ein Teil dieser Prämien in Graubünden.

Auch dieses Jahr dürfen sich zwei Bündner Konzepte zu den Gewinnern zählen. In der Kategorie «Innovation» wurde die Excellence Class des Glacier Express mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Und noch mehr freuen konnten sich am Dienstagabend an der diesjährigen Verleihung die Verantwortlichen des Arosa Bärenlandes. Das Projekt in Arosa landete auf dem zweiten Platz. «Dass wir mit unserer etwas anderen und innovativen Idee bereits im zweiten Jahr den Milestone erhalten, ist grossartig», sagt Pascale Jenny, Präsident der Stiftung Arosa Bären. Die Milestone-Jury begründete die Auszeichnung des Projektes damit, dass es dem Arosa Bärenland gelungen sei, unter Einbindung der ganzen Region die Themen Tierschutz und Tourismus zusammenzubringen.

Arosa als Rekordhalter

Es ist bereits das vierte Mal, dass eine Auszeichnung nach Arosa geht – so oft hat noch nie eine Destination gewonnen. Deshalb kann Jenny, der auch als Tourismusdirektor von Arosa waltet, aus Erfahrung einschätzen, welchen Wert eine solche Auszeichnung für die Bündner Region hat. «Wir können den Gewinn vermarkten», sagt er. Jede Aufmerksamkeit helfe, das Projekt weiterzuentwickeln.

Aber braucht das Arosa Bärenland die zusätzliche Werbung überhaupt? Die Besucherzahlen zeigen, dass das Projekt auch so mehr als gut ankommt und erfolgreich betrieben werden kann. «Tatsächlich haben wir es innert kürzester Zeit geschafft, dass 50 Prozent der Schweizer das Bärenland kennen. Das heisst aber auch, dass es 50 Prozent noch nicht kennen», meint Jenny. Wenn man wolle, dass Arosa flächendeckend mit dem Bär in Verbindung gebracht werde, brauche es die zusätzliche Ausstrahlung.

Den Grund für den Erfolg von Arosa in der Tourismuslandschaft sieht Jenny in der Einigkeit. «Das Erfolgsgeheimnis ist die Fähigkeit, für Grossprojekte stets Mehrheiten zu finden. Trotz schwieriger Diskussionen und Streit, entscheidet man sich am Ende immer gemeinsam dafür, auch mal einen anderen Weg zu gehen.» Auch das Arosa Bärenland konnte bei der Urnenabstimmung auf 80 Prozent Zustimmung aus der Bevölkerung zählen.

Die Bündner räumen ab

Genau 17 Auszeichnungen gingen in den letzten 20 Austragungen der Milestone-Verleihung an Bündner Projekte oder Personen. «Ich finde, die Bündner Tourismusbranche ist innovativer als andere Regionen. Das zeigen Reaktionen von aussen, auch wenn wir das innerhalb des Kantons und der Community manchmal anders diskutieren», meint Jenny.

Gery Nievergelt, Chefredaktor von «htr», stimmt Jenny in dieser Hinsicht zu: «Die Herausforderungen im Schweizer Tourismus sind vor allem in den Randregionen gross. Hier haben sich insbesondere die Bergkantone Graubünden und Wallis stark gezeigt und haben in den letzten Jahren viel Innovationes umgesetzt.» Und auch die Hotellerie zeige sich in Graubünden innovativ.  Allgemein sei der Kanton unter den Gewinnern des Milestones gut vertreten.

Alle Bündner Milestone-Gewinner auf einen Blick:

- 2019: Arosa Bärenland – 2. Platz «Innovation»
- 2019: Glacier Express – 3. Platz «Innovation»
- 2018: Reto Gurtner  - Lebenswerk
- 2016: Arosa Event-Konzept – 1. Platz «Innovation»
- 2016: 100% Valposchiavo – Sonderpreis «Nachhaltigkeit»
- 2014: Projekt «Leuchtturm – Energieeffiziente Hotels Graubündendes» – Sonderpeis «Umwelt»
- 2011: Hotel «Muottas Muragl» –Sonderpreis «Umwelt»
- 2011: Region Engadin Scuol Samnaun Val Müstair  – Sonderpreis «Nachhaltigkeit»
- 2008: Marke Graubünden – 2. Platz
- 2008 : Felix und Maria Dietrich-Kienberger und Urs Kienberger, Besitzer/Direktoren Hotel Waldhaus, Sils Maria – Lebenswerk
- 2006: Leo Jeker, Direktor Savognin Bergbahnen AG, Gewinner - Lebenswerk
- 2004: Ferienregion Lenzerheide Marketing und Support AG – Nachwuchspreis
- 2004 : Gourmetrestaurant Chesa Pirani in La Punt – 1. Platz
- 2003: Arosa-Card – 2. Platz
- 2003: Touristiker Hans Peter Danuser – Lebenswerk
- 2002: Riders Palace Laax als eigenständiger Hotelbetrieb – 1. Platz
- 2000: ehem. Tourismusdirektor Davos Bruno Gerber – Lebenswerk

Pascal Jenny sieht den Milestone-Preis für das Arosa Bärenland auch als Zeichen, dass die Branche in Graubünden weiterhin Neues ausprobieren solle. Zum Beispiel mehrere Dinge miteinander kombinieren, wie es Arosa mit dem Tierschutz und dem Tourismus getan habe. «Wir müssen mit anderen Branchen kooperieren und uns ihnen gegenüber öffnen.»

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos

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Reuss Masche ist schon fast so witzig , wie Ruchs Rubrik, wenn er nicht so verkrampft wäre.
Noch was in eigerner Sache; Graubünden hat schon 17 Tourismus-Oscars, und endlich helfen die Össis,
damit es wirklich klappt...

Liebes Publikum,
haben Sie das richtig gelesen?
1) Der "Milestone-Oscar" ist eine brancheninterne Promotion (vom Bund subventioniert) zwecks Abilene-Paradox, sprich: Sie sollen glauben es sei toll, weil die Anbieter das als toll deklarieren.
2) Sind es böse oder objektive (Bären-)Zungen, die behauptet, dass ein Oscar, für den ein paar Bären genügen, das Niveau des Oscars oder des Tourismuswertes von Graubünden widerspiegeln? Es sei an dieser Stelle wieder mal daran erinnert, dass GRF selbst auf seiner Homepage wirbt für einen "autofreien Ort" in GR, während Schweiz Tourismus zwar deren neun in der Schweiz listet, aber null in GR. Why? Ich fragte Schweiz Tourismus. Antwort: Weil der Ort in GR nicht den Ansprüchen von Schweiz Tourismus genüge, sprich: GR sei unter deren Niveau.
Mein Fazit:
Lieber Qualität statt Selbstlob.

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