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Die «weltweit modernste Sesselbahn» fährt in Obersaxen Mundaun

Die Bergbahnen Obersaxen Mundaun haben die neue Sesselbahn auf den Stein eingeweiht. Dabei konterte der Verwaltungsratspräsident Josef Brunner die Kritik an den neuen Anlagen.

Südostschweiz
18.03.19 - 04:30 Uhr
Tourismus

von Giusep Venzin

Mit dem Bau der Sesselbahn Misanenga-Untermatt-Stein sei das Herzstück des Schneesportgebietes Obersaxen-Mundaun-Lumnezia realisiert. Dies sagte Josef Brunner anlässlich der offiziellen Einweihung der neuen Sesselbahn. Bereits im letzten Winter wurde die 4er-Sesselbahn von Misanenga nach Untermatt in Betrieb genommen und auf den laufenden Winter eine 6er-Sesselbahn im oberen Bereich. Die neuen Bahnen ersetzen zwei alte Skilifte sowie eine 3er-Sesselbahn. Durch die neuen bodenunabhängigen Beförderungsanlagen könne eine neue und attraktive Pistenführung angelegt werden, so Brunner. Das Bauvorhaben kostete 15 Millionen Franken

Lange geplant

An der kleinen Feier nannte der Gemeindepräsident von Obersaxen-Mundaun die neuen Sesselbahnen einen Meilenstein in der Erneuerung der Bergbahnen. Bereits in seiner Jugendzeit sei darüber diskutiert worden, wann der Schlepplift aus dem Jahr 1976 durch eine Sesselbahn ersetzt werde, sagte Ernst Sax. Die neue Bahn biete neue Perspektive bei der Organisation von nationalen Rennen auf der Piste Untermatt. Er erwähnt dabei das Finale des GP Migros mit über 700 Teilnehmer, das im nächsten Winter auf dieser Piste stattfindet.

Die Planung der neuen Bahnen begannen bereits vor gut zehn Jahren. Die 4er-Sessellbahn überwindet bei einer Länge von knapp einem Kilometer Länge 264 Höhe und transportiert bis zu 1650 Personen die Stunde. Doppelt so lange ist die 6er-Sesselbahn Untermatt-Stein. Bei einer Geschwindigkeit von sechs Metern die Sekunde, transportiert sie pro Stunde 2600 Personen von 1592 auf 2161 Metern über Meer. Beide Bahnen wurden von Garaventa als Generalunternehmerin gebaut.

Kritik zurückgewiesen

In seiner Ansprache wies der Verwaltungsratspräsident die Kritik wegen fehlender Fussgängerbeförderung an der unteren Anlage und ob der aufgetretenen Unterbrüche an der oberen Bahn zurück. Dank einer Ausnahmebewilligung würden die Fussgänger nun von Misanenga nach Untermatt befördert und für die obere Bahn sei ebenfalls eine Ausnahmebewilligung beantragt. Eine Ausnahmebewilligung für den Fussgängertransport ist notwendig ob der höheren Geschwindigkeit der neuen Bahnen. Dies gelte nicht nur für Obersaxen aber anderswo habe es deswegen keine Kritik gegeben.

Die Kritik an den Unterbrüchen nahm Garaventa auf ihre Kappe. Dazu der Projektleiter Marcel Nussbaumer: «Die Bahn von Untermatt nach Stein ist die weltweit modernste Sesselbahn.» Auch das bewahre aber nicht vor einer Panne. «Die Unterbrüche entstehen beim Zusammenspiel von Elektronik und mechanischen Teilen.» Garaventa arbeite intensiv an der Behebung des Problemes. Die in sozialen Medien aufkommende Kritik, Sparmassnahmen seien Schuld an den Unterbrüchen, nannte Nussbaumer einen Blödsinn. «An der Bahn wurde weder von unserer Seite noch seitens der Bergbahnen gespart.»

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