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Gewandert wird immer

Graubünden ist seit Anbeginn des Tourismus Wanderland. Doch wie kann das Angebot noch verbessert werden? Graubünden Hike hat dazu an einer Fachtagung ein paar Ideen präsentiert.

31.05.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Hauptsache, draussen: Wanderer und Biker teilen die Liebe zur Natur.
Hauptsache, draussen: Wanderer und Biker teilen die Liebe zur Natur.
YANIK BÜRKLI

Mountainbiker und vor allem E-Mountainbiker haben grosses Wachstumspotenzial. Das ist unbestritten. Doch die meisten Gäste kommen im Sommer in die Berge, um zu wandern. Seit den Anfängen des Tourismus ist Graubünden für Wanderer eines der beliebtesten Ferienziele in der Schweiz. Und das soll so bleiben. Deshalb wurde vor drei Jahren die Fachstelle für Langsamverkehr nach dem erfolgreichen Bikeförderprogramm Graubünden Bike damit beauftragt, ein Pendent für den Wandertourismus, Graubünde Hike, ins Leben zu rufen. An der Graubünden-Mobil-Tagung sind gestern in Flims einige Massnahmen dieses Programms Interessierten vorgestellt worden.

Wettbewerb für Wanderwege

Graubünden Hike hat ein Gesamtbudget von 3,2 Millionen Franken, wobei die Hälfte davon als Eigenleistung der Projektpartner schon eingerechnet ist. Bisher sind gemäss Projektleiterin Felicia Montalta 60 Prozent des Budgets aufgebraucht, dabei wurden 30 Projekte angeschoben oder schon abgeschlossen.

Eines dieser Projekte, die das Wandern in Graubünden noch attraktiver machen sollen, geht auf Jürg Conzett zurück. Der Schöpfer des Wasserwegs in Flims lancierte gestern einen Ideenwettbewerb für «zukunftsweisende Wanderwege». Ein Prinzip, das man sonst eher von der Stadtplanung oder der Architektur her kennt, soll also auf touristische Wegstrecken angewendet werden. «Eine in einem solchen Ideenwettbewerb prämierte starke Idee hätte sicher bessere Chancen, realisiert zu werden», antwortete Conzett auf die Befürchtungen aus dem Publikum, Projekte dieser Art würden in der Regel spätestens von den Behörden gestoppt. «Wir wagen hier ein Experiment», fand auch Felicia Montalta.

Trends am Berg

Parellel zu Graubünden Hike läuft derzeit das Förderprogramm Graubünden E-MTB. Projektleiter Darco Cazin konnte beeindruckende Wachstumszahlen bei den Montainbikes mit Elektromotoren vorweisen und schloss sein Referat mit der Schlussfolgerung: «E-Mountainbikes sind die grösste Chance im alpinen Tourismus.»

Gleiches behauptete gleich im Anschluss auch Walter Burk über einen neuen Trend im alpinen Tourismus, den er genauer untersucht hat: das Trailrunning. Der Studienleiter für Sport Management an der HTW Chur ist nach eigenen Angaben mit dem Trailrunnig-Virus infisziert. Der Sport, bei dem auf Wegen gerannt wird, wo andere wandern, verzeichnet seit einigen Jahren an Wettkämpfen immer mehr Teilnehmer. Von Graubünden Hike wurde er deshalb beauftragt, ein Konzept für Destinationen zu erstellen, die Trailrunning in ihr Angebot aufnehmen wollen. «Trailrunning ist ansteckend und wird wie das Mountainbike immer mehr zu einem Breitensport werden», ist Burk überzeugt.

Als weitere Beispiele für touristische Hilfestellungen und Ideen aus der Küche von GraubündenHike stellte Felicia Montalta unter anderem noch ein Merkblatt mit Best-Practise-Beispielen für Grill- und Ruheplätze vor. Weiter eine preiswerte mobile Einsatztruppe für den Unterhalt von Wanderwegen. Alle aktualisierten Ideen und Massnahmen finden sich unter www.graubuendenhike-blog.ch.

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Ich finde in diesem Text wieder keine Angabe, wie Wanderer, Bikes, E-Bikes ("SUV-E-Motos"), Kampfkühe, Laubheubläser (und andere Landwirtschafts-Nicht-E-Motoren), Openairs, Griller, Chiller, Dudler, Tierglocken, Kirchenglocken, Drohnen und anderer Flugverkehr und was der Naturgegensätzlichkeiten mehr sind, "aneinander vorbeikommen" sollen (die Alpen als "Business Center"?)
Ebenfalls finde ich nichts, wie die Erlebnisräume/Outdoor aufgewertet werden könnten insbesondere im Sinne "Gesundheitstourismus", ein Wort, das mal als zentraler Wert in Medien stand, inzwischen höre ich nichts mehr davon, scheint er ungesund gestorben zu sein.
Es wurde in den vergangenen Jahren zwar immer wieder mal ein Thema (Kampfkühe, 11000km einzäunen?, Laubbläser und Velos stören Wanderer) gebracht, aber nicht gelöst meines Wissens.
Mir scheint der ganze Tourismushaufen unkoordiniert, beliebig. GRF mit ihren " Zahllosen Strategien" statt "Wenigen Strategien, dafür Bahnbrechenden".

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