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Ein Aufwärts-Winter für den Tourismus

Mit einem Logiernächte-Zuwachs von 7,3 Prozent ist Graubünden auch im März gegenüber dem Vorjahr im Plus gelandet. Der Währungseffekt ist spürbar.

Béla
Zier
08.05.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
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Hotel im Winter

Schnee lieferte Frau Holle in Hülle und Fülle und auch die Währungssituation entwickelte sich zugunsten des wichtigsten Bündner Wirtschaftszweigs, dem Tourismus. Das verlieh dem Wintergeschäft 2017/18 bei den Übernachtungen einen deutlichen Aufwärtsschub, der seit Dezember kontinuierlich angehalten hat.

Die Logiernächtezahlen in Graubünden lagen während der wichtigsten touristischen Phase im Vorjahresvergleich allesamt im Plus. Dies vom Dezember (+ 7,8 Prozent), über den Januar (+ 6,4 Prozent), bis zum Februar (+ 3,2 Prozent). Im März konnte gegenüber 2017 eine Zunahme bei den Übernachtungen von 7,3 Prozent oder um rund 43 200 Logiernächte registriert werden. Das gab das Bundesamt für Statistik gestern bekannt.

Positives Signal aus Deutschland

Für den grössten Anstieg in Graubünden im Vergleich zum Vorjahresmonat sorgten im März deutsche Touristen. Auf ihr Konto gingen rund 141 000 Übernachtungen, was einer Zunahme von 16,3 Prozent oder fast 19 900 Logiernächten entspricht. Von Januar bis März 2018 resultierte somit in diesem für Graubünden wichtigsten ausländischen Markt gegenüber dem Vorjahr ein Logiernächte-Plus von 12,6 Prozent. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Minus im Fünfjahresmittel bei den durch deutsche Gäste generierten Übernachtungen bei 9,4 Prozent liegt.

Dass die Übernachtungszahlen im deutschen Markt wieder wachsen, führt Ernst Wyrsch, Präsident Hotelleriesuisse Graubünden, auf zwei Effekte zurück. Zum einen sei es die Währungssituation und dass diese Gästegruppe zwei, drei Jahre lang andere Mitbewerberdestinationen ausgesucht und ausprobiert habe. «Jetzt, wo wir beim Preis-Leistungsverhältnis wieder einigermassen konkurrenzfähig sind, kommen sie wieder zurück», erklärte Wyrsch.

Wachstum im Schweizer Markt

Auch Schweizer Gäste wollten von den perfekten Schneekonditionen in Graubünden profitieren. Auf sie entfielen im März rund 358 000 Logiernächte, was im Vorjahresvergleich einer Zunahme um knapp 10 900 Übernachtungen entspricht. Insgesamt wurden in Graubünden von Januar bis März 2018 1,2 Millionen Logiernächte (Vorjahresmonate-Vergleich 1,17 Millionen) von Schweizer Touristen gezählt.

«Wir wurden ausserordentlich frühzeitig und grosszügig mit dem weissen Gold beschenkt. Dieser Effekt ist im Winter einfach matchentscheidend», kommentierte Wyrsch die positiven Zahlen.

Ein Haar in der Erfolgssuppe

Mit Ausnahme von Bergün/Filisur, Bregaglia/Engadin und San Bernardino/Mesolcina lagen alle Bündner Destinationen im März gegenüber dem Vorjahr im Plus. So etwa Arosa (+ 6,4 Prozent), Davos/Klosters (+ 5,9 Prozent), Engadin/St. Moritz (+ 6,5 Prozent) oder Flims/Laax (+ 12,3 Prozent).

Er sei sehr zufrieden und freue sich für die Hoteliers, sagte Wyrsch. Wolle man ein Haar in der Suppe suchen, dann betreffe dies die Wertschöpfung. So bezweifle er, dass diese im März wie die Übernachtungszahlen um über sieben Prozent besser ausgefallen sei: «Wir mussten doch ziemliche Preisnachlässe machen und der Erfolg ist teils auch ein bisschen eingekauft.»

Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos

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