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Der «Alpenblick» wird zum «Panoramahotel»

In Braunwald stehen jetzt die Bauprofile für das «Panoramahotel», das als Ersatz für das abgebrannte Hotel «Alpenblick» gebaut werden soll.

Südostschweiz
08.05.18 - 04:30 Uhr
Tourismus
Erste Visualisierung: So soll das geplante «Panoramahotel Braunwald» einmal aussehen.
Erste Visualisierung: So soll das geplante «Panoramahotel Braunwald» einmal aussehen.
ASCHMANN RUEGGE ARCHITEKTEN

Im Herbst soll der Baustart für das «Panoramahotel Braunwald» sein, wie der Linthaler Unternehmer Hans-Peter Keller per Medienmitteilung von gestern verlauten lässt. Die Finanzierung sei geregelt, heisst es in der Mitteilung, das Baugesuch sei eingereicht, und «die Bevölkerung ist dem Hotel mehr als gut gesinnt». Im übernächsten Amtsblatt soll das Baugesuch veröffentlicht werden.

Das positive Echo der Bevölkerung haben sich die Promotoren letzte Woche an einer Informationsveranstaltung für die direkten Anwohner abgeholt, wie sie schreiben. Architekt Thomas Aschmann aus Glarus habe die Pläne erläutert und erste Visualisierungen gezeigt.

Eine Veranda mit Aussicht

Eine der Visualisierungen liegt der Medienmitteilung bei. Sie zeigt das neue Hotel von der Bergstation der Braunwaldbahn aus gesehen. Am Ort des Neubaus befindet sich heute noch das offene Kellergeschoss des im November 2009 abgebrannten «Alpenblick». Wie sein Vorgänger soll das «Panoramahotel Braunwald» eine grosse Freitreppe und an deren oberem Ende eine Veranda erhalten. Das Gebäude ist dreistöckig und hat ein flaches Dach.

Wie Hans-Peter Keller erklärt, wird die Fassade des Neubaus höchstwahrscheinlich aus Holzschindeln bestehen. Das Hotel bekommt knapp 80 Betten und dazu ein grosses Restaurant mit 100 Plätzen und mit einer offenen und einer gedeckten Veranda.

Unterstützung, doch kein Geld

Den Charakter des neuen Hotels beschreibt Keller als «ähnlich wie das Berghotel ‘Mettmen’». Dieses ist auch von Architekt Thomas Aschmann geplant und 2016 eröffnet worden. «Das ‘Panoramahotel’ soll bewusst eine Klasse unter dem ‘Bellevue’ liegen», sagt Keller. Zu den Kosten des Neubaus will er nichts sagen; das sei noch zu früh.

Bauherr und Investor ist laut der Medienmitteilung aber nicht Hans-Peter Keller, sondern Serif Yildiz, der Besitzer des abgebrannten «Alpenblick». Yildiz werde von Keller und dem Besitzer der Sportbahnen Braunwald, Fritz Trümpi, unterstützt. Keller und Trümpi seien «jedoch finanziell in keiner Art und Weise beteiligt», wird in der Mitteilung betont.

Langer Hindernislauf

Yildiz hat den «Alpenblick» im August 2009 aus einer Konkursmasse erworben. Im November desselben Jahres ging das Hotel in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Glarner Obergericht sprach Yildiz 2016 vom Vorwurf der fahrlässigen Brandverursachung frei. Keller und Trümpi haben ihm dann geholfen, einen Streit mit der Versicherung beizulegen und einen Teil der versicherten Summe für den Neubau zu bekommen.

Letztes Jahr konnten Yildiz, Keller und Trümpi bekannt geben, dass die kantonalen Behörden grundsätzlich grünes Licht für einen Neubau gegeben haben. Dies war nicht selbstverständlich, liegt das Gebiet doch in der Rutschzone, und eigentlich gilt ein Bauverbot. Allerdings plant die Entwässerungskorporation Braunwald einen Stollen, um Wasser abzuführen. Mit dem 25-Millionen-Franken-Projekt könnte die gefährdete Zone zu einem grossen Teil stabilisiert werden.

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