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Es geht um Liebe und Aufblühen

Am Talalpsee in Glarus Nord standen gestern die Hofdamen von «Bauer, ledig, sucht ...» vor der Kamera. Moderator Marco Fritsche sagt, worauf es dabei ankommt – und was ihn ins Glarnerland zieht.

Fridolin
Rast
14.07.18 - 16:00 Uhr
Stars & Sternli
Begeistert: Marco Fritsche kommt für seine Sendung «Bauer, ledig, sucht ...» ins Glarnerland.SASI SUBRAMANIAM
Begeistert: Marco Fritsche kommt für seine Sendung «Bauer, ledig, sucht ...» ins Glarnerland.SASI SUBRAMANIAM

Marco Fritsche setzt sich in die Gartenwirtschaft. Älplermagronen mit Apfelmus ist das Menü, das die ganze Filmcrew von 3+ bekommt, die gestern in Glarus Nord gedreht hat – und heute einen weiteren Drehtag plant. «Bauer, ledig, sucht ...» ist auf Exkursion im Glarnerland. Und Moderator Marco Fritsche kümmert sich um das schönste Thema auf der Welt: die Liebe, das Aufblühen und über sich Hinauswachsen.

Herr Fritsche, Sie kommen mit «Bauer, ledig, sucht ...» auf Exkursion ins Glarnerland. Was ist das Spezielle dran?

Marco Fritsche: Wir sind hier auf enorm viel Schönheit gestossen. Das Glarnerland ist mir präsent als die Heimat von Lisa Marti, die ich mit ihrem Buch «Mutanfall» in einer Sendung vorgestellt habe. Und die Glarner haben mich mit ihren Gemeindezusammenschlüssen beeindruckt, ich nehme sie auch darum als progressiv wahr. Die Strukturen zu vereinfachen, war ja auch in Appenzell Innerrhoden ein Thema, aber das ging bei uns nicht. Für «Bauer, ledig, sucht ...» sind wir im zehnten Jahr nun endlich einmal hier auf Exkursion. Doch auch wenn es eine sehr schöne Region ist, es geht in erster Linie darum, dass sich Bauer und Hofdame – je separat – vor der Kamera zeigen. Und sich dann via Film näher kennenlernen.

Die Glarner in Ihrer Sendung waren auf der Suche nach der Liebe bisher nicht erfolgreich. Warum?

Jetzt geht es erst einmal darum, sich in einem guten Licht zu zeigen und dann oder nachher in der Hofwoche eine beginnende Liebe in trockene Tücher zu bringen. Was letztes Jahr angeht: Schade, die zwei Brüder waren beide cool. Für die Hofdame spielt aber auch immer noch die Geografie eine Rolle. Den Reiz des Glarnerlands zu erkennen, ist nicht jeder oder jedem gegeben. Genau um diese Reize zu zeigen, kommen wir jetzt hierher.

Diesmal sind keine Glarnerinnen und Glarner dabei – wann gibt es für sie die nächste Gelegenheit?

Leider ist im Moment niemand in der Gruppe. Doch wir laden auch die Glarner ein, sich für die nächsten Staffeln zu bewerben.

Was müssen sie dafür mitbringen?

Sicher eine gute Portion Offenheit, eine Grundbereitschaft, uns zu empfangen. Wenn wir kommen, läuft etwas zwischen Cabaret und Zirkus. Wir stellen den festen Rhythmus auf dem Hof auf den Kopf, darum ist auch eine Portion Abenteuerlust gut. Und Voraussetzung ist natürlich der Wunsch, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Sprich: Mann oder Frau sollte schon ernsthaft auf der Suche sein. Und etwas Mut haben, sich auch mit ihrer ganzen Persönlichkeit öffentlich zu zeigen.

Und was bietet die Sendung dafür?

Die Bauern sagen uns, dass die interessierten Frauen wissen, worauf sie sich einlassen. Und diese Frauen wissen, dass sie mit einem Bauern etwas aufbauen wollen. Denn sie haben dank der Sendung eine realistische Vorstellung vom Leben auf einem Bauernhof.

Wann ist für Sie die Sendung gelungen?

Ich beurteile das erst am Schluss eines Jahrganges: Hat dieses Abenteuer den Beteiligten etwas gebracht? Ein Erfolg ist es jedes Mal, wenn Paare sich nicht nur für ein paar Wochen annähern, sondern zusammenbleiben. Mit fünf Pärchen hatten wir letztes Jahr etwas weniger Paare als bisher, aber es sind sehr gute Paare darunter. Im Grunde ist es jedes Mal ein Wunder, ein Sechser im Lotto, wenn die Liebe zu zwei Menschen kommt. Denn es geht ja dann darum, längerfristig zusammenzusein. Auch für die Bauern, die eine Hofdame kennenlernen, kann es ein Wendepunkt im Leben sein. Sie beklagen sich gelegentlich, dass sie nicht vom Hof wegkommen. Nun kommt die Hofdame zu ihnen.

Wie geschieht diesen Herren und Damen, die im Lauf der zehn Jahre teilgenommen haben?

Das Leben hat sich für alle verändert, ihr Liebesleben ist in Bewegung gekommen. Wenn ihre erste Beziehung aus der Sendung nicht zum Tragen gekommen ist, hat sich nachher viel getan. Statt dem Zurückgezogensein sind sie zurück im Spiel, es melden sich Leute nachher, oder es bewegt sich das Umfeld. In einer der Geschichten hat der Briefträger, der die Liebesbriefe brachte, seine Frau kennengelernt, ist nun verheiratet und hat eine Tochter.

Und die Frauen?

Die Frauen finden heraus, dass der Bauer, der sich vorstellt, herzig ist. In zwei Monaten im Fernsehen sehen sie ihn mehrmals pro Woche, er zeigt ein tieferes Porträt von sich als bei einem oberflächlichen Date. Die Damen können ihn breiter kennenlernen und sich entscheiden: «Ihn will ich kennenlernen.»

Nach zehn Jahren haben Sie eine beeindruckende Erfolgsbilanz. Welches Paar und welche Hochzeit freut sie am meisten?

Es entstehen Freundschaften, man engagiert sich, besucht Ehemalige. Koni und Natascha haben mich als Trauzeugen angefragt, das hat mich sehr gefreut. Wie auch eine Anfrage, Götti eines Kindes zu werden – da habe ich aber abgelehnt aus Respekt vor der Aufgabe, die damit ein Leben lang verbunden ist. Ob es aber zu einer Hochzeit kommt oder nicht: Bei uns öffnen die Bauern ihre Türen, und ich höre manchmal Schicksalsschläge und ganze Lebensdramen in den ersten zwei, drei Stunden.

Was können Sie schon verraten von den zwei Drehtagen im Glarnerland?

Dass ich sicher wiederkomme. Die Menschen haben uns sehr gastfreundlich empfangen, nur die Brämen etwas weniger. Ins Glarnerland zu kommen ist eine Bereicherung, und die hat viel mit den Leuten hier zu tun.

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