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Jugend-Winterspiele im Engadin – doch wo ist das Eis?

In Rund drei Wochen beginnen die Olympischen Jugend-Winterspiele auch im Engadin. Dazu gehören die Disziplinen Bob, Skeleton, Rennrodeln und Eisschnelllauf. Die aktuellen Wetterbedingungen schreien allerdings noch gar nicht nach Winterspielen.

19.12.19 - 04:30 Uhr
Schneesport

Die Vorbereitungen für die Olympischen Jugend-Winterspiele im Januar im Engadin laufen auf Hochtouren. Aktuell werden die Abläufe getestet und vorbereitet, so dass alles passt, wenn die Athletinnen und Athleten eintreffen und in rund drei Wochen um die Medaillen kämpfen. Dazu gehört vor allem eine gute Organisation wie und wann die 400 Sportlerinnen und Sportler vom einen Ort zum anderen kommen. Dies unter anderem, um überfüllte Plätze, beispielsweise beim Mittagessen im Village, zu vermeiden.

Wo ist das Eis?

Die vier Disziplinen Bob, Skeleton, Rennrodeln und Eisschnelllauf sollen in St. Moritz stattfinden. Momentan ist der See aber noch weit von einem gefrorenen Zustand entfernt. 25 Zentimeter dick muss das Eis auf der ganzen Fläche sein, bis alle Anlagen aufgebaut werden können.

«Es ist aufreibend, aber das Wetter können wir nicht machen. Damit habe ich auch immer gelebt in all den Jahren, in denen ich schon Events mache. Das ist das Wetter», sagt Martin Berthod, der Standortverantwortliche von St. Moritz, und lässt sich von der Situation noch nicht stark beunruhigen. In den letzten drei Jahren sah es zu dieser Jahreszeit allerdings bereits sehr gut aus mit dem Eis. Es daure immer eine Weile im Dezember bis der See wirklich zugefroren sei. «Dieses Jahr sah es Anfang Dezember auch sehr gut aus, aber die Warmwetter-Periode, die aktuell über dem ganzen Alpenraum liegt, beeinträchtigt das Gefrieren des Sees stark. Das gibt natürlich schon zu denken.»

Ein paar Alternativen gäbe es

Sollte das Eis bis zur Aufbauphase wirklich nicht genug dick sein, gibt es ein paar Alternativen. Beispielsweise können die Verantwortlichen die Infrastruktur auf dem See auf ein Minimum reduzieren, sollte das Eis nur knapp die 25 Zentimeter erreichen. Die Maschinen müssten aber auf jeden Fall darauf fahren können. «Wenn es mal gefroren ist, wächst Eis eigentlich schnell. Schlussendlich muss aber der ganze See dick gefroren sein, um die nötige Stabilität zu gewährleisten», sagt Berthod.

Wenn der See gefroren ist, aber nicht die nötige Dicke aufweist, kann die Eisfläche präpariert werden. Dafür muss die vorhandene Eisfläche aber eine gewisse Grundstabilität haben. «Viele weitere Varianten haben wir nicht. Einen anderen Ort gibt es nicht. Es gibt nur entweder hier oder gar nicht.» Im schlimmsten Fall müsste die Disziplin Eisschnelllauf abgesagt werden. Die Verantwortlichen sind aber zuversichtlich, dass es bis zu den Spielen funktionieren wird.

Etwas weniger brenzlig bei den anderen Disziplinen

Bei den beiden anderen Wettkämpfen Skeleton und Bob sehe es wesentlich besser aus, sagt Berthod weiter. «Die Bahn ist fertig. Sie steht, ist aber noch nicht befahrbar, weil sie zu weich ist.» Die hohen Temperaturen setzen auch der Bobbahn zu. Wenn es aber ein paar kühle Nächte gebe, erhole sich diese schnell wieder.

Aktuell werden vor allem noch Alternativen gesucht, was man machen könnte, wenn die Wettkämpfe tatsächlich nicht so wie geplant stattfinden könnten. Definitiv entschieden, ob und wie die Wettkämpfe durchgeführt werden können, wird Anfang Jahr.

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