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Killian Peier erstmals seit vier Jahren in den Top 20

Killian Peier belegt beim Weltcup-Auftakt im polnischen Wisla als bester Schweizer Skispringer nach Sprüngen auf 122,5 und 124 m den 17. Rang.

Agentur
sda
18.11.18 - 17:52 Uhr
Schneesport
Killian Peier sprang in die Top 20
Killian Peier sprang in die Top 20
KEYSTONE/THOMAS HODEL

Killian Peier egalisierte beim Saisonauftakt im polnischen Wisla mit dem 17. Rang sein Weltcup-Bestergebnis. Der Waadtländer bestätigte seine Leistungen des Sommers ebenso wie Jewgeni Klimow, der nun erste Weltcupsieger im Skispringen aus Russland.

Der Waadtländer Peier landete nach Sprüngen auf 122,5 und 124 m im 17. Rang. Für den 23-Jährigen, der bereits beim Sommer-Grand-Prix mit zwei Podestplätzen überzeugt hatte, wäre noch mehr möglich gewesen. Nach dem ersten Durchgang hatte er Position 8 eingenommen, in der Reprise stimmte das Timing beim Absprung nicht mehr perfekt.

Gleichwohl, Peier wirkte zufrieden. Er verspürte den Druck, die Leistung des Sommers nun auch im Winter zu zeigen: «Ich hatte viele Gedanken im Kopf und musste mit diesen zurecht kommen. Die Top 20 waren realistisch, deshalb ist das Ziel erreicht», sagte er. Vor vier Jahren in Klingenthal hatte er auch Platz 17 geschafft, konnte diese Leistung allerdings nicht mehr bestätigen. Seither war er nie mehr in die Top 20 gesprungen und hatte im letzten Winter als Tiefpunkt die Olympiaqualifikation verpasst.

Peier zog die richtigen Konsequenzen. So nahm er einen Tapetenwechsel im eigentlich Sinn vor. Er verliess vor die Wohngemeinschaft seiner Sportkumpels Gregor Deschwanden, Gabriel Karlen und Tim Hug. Immer drehte sich alles dort doch irgendwie alles ums Skispringen. Dies habe ihm im mentalen Bereich letztlich jene Energie gekostet, die im Training gefehlt habe, meinte er. Er lebt jetzt in Einsiedeln in den eigenen vier Wänden.

Für die Arbeit im mentalen Bereich nehmen viele Sportler Hilfe von aussen an, auch Peier. Seit über einem Jahr arbeitet er mit einem Coach. Allein in der Verpflichtung eines Fachmanns liegt der Fortschritt allerdings noch nicht. «Ich bin in der mentalen Arbeit hartnäckiger geworden. Ich bleibe besser dran», hatte Peier bereits im Sommer nach den starken Resultaten im Grand Prix gesagt. «Ich bin aus der Komfortzone rausgegangen, um besser zu werden.» Als Beispiel fügte er die Trainings bei windigen Verhältnissen an. «Auch wenn die Bedingungen schwierig sind, kämpfe ich nun um die Qualität jedes Sprungs.» Früher habe er die Flinte zu oft ins Korn geworfen.

Er könne nun seine Gedanken besser akzeptieren, besser steuern, besser in den Griff kriegen, hielt der perfekt zweisprachige Waadtländer fest. Manchmal seien diese negativ, manchmal zu euphorisch. «Dank der Arbeit mit dem Coach bin ich schneller wieder fokussiert.»

Peier einziger Schweizer Finalist

Andreas Schuler (33./118,5 m), Gregor Deschwanden (45./109,5) und Simon Ammann (46./110,5) verpassten den Final der besten 30. Der Routinier Ammann hatte bereits im Vorfeld die Erwartungen gedämpft. Für die kleineren Schanzen passe seine Materialabstimmung noch nicht ganz, zumal brauche er in der Regel ein paar Wettkämpfe, um Fahrt aufzunehmen. Sein Wettkampf-Sprung am Sonntag ging komplett daneben. Allerdings darf man seinen Formstand nicht allein am 46. Rang festmachen. Im Team-Wettkampf vom Samstag hatte er noch einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.

Jewgeni Klimow, der überraschende Sieger des Sommer-GP, sorgte mit Flügen auf 127,5 und 131,5 m für den ersten russischen Sieg im Weltcup der Skispringer. Er setzte sich bei leichtem Schneefall vor dem Deutschen Stephan Leyhe und dem Japaner Ryoyu Kobayashi durch. Der überragende Springer der letzten Saison, Kamil Stoch, wurde vor seinem Heimpublikum Vierter.

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