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Malanser stehen mit dem Rücken zur Wand

Im vierten Playoff-Viertelfinal unterliegen die Malanser gegen GC mit 4:7. Damit stehen die Alligatoren mit dem Rücken zur Wand und müssen nun sämtliche verbleibenden Spiele in dieser Serie gewinnen, wollen sie die Halbfinals doch noch erreichen.

Südostschweiz
10.03.18 - 21:57 Uhr
Unihockey
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Sie haben gekämpft und verloren: die Alligatoren.
THEO GSTHÖL

von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

Den Spielball zur heutigen NLA Playoff-Partie überbrachte kein geringerer als Matthias Larsson, welcher grösste Erfolge in Schweden, aber auch in Diensten bei Alligator Malans feiern durfte. Er weilt für ein paar Tage mit seiner Familie in der Schweiz.
Denkbar schlecht begann das Spiel jedoch für die Platzherren, denn bereits nach 51 Sekunden, musste Yannick Vogt im Malanser Tor erstmals hinter sich greifen.
Daniel Steiger eröffnete das Skore auf Zuspiel von Nico Scalvinoni an diesem Abend.

Wie schon vor einer Woche, stiegen die Gäste erneut äusserst hart in diesen Playoff-Kampf. Dies musste auch Daniel Karlander in der 3. Minute am eigenen Leib erfahren, so dass er kurzzeitig am Gesicht gepflegt werden musste und fortan nicht mehr zum Einsatz kam. Beide Teams blieben ihrem bekannten Gameplan weiterhin treu und spielten ein gefälliges und offensives Unihockey.

Die Alligatoren suchten mit Kontervorstössen sofort den Ausgleich, doch stattdessen führten die Zürcher nach sechs Minuten überraschend bereits mit zwei Toren. Emil Julkunen – heute in der dritten Zürcher Formation eingesetzt – nutzte eine Malanser Unachtsamkeit kaltblütig aus. Die Alligatoren erholten sich rasch von diesen Schock und spielten nun vehement und druckvoll aufs Zürcher Tor. Sie scheiterten jedoch noch am eigenen Unvermögen oder dann am glänzenden Pascal Meier, dem Zürcher Hüter. Es lief bereits die 15. Minute als die Grasshoppers schon mit drei Toren führten. Cyrill Pedolin der Torschütze, welcher das Zuspiel Scalvinoni’s kaltblütig ausnutzte.

Nach 18 Spielminuten traf es Nino Vetsch, welcher wegen einem Stockschlag zur ersten Strafe des Abends auf die Strafbank wanderte und damit den Zürchern Gelegenheit bot, gar auf ein brutales 0:4 zu erhöhen. Doch dazu kam es während diesem Überzahl nicht, die Malanser Box hielt dicht. Luca Graf traf bei seinem Weitschuss lediglich die Torumrandung und so blieb es bis zur ersten Pause bei dieser drei-Tore Führung der Gäste.

Die Zürcher auch zu Beginn des Mitteldrittels mit enormen Druck spielend und dies zahlte sich in der 24. Minute erneut aus. Die Malanser verloren nach einer vollends missratenen Auslösung den Ball an Joel Rüegger, welcher direkt seinen Kollegen Fabrice Göldi bediente und dieser zum 0:4 einnetzte. Auf Grund des Gezeigten, geht die Zürcher Führung zu diesem Zeitpunkt sicherlich in Ordnung, sie ist aber entschieden zu hoch. Dass die Alligatoren nicht kämpften oder willens waren, hier spielbestimmend zu sein, stimmt bei Weitem nicht. Sie hatten einfach nicht das Glück des Tüchtigen gefunden an diesem Abend. In der 29. Minute musste dann GC mit einem Mann weniger auskommen.

Daniel Steiger wurde ein zu hartes Körperspiel zum Verhängnis. Das Malanser Powerplay verstrich jedoch auch ohne das längst erhoffte Erfolgserlebnis. Dem Heimteam gelang aber auch gar nichts und nach 34 Minuten musste zudem auch noch Kevin Berry wegen Haltens für zwei Minuten eine persönliche Auszeit nehmen. Wiederum blieb das Malanser Unterzahlspiel schadlos und kurz nach der Rückkehr Berry’s, konnten dann die Malanser gleich ein Powerplay aufziehen. Diesmal traf es den Zürcher Akteur Cyrill Pedolin, ebenfalls wegen einem zu harten Körpereinsatz. Aber statt dem vermeintlichen 1:4 hiess es 0:5! Wenn einem schon mal das Pech an den Füssen klebt, dann eben richtig. Cyril Zolliker traf in der 39. Minute für die Gäste sogar in Unterzahl und damit war diese 4. Playoff-Ausmarchung zwischen diesen beiden Kontrahenten bereits vorentschieden. Zu entfesselt agierten die sichtlich in glänzender Spiellaune befindlichen Zürcher und dies in der Heimarena der Alligatoren.

Alles oder nichts, so hiess wohl die Devise der Malanser Coaching-Staff. Diese reduzierten ihr Team auf zwei Blocks zurück und es klappte doch noch mit dem Toreschiessen! Lukáš Veltšmíd zauberte den Ball in der 42. Minute zum umjubelten 1-5 in die Maschen. Der Malanser Sturmlauf hielt weiter an. Nur Sekunden nach diesem Treffer verzog Jarkko Nurmela nur haarscharf übers Tor.

Gellendes Pfeiffkonzert unter den Malanser-Fans in der 45. Minute. Remo Buchli wurde wegen einem sehr hart gepfiffenen Stockschlag in die Kühlbox beordert. Die Malanser damit wieder mit Defensiv-Aufgaben beschäftigt, überstanden diese heikle Phase jedoch bravourös. Die Bündner setzten nun alles auf eine Karte und zogen ein Pressing auf, dass den Zürchern angst und bange wurde. Das Spiel war nun definitiv nichts mehr für schwache Nerven. Der zweite Malanser Treffer nur noch eine Frage der Zeit und Dan Hartmann verkürzte in der 53. Minute verdient auf 2:5. Keine Minute später sind die Ereignisse auf dem Feld kaum mehr zu beschreiben. Erst schuf Scalvinoni für GC den alten Toreabstand auch 2:6 wieder her und kurz nach dessen Wiederanspiel, verkürzte Tim Braillard gleich wieder zum 3:6.

Playoffs von feinstem, was nun aktuell auf dem Feld geboten wurde. In der 56. Minute nahm Malans das Timeout und in der Folge bei Malanser Angriffen, Vogt aus dem Tor. Mit sechs Feldspielern sollte das praktisch «Unmögliche» nochmals möglich gemacht werden. Die Grasshoppers verteidigten aber ihren Vorsprung gekonnt und Topskorer Rüegger traf zur endgültigen Entscheidung ins verlassene Tor. Veltšmíd gab sich aber nicht zufrieden und schoss seinen «Frust» kurz darauf wuchtig zum 4:7 ins hohe Eck.

Assistenzcoach Patrick Britt erhielt 26 Sekunden vor dem Spielende noch eine persönliche Strafe aufgebrummt und als Betreuer musste er das Spielfeld umgehend auf die Tribüne verlassen. Auch Göldi musste 15 Sekunden nochmals eine Strafe entgegennehmen, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

Der Grasshopper Club Zürich gewinnt Spiel 4 und geht nun in der Serie mit 3:1 in Führung. Sie treten ihre Heimreise somit mit zwei Matchbällen im Sack an. Wollen die Alligatoren noch die Halbfinals erreichen, so müssten sie nun alle verbleibenden drei Spiele dieser Serie für sich entscheiden. Schon am Sonntag bietet sich die erste Gelegenheit dazu. Das Spiel in Zürich beginnt um 16 Uhr.

UHC Alligator Malans - Grasshopper Club Zürich 4:7 (0:3, 0:2, 4:2)
Turnhalle Lust, Maienfeld. 791 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 1. D. Steiger (N. Scalvinoni) 0:1. 6. E. Julkunen (C. Pedolin) 0:2. 15. C. Pedolin (N. Scalvinoni) 0:3. 24. F. Göldi (J. Rüegger) 0:4. 39. C. Zolliker (M. Mock) 0:5. 42. L. Veltsmid (J. Friolet) 1:5. 53. D. Hartmann (R. Buchli) 2:5. 53. N. Scalvinoni (K. Bier) 2:6. 53. T. Braillard (R. Buchli) 3:6. 59. J. Rüegger 3:7. 59. L. Veltsmid (S. Nett) 4:7.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 3mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Alligator Malans: Vogt; Camenisch, Veltšmíd; Künzli, Berry; Gartmann, Tromm; Nurmela, Friolet, Nett; H. Braillard, T. Braillard, Buchli; Karlander (ab 3. Bärtschi), D.Hartmann, N.Vetsch; Ersatz: C. Hartmann, Bebi, Fehr, Obrecht.
Grasshopper Club Zürich: P. Meier; Müller, Graf; Bier, Berlinger; Mock, Reusser; Laely, Göldi, Rüegger; Scalvinoni, Wenk, Steiger; Juklunen, Pedolin, Zürcher; Ersatz: Unternährer, Julkunen.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne P. Vetsch (verletzt); Grasshopper Club Zürich ohne Hess, Vizzini und Ch. Meier (verletzt); 3. Daniel Karlander verletzt out; 19. Pfostenschuss Luca Graf; 56. Timeout Alligator Malans; ab 57. Alligator Malans mehrheitlich ohne Torhüter.
Beste Spieler: Tim Braillard für Alligator Malans, Pascal Meier für Grasshopper Club Zürich.

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