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Kleines aber feines Schweizer Speed-Team

Eine Woche nach den Männern starten in Lake Louise am Freitag auch die alpinen Speedfrauen in den Weltcup-Winter. Das Trainerteam um den Bündner Beat Tschuor traut Jasmine Flury und Co. viel zu – nicht nur wegen der Abwesenheit von Lindsey Vonn und Sofia Goggia.

Südostschweiz
27.11.18 - 11:17 Uhr
Ski alpin
In der Saison nach dem ersten Weltcup-Sieg will die Davoserin Jasmine Flury auf hohem Niveau liefern.
In der Saison nach dem ersten Weltcup-Sieg will die Davoserin Jasmine Flury auf hohem Niveau liefern.
KEYSTONE

Das Team ist klein, aber die Zuversicht ist gross im Schweizer Lager vor den ersten drei Speedrennen von Freitag bis Sonntag in den kanadischen Rocky Mountains. Beat Tschuor, der neue Chef der Frauen, und Roland Platzer, der Speedtrainer, geraten geradezu ins Schwärmen nach dem reibungslos verlaufenen Sommer.

Tschuor, der vormalige Nachwuchs-Chef, der im Sommer die Rolle mit Hans Flatscher getauscht hat, sagt: «Was ich in den Trainings gesehen habe, stimmt mich optimistisch. Die Fahrerinnen sind sehr gut drauf.» Platzer meint über seine Schützlinge Jasmine Flury (25), Corinne Suter (24), Priska Nufer (26) und Joana Hählen (26): «Rufen sie das Vorhandene in den Rennen ab, kommt es gut. Sie haben einen weiteren Schritt vorwärts gemacht.»

Suter erstarkt – Flury zuversichtlich

In der Vorbereitung auf die neue Saison tat sich insbesondere Corinne Suter hervor. Mit starken Trainingsleistungen deutete die 24-jährige Schwyzerin an, dass sie ihre Probleme bei der Materialabstimmung und im mentalen Bereich überwunden hat. Nach durchzogenen anderthalb Saisons ist das Vertrauen zurück. «Sie ist um einiges weiter als vor einem Jahr», sagt Platzer.

Auch von der Davoserin Jasmine Flury, der vergangene Saison mit dem Sieg beim Super-G in St. Moritz ein erster ganz grosser Coup gelang, ist der viel zitierte «weitere Schritt vorwärts» zuzutrauen. Sie fühlt sich «sicherer als im vergangenen Winter», betonte die 25-Jährige zuletzt. «Sie hat sich als Athletin und Persönlichkeit enorm weiterentwickelt», sagt Tschuor, der auf Stufe Europacup bereits 2009 mit Flury zusammenarbeitete.  

Michelle Gisin und Lara Gut-Behrami ist ohnehin viel zuzutrauen. Die Instinktfahrerin Gisin verblüffte letzte Saison mit je einem Podestplatz in der Abfahrt (Lake Louise) und im Super-G (St. Moritz) und meistert ihr Mammutprogramm bislang ohne grösseren Energieverlust. Lara Gut fand an der Seite von Ehemann Valon Behrami inneren Frieden.

Vonns verpasste Chance

Die Schweizer Chancen in Lake Louise steigen durch die Abwesenheit der beiden besten Abfahrerinnen der letzten Saison. Lindsey Vonn musste wegen eines Trainingssturzes für die Rennen in Lake Louise Forfait erklären, Sofia Goggia kann wegen eines Knöchelbruchs im Fuss wohl erst im Januar ins Geschehen eingreifen.

Besonders für Vonn ist das Verpassen der Speed-Ouvertüre schmerzlich. In Lake Louise hätte die 34-Jährige die grössten Chancen gehabt, auf der Jagd nach dem Rekord von Ingemar Stenmark weiter Boden gutzumachen. Nicht weniger als 18 ihrer 82 Weltcupsiege errang die amerikanische Speed-Queen auf ihrer Lieblingsstrecke am Whitehorn Mountain. Zum Rekord des Schweden fehlen ihr noch vier. (so/sda)

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