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Orlik oder Giger?

Am Zürcher Kantonalschwingfest greift Armon Orlik am Sonntag in die Kranzfestsaison ein. Des Maienfelders gefährlichster Widersacher dürfte in Hausen am Albis Samuel Giger heissen.

Südostschweiz
04.05.18 - 08:39 Uhr
Schwingen
In Hausen am Albis könnte es zum zweiten Aufeinandertreffen der Saison zwischen Armon Orlik (unten) und Samuel Giger kommen.
In Hausen am Albis könnte es zum zweiten Aufeinandertreffen der Saison zwischen Armon Orlik (unten) und Samuel Giger kommen.
KELLERMEDIA

Vorteil Orlik – so lautete das Kräfteverhältnis zumindest in Thal, als sich der stärkste Bündner und der stärkste Thurgauer das erste Mal in dieser Saison gegenüberstanden. Daneben siegte Orlik bereits am «Bärchtali» in Zürich sowie am Bündner Frühjahrsschwingfest in Domat/Ems.

Giger dagegen hat vergangenes Wochenende am Thurgauer Kantonalen in Abwesenheit der Bündner den ersten Kranzfestsieg der Saison eingefahren. Am «Zürcher» deutet viel darauf hin, dass es zu einem neuerlichen Showdown zwischen den beiden grossen Figuren des Nordostschweizer Schwingerverbands kommt.

Die Spitzenpaarungen in Hausen: Giger vs. Gisler und Orlik vs. Hersche

Spitzenpaarungen Zürcher Kantonalschwingfest 2018 - Hausen am Albis

Posted by schwingenonline.ch on Thursday, May 3, 2018

Armon Orliks Start in die Kranzfestsaison steht also unmittelbar bevor. Die Frage nach dem Formstand der Nordostschweizer Schwinger drängt sich auf. Die Antwort kennt René Weber, Leiter Sport der Medienfamilie «Südostschweiz» und Schwing-Experte.

Mit Armon Orlik greift am Sonntag der stärkste Bündner Schwinger in die Kranzfestsaison ein. Wie gut sind die Nordostschweizer in dieser frühen Phase der Saison in Form?

René Weber: «Das ist schwierig zu sagen – in zwei Monaten sind wir schlauer. Alles spricht dafür, dass Orlik und Samuel Giger auch diese Saison die dominanten Nordostschweizer sind. Orlik hat in diesem Jahr bereits drei kleinere Feste gewonnen, Giger zeigte am vergangenen Wochenende mit dem Sieg am Thurgauer Kantonalen, dass er in Form ist.»
 

Was ist Ihnen im Vergleich zu den anderen Verbänden zuzutrauen?

«Die Kräfteverhältnisse sind ähnlich wie letztes Jahr. Mit Topleuten wie Daniel Bösch, Christian Stucki, Kilian Wenger, Joel Wicki, Matthias Sempach und Remo Käser dürften nur Orlik und Giger Schritt halten können. In der zweiten Garde stehen Schwinger wie Roger Rychen, Michael Bless, Raphael Zwyssig, Martin Hersche oder Domenic und Mario Schneider bereit. Sollte sich einer von ihnen aber plötzlich ganz oben etablieren, wäre das eine riesige Überraschung.»
 

Kehrt Armon Orlik nach einer schwierigen Saison mit der Nackenverletzung noch stärker zurück?

«Armon ist bestimmt nicht schlechter geworden. Mit seinen Fähigkeiten kann er grundsätzlich an jedem Fest gewinnen. Die anderen schlafen aber nicht. Zudem spielt die Einteilung immer eine grosse Rolle. Gegen fünf Eidgenossen nacheinander wird es auch für ihn schwierig. Auf der Schwägalp wird ihm wie auch Giger in die Karten spielen, dass viel mehr Nordostschweizer teilnehmen als Berner und Innerschweizer. Sowieso könnte 2018 Orlik gegen Giger das grosse Duell werden. Einem Käser dagegen wird Orlik wohl die ganze Saison nicht gegenüberstehen.»
 

Wie ist Roger Rychen, der stärkste Glarner einzuschätzen?

«Er war schon vergangene Saison immer wieder in den vorderen Rängen anzutreffen. Und er hat definitiv weitere Fortschritte gemacht. Was ihm im Vergleich zu den Topleuten abgeht, sind die Siege in den wichtigen Gängen, die ihn ganz an die Spitze spülen. So geht es aber vielen – bei ihm bin ich gespannt, ob er diesen Schritt noch machen kann.»

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