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Schwierige Trainersuche für den VBC Chur

Die regionale Volleyball-Saison endete durch die Corona-Pandemie abrupt. Beim VBC Chur gibt es eine Schlüsselpersonalie zu klären.

Südostschweiz
21.03.20 - 04:30 Uhr
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SYMBOLBILD PIXABAY

Als am Freitag vor einer Woche per Dekret des Bundesrats der Schweizer Sport infolge der grassierenden Coronavirus-Pandemie faktisch lahmgelegt wurde, reagierte der Schweizer Volleyballverband in Windeseile. Wenige Minuten nach dem Sillstand-Beschluss aus Bern wurde die Saison auf allen Stufen für beendet erklärt.

Ohne Lust zum Erben

Der abrupte Stopp des Spielbetriebs 2019/20 bewahrte die Verantwortlichen des VBC Chur immerhin vor einer Grundsatzfrage. Denn eigentlich hätte die in der 2. Liga den bereits fixen Schlussrang 2 belegende hauseigene Frauenequipe die Aufstiegsspiele für die 1. Liga bestreiten dürfen. Durch den zuvor kommunizierten Verzicht von Ligakrösus Pizol hatte sich eine neue Faktenlage ergeben. Diese Überlegungen sind nun obsolet – auch wenn die Aufstiegsfrage noch nicht restlos geklärt ist. «Wir wären aber ohnehin vorsichtig an die Thematik herangegangen», sagt VBC-Präsident Kevin Hallauer.

Schliesslich standen er und die übrigen Entscheidungsträger noch unter dem Einfluss der ernüchternden Ereignisse vom Spätsommer, als die in die 1. Liga promovierte Fusionsequipe von Rätia Volley – der VBC Chur ist der wichtigste Verein im gescheiterten Projekt – mangels Spielerinnen vom Wettkampfbetrieb abgemeldet werden musste. «An den Fakten hat sich in der Zwischenzeit nichts verändert. Es gibt schlicht zu wenige kompetitive Volleyballerinnen im Kanton, die auch 1. Liga spielen wollen», sagt Hallauer.

Erwartungen erfüllt

Trotzdem war die mit früheren 1.-Liga-Spielerinnen bestückte VBC-Equipe im Vorfeld des Championats 2019/20 von Szenekennern hoch eingeschätzt und zumindest als Mitfavorit auf den Gruppensieg gehandelt worden. Innerhalb des Vereins sah man die Lage der Dinge weniger ambitioniert. «Rang 2 war in etwa das, was von dieser Equipe zu erwarten war. Höhere Ambitionen gab es nie», sagt Hallauer. Und so wird in naher Zukunft kein neues Kapitel von 1.-Liga-Volleyball bei den Frauen in Graubünden geschrieben. Trotz Talent School in Chur mangelt es beim älteren Nachwuchs aktuell an Qualität und Breite. Mittelfristig bleibt die 1. Liga indes im Fokus. «Finanziell», sagt Hallauer, «ist die Zugehörigkeit zur 1. Liga in Chur machbar.»

Die Routiniers bleiben

Mit mehr Ambitionen sind derweil die VBC-Männer unterwegs. Noch vor der grossen Corona-Welle wurde die 1.-Liga-Volleyball-Meisterschaft auf einem Mittelfeldplatz beendet. Im Vergleich zur Vorsaison blieb eine Zitterpartie um den Ligaerhalt aus. Auch beim Kader wurden zwischenzeitlich positive Fakten geschaffen. Das Gros der Spieler signalisierte Bereitschaft, auch in der nächsten Saison für den VBC aufzulaufen. Darunter befinden sich die beiden Routiniers Andreas Catschegn und Timon Hallauer, die mit ihrer, auf die Heimspiele beschränkte Präsenz, die Equipe auf ein höheres Niveau gehievt haben. Sie hängen eine Saison an. Zudem stehen zwei Nachwuchsspieler für eine Integration in die erste Mannschaft bereit.

Trotzdem existiert vor der dritten 1.-Liga-Saison in Folge ein dickes Fragezeichen: die Trainerfrage. Der Deutsche Jan-Achim Landen nahm ein Angebot aus Wil an. Der Vereinspräsident muss dies zähneknirschend akzeptieren. «Er findet in Wil deutlich professionellere Bedingungen vor. Die Entscheidung ist nachvollziehbar», sagt Kevin Hallauer. Die nicht einfache Trainersuche geniesst rund um die Turnhalle Sand ab sofort höchste Priorität.

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